Thomas Müller gab sich selbstkritisch, strahlte aber wie Manuel Neuer auch Zuversicht aus. Leroy Sane erwischte einen gebrauchten Tag,
Vincent Kompany hatte die Mannschaft gegenüber dem 2:1 gegen die Boca Juniors im letzten Gruppenspiel der Klub-WM auf sieben Positionen verändert. Im klimatisierten Pressesaal des Bank of America Stadiums sprach der Belgier von "sehr logischen Entscheidungen", die er getroffen habe.
Doch ohne Topkräfte wie Joshua Kimmich, Harry Kane und Michael Olise lief bei den Münchnern in den ersten 45 Minuten nichts zusammen. Auch Jonathan Tah und Konrad Laimer saßen zunächst auf der Bank.
Kompany bricht Experiment ab
Dafür durfte Tom Bischof sein Pflichtspieldebüt feiern und Joao Palhinha bekam etwas Spielpraxis. In der Pause brach Kompany beim Stand von 0:1 das Experiment ab, brachte für Palhinha, Bischof und Serge Gnabry nach der Pause Kimmich, Olise und Kane.
"Es ist nicht ganz so einfach, wenn ganz viel gewechselt wird. Dann fehlen die Automatismen", nahm Thomas Müller seine Teamkollegen in Schutz. "Als jemand, der nicht so viel spielt, tut man sich leichter, wenn man in eine harmonische, fast komplett eingespielte Mannschaft kommt", erklärte Müller.
Müller gibt zu: "Das war nicht so toll"
Manuel Neuer verneinte die Frage, ob die Lücke zwischen der Stammelf und den Rotationsspielern zu groß sei. Auch in der Bundesliga habe man "oft auch mal rotiert. Da war es nie so, dass wir zwei Schritte zurück gemacht haben", meinte der Torwart.
Trotz der Wechsel in der Starformation habe man aber "den Anspruch, mit den Spielern, die auf dem Platz standen, dass wir ein bisschen mehr auf den Platz bringen. Das war nicht so toll", gab Müller zu, "aber die Reaktion in der zweiten Halbzeit war so, dass wir uns keine Sorgen machen müssen."
Bayern kreierte viele Torchancen, nutzte diese aber nicht. "Nach der Pause haben wir schneller und sauberer gespielt, hatten eine gute Aufteilung und waren zielstrebiger", sagte Neuer. "Wenn wir das 1:0 gemacht hätten, wären wir auch in Richtung Siegerstraße marschiert. Solche Tage gibt es."
Sane mit unglücklichem Auftritt
Auch Leroy Sane erwischte einen dieser Tage. Der Flügelspieler vergab mehrere Möglichkeiten - und erntete dafür Kritik vom ehemaligen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack.
Sky Sport Experte Lothar Matthäus hatte schon nach Sanes Nominierung angemeldet. "Was Sane betrifft, kann ich nicht nachvollziehen, warum er bei der Klub-WM überhaupt dabei ist", schrieb Matthäus in seiner Kolumne. Er wisse "nicht, wo der Sinn dahintersteckt, ihn mitzunehmen, wenn ich auf dieser Position Serge Gnabry, Kingsley Coman und auch junge Spieler habe, die zeigen wollen, was sie leisten können."
Freund spricht über die Linksaußen-Suche
Coman saß gegen Benfica 90 Minuten lang auf der Bank. Die Linksaußen-Position bleibt somit Bayerns größte Baustelle.
Auf Nachfrage von Sky Sport sagte Sportdirektor Christoph Freund: "Es gibt keinen konkreten Zeitplan, aber es gibt Gespräche. Wir sind dabei."
Flamengo statt Chelsea - Duell mit PSG droht
Durch die Niederlage treffen die Bayern im Achtelfinale auf Flamengo aus Rio de Janeiro und gehen somit dem FC Chelsea aus dem Weg, könnten aber nun schon im Viertelfinale auf Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain treffen.
"Wenn wir so weiterspielen, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, wird es ein sehr gutes Turnier für uns", gab sich Neuer zuversichtlich. "In der K.o.-Runde geht es neu los. Das ist schon kribbelig, aber ich bin überzeugt, dass wir noch einige Zeit hierbleiben", meinte Müller.
Damit dies so eintrifft, müssen die Bayern aber wieder in ihrem ersten Anzug auflaufen.
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