Der große Poker um die Zukunft von Robert Lewandowski beginnt. Der Stürmer möchte die Bayern verlassen. "Robert fühlt, dass er eine Veränderung und eine neue Herausforderung in seiner Karriere braucht. Die Verantwortlichen des FC Bayern wissen darüber Bescheid", erklärte Berater Pini Zahavi gegenüber der Sport Bild.
Nach Sky Informationen ist den Bayern-Bossen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge in mehreren Gesprächen schon vor längerer Zeit mitgeteilt worden, dass Lewandowski einen Wechsel wünsche.
Aus dem Umfeld von Lewandowski ist zu hören, dass es noch kein konkretes Angebot eines Topklubs gebe. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass Pini Zahavi beste Kontakte zu den großen Klubs in Europa pflegt. Daher dürften wieder die ganz großen Klubs wie Paris St. Germain, Manchester United, Manchester City, der FC Chelsea und möglicherweise doch wieder Real Madrid als Interessenten gelten. Vor kurzem hatte es noch geheißen, dass Real aus dem Rennen sei.
Lewandowski hofft auf Verständnis
Zahavi sagte, dass es keine finanziellen Beweggründe gebe. Lewandowski hoffe auf Verständnis und ein Entgegenkommen der Bayern-Bosse. "Jeder in der Klubführung des FC Bayern hat selbst eine große Karriere vorzuweisen. Sie sollten seine Situation verstehen", so Zahavi zur Sport Bild. Der 29 Jahre alte polnische Nationalstürmer steht noch bis 2021 in München unter Vertrag, will nun aber die sofortige Freigabe für einen Wechsel in diesem Sommer.
Pini Zahavi, den Lewandowski Ende Februar anstelle seines langjährigen Beraters Cezary Kucharski engagiert hatte, ist ein Mann der großen Deals. Er wickelte schon den 222-Millionen-Transfer von Neymar zu Paris St. Germain ab. Lewandowski kooperiert mit ihm vorerst bis zum 31. August, dem Ende der Transferperiode.
Lewandowski hat sich ausweichend zu seinen Wechselabsichten geäußert: "Das sind Dinge, um die sich mein Agent kümmert. Ich konzentriere mich auf die Vorbereitung für die WM, das ist am Wichtigsten. Ich denke an nichts anderes", sagte der Torjäger im WM-Trainingslager der polnischen Nationalmannschaft.
Wie reagieren die Bayern-Bosse?
Wie werden die Bayern-Bosse auf die öffentliche Offensive von Lewandowski reagieren? Anfang Mai sprach Rummenigge noch ein Machtwort: "Es muss sich keiner Sorgen um Robert Lewandowski und das Verhältnis zum FC Bayern machen. Wir haben ein sehr gutes. Wir wissen, was wir an Robert Lewandowski haben. Und ich bin sehr glücklich, dass wir noch einen so langfristigen Vertrag haben. Es muss sich keiner Gedanken machen, er wird auch im nächsten Jahr für den FC Bayern spielen." Die Bayern wollten sich zu der Thematik heute auf Sky Nachfrage nicht äußern.
Der Wechselwunsch von Lewandowski scheint sehr groß zu sein, mit seinem provokanten Auftreten zum Ende der Saison (Handschlagverweigerung gegenüber Heynckes) befeuerte er die Gerüchte.
Sollte der FC Bayern der Lewandowski-Forderung nicht nachkommen, dürfte ein Trainingsboykott nicht zur Debatte stehen. Klar macht die Lewandowski-Seite im Gespräch mit Sky allerdings, dass eine Münchner Verweigerung sich nicht gerade motivationsfördernd auf die Leistung auswirken könnte. Das übliche Spielchen scheint zu beginnen.
Bis zu einem möglichen Wechsel ist es noch ein weiter Weg, das ist allen Beteiligten klar. Aus dem Umfeld von Lewandowski verlautete, dass man davon ausgehe, dass die Bayern nur schwer zu überzeugen seien. Der Versuch wurde jetzt gestartet.
Auch ein Tauschgeschäft mit einem Topklub ist denkbar. Das Stürmerkarussell ist eröffnet.