Real-Superstar kokettiert mit Abschied
14.06.2018 | 22:24 Uhr
Gareth Bale liebäugelt mit einem Abschied von Real Madrid. Zu den möglichen Zielen zählt angeblich auch der FC Bayern. Ein Transfer an die Säbener Straße erscheint allerdings kaum realistisch.
Diese Meldung sorgte für großes Aufsehen: Wie der Telegraph aus dem engeren Umfeld von Gareth Bale erfahren haben will, soll der Superstar von Real Madrid an einem Wechsel zum FC Bayern interessiert sein. Der frischgebackene Champions-League-Held in die Bundesliga? Das wäre ein Hammer!
Zwar ist der Rekordmeister auf den Außenbahnen gut besetzt, denn Franck Ribery sowie Arjen Robben haben um ein weiteres Jahr verlängert. Allerdings wurde bereits in dieser Saison deutlich, dass die beiden Oldies nicht mehr in jedem Spiel konstant ihre besten Leistungen abrufen können.
Dazu kommen noch Kingsley Coman und Serge Gnabry. Der Franzose hat sein enormes Potenzial angedeutet, ist aber noch nicht auf Weltklasse-Niveau. Und Rückkehrer Gnabry ist noch gänzlich ohne Erfahrung in der Champions League. Das Quartett mag für die Meisterschaft reichen, doch in München werden die höchsten Ziele verfolgt. Möglichst zeitnah soll die Champions League wieder gewonnen werden.
Dafür braucht man Ausnahmekönner der Kategorie eines Gareth Bale. Der Waliser kann in der Offensive jede Position spielen und würde jede Menge Geschwindigkeit mitbringen. Netter Nebeneffekt: Die Bayern würden ihren Fans einen absoluten Weltstar präsentieren.
Bereits in der Vergangenheit wurden immer wieder Kandidaten für einen Mega-Transfer gehandelt. Namen wie Antoine Griezmann (Atletico Madrid) oder Paolo Dybala (Juventus) machten die Runde. Mit Bale würden die Münchner das ersehnte Zeichen setzen gegenüber der internationalen Konkurrenz aus Manchester, Paris und Barcelona.
Dass der ehemals teuerste Spieler der Welt internationale Strahlkraft besitzt und ein Mann für die großen Spiele ist, hat erst am Samstag im Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool (3:1) glanzvoll bewiesen. Mit einem herrlichen Fallrückzieher und einem 35-Meter-Tor avancierte er zum umjubelten Matchwinner.
Zuvor saß er allerdings eine Stunde lang auf der Bank. Und das schmeckte ihm überhaupt nicht. Deswegen kokettiert er offen mit einem Abschied aus der spanischen Hauptstadt. "Ich muss jede Woche spielen. Ich werde mit meinem Berater sprechen und über meine Zukunft nachdenken", kündigte er direkt nach dem Schlusspfiff an.
Aus finanzieller Sicht könnte der FC Bayern einen Transfer mit einem Gesamtpaket von weit über 100 Millionen Euro wohl stemmen. Aber passt ein Spieler, der inmitten des historischen Triumphes eine Ego-Show abzieht, nach München? Dort, wo großer Wert auf eine familiäre Atmosphäre und Teamgeist gelegt wird? Eher nicht.
Auch Sky Experte Lothar Matthäus zeigt sich skeptisch, da das Konfliktpotenzial auf den Außenbahnen vorhersehbar wäre: "Es wäre eine unnötige und extrem teure Baustelle für Niko Kovac." Ganz davon abgesehen hat Uli Hoeneß große Transfer-Investitionen für die kommende Spielzeit ausgeschlossen.
Ausgaben für einen Spieler im Bereich von 80 bis 100 Millionen Euro können "eines Tages aber durchaus passieren", meinte der FCB-Präsident gegenüber dem kicker.
So kündigte es auch FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an: "Wenn wir einen Spieler unbedingt haben wollen, und der kostet 80 oder 90 Millionen, werden wir irgendwann springen müssen. Ob wir dieses Jahr springen oder nächstes, weiß ich nicht. Aber wir werden irgendwann springen." Der FC Bayern habe "kein Limit", betonte Rummenigge.
Eines steht jedenfalls fest: Irgendwann wird der FC Bayern einen Vorstoß in diese Dimensionen wagen. Vielleicht ja doch schon in diesem Sommer.