"Löw raus"-Rufe in Estland: Bundestrainer reagiert
Deutschland gewinnt mit 3:0 gegen Estland in der EM-Quali
Von Elisabeth Lastovka
Bundestrainer Joachim Löw reagiert auf ''Löw raus''-Rufe
Deutschland hat das wichtige EM-Quali-Spiel gegen Estland letztlich gewonnen. Beim Stand von 0:0 gab es jedoch vereinzelte Löw-Raus-Rufe aus dem Publikum. Der Bundestrainer bezieht Stellung.
So forderten einige Fans vereinzelt den Abgang von Löw: "Löw Raus" hallte es durch das Stadion in Tallinn. Auf der anschließenden Pressekonferenz wurde der 59-Jährige zu den Rufen befragt: "Was die Rufe betrifft, habe ich das während des Spiels nicht gehört. Aber es ist ihr gutes Recht, wenn sie es rufen. Aber ich selbst habe das nicht mitbekommen," so der Trainer.
Zum Ende des Spiels und mit dem 3:0-Sieg in der Tasche verstummten auch die Rufe wieder. An der EM-Quali zweifelt der Bundestrainer nicht, Rang eins kann er jedoch nicht versprechen. Aus der Ruhe bringen lässt sich Löw jedoch nicht: "Wir werden uns qualifizieren. Ich erwarte zwei Siege - und dann müssen wir sehen, was die Holländer machen," so Löw gegenüber dem SID. "Die Ausgangssituation ist unverändert. Die letzten beiden Spiele wollen und werden wir gewinnen."
Zum Durchklicken: Die Einzelkritik der DFB-Stars
MANUEL NEUER: Der Kapitän wurde wenig gefordert, war bei den wenigen Aktionen aber zur Stelle. Hielt unter anderem den Volleyschuss von Vassiljev in der 30. Minute fest: NOTE 3
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LUKAS KLOSTERMANN: Wirkte auf der rechten Abwehrseite nicht immer sicher, klärte in Minute 63 aber in höchster Not vor dem einschussbereiten Liivak. Offensiv eher wenig eingebunden. Kam gegen tiefstehende Esten insgesamt nur zu einer Flanke: NOTE 4
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EMRE CAN: Agierte auf ungewohnter Position in der Innenverteidigung – allerdings nur 14 Minuten lang. Flog nach einer selbstverschuldeten Notbremse mit Rot vom Platz. Insgesamt ein unglücklicher Auftritt des Juve-Profis: NOTE 6
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NIKLAS SÜLE: Der Abwehrchef durchlebte trotz früher Unterzahl des DFB-Teams einen über weite Strecken ruhigen Abend. Führte insgesamt nur drei Zweikämpfe und gewann diese allesamt: NOTE 3
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MARCEL HALSTENBERG: Hatte auf seiner linken Abwehrseite immer wieder Probleme mit dem Esten Kams – vor allem im ersten Durchgang. Offensiv setzte er kaum Akzente. Alles in allem einer seiner schwächsten Auftritte im DFB-Dress: NOTE 5
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ILKAY GÜNDOGAN: War der stärkste DFB-Kicker. Führte die Ballbesitzstatistik mit 180 Ballaktionen an. Krönte seinen starken Auftritt mit einem Doppelpack und einem sehenswerten Assist: NOTE 1
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JOSHUA KIMMICH: Legte einen gewohnt souveränen Auftritt hin. Hatte vor allem in der Anfangsphase einige gute Diagonalbälle in seinem Spiel und setzte seine Mitspieler so gut in Szene: NOTE 3
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KAI HAVERTZ: Agierte deutlich unauffälliger als noch gegen Argentinien. Gewann als Offensivspieler dennoch starke 67 Prozent seiner Zweikämpfe und leitete den Führungstreffer von Gündogan mit einem guten Pass ein: NOTE 3
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MARCO REUS: Der Dortmunder gehörte in der Offensive noch zu den besten Akteuren. Fiel in Halbzeit eins mit einem sehenswerten Freistoß ans Lattenkreuz auf. Im zweiten Durchgang an beiden Toren von Gündogan beteiligt: NOTE 3
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JULIAN BRANDT: Der Flügelspieler konnte sein Tempo nur selten einbringen. Spielte in vielen Aktionen zu kompliziert. Erst gegen Ende des Spiels ergaben sich für den BVB-Profi mehr Räume, die er für drei Torschüsse nutzte: NOTE 4
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LUCA WALDSCHMIDT: Absolvierte sein zweites Länderspiel - blieb dabei über weite Strecken unauffällig. Hatte seine beste Aktion in der ersten Halbzeit, als er mit einem Weitschuss Estlands Keeper Lepmets prüfte: NOTE 4
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TIMO WERNER: Wurde in der 66. Minute für Waldschmidt eingewechselt und fügte sich direkt gut ein. Stand bis zu seinem Treffer zum 3:0 nur fünf Minuten auf dem Platz. Auch danach einer der agilsten Offensivspieler im DFB-Dress: NOTE 2
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SUAT SERDAR: Kam in Minute 77 für Reus ins Spiel und damit zu seinem zweiten Länderspieleinsatz. Hatte in diesem wenige nennenswerte Aktionen und fiel weder positiv noch negativ auf: KEINE NOTE
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NADIEM AMIRI: Kurz vor Schluss für Brandt eingewechselt worden. Konnte keine Akzente mehr setzen: KEINE NOTE
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Am 16. November muss die DFB-Elf in der EM-Quali gegen Weißrussland ran, bevor Deutschland am 19. November Nordirland zum letzten Quali-Duell empfängt.