Was für ein wildes Freitagabendspiel in der Bundesliga. Am Ende von etwas mehr als 90 nervenaufreibenden Minuten fuhr Mainz 05 den ersten Sieg der Saison ein.
Der FSV Mainz 05 hat in der Bundesliga trotz langer Unterzahl in einem wilden Spiel seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen erkämpfte sich nach zuvor drei sieglosen Spielen zum Start ein 3:2 (2:1) beim FC Augsburg und schob sich vorerst ins Tabellenmittelfeld vor.
Armindo Sieb (13.) und Jonathan Burkardt (15.) hatten die Mainzer früh in Führung gebracht. Keven Schlotterbeck (25.) erzielte den schnellen Anschluss für die Augsburger, die nach einer Gelb-Roten Karte für den Mainzer Nadiem Amiri (35.) aber keinen Profit aus ihrer Überzahl schlagen konnten.
Rexhbecaj redet sich in Rage
Nach dem zweiten Treffer von Burkardt (49.) gelang Samuel Essende (57.) nur noch der erneute Anschluss, bevor auch er nach einer Tätlichkeit (70.) die Rote Karte sah. Vor dem Tritt hatte Kohr allerdings den FCA-Stürmer mit dem Ellbogen gegen den Kopf geschlagen. "Wenn das nicht eine ganz klare Rote Karte ist, dann verstehe ich nichts mehr von Fußball!", schimpfte Augsburg-Trainer Thorup bei DAZN über die Aktion des Mainzers.
Tief in der Nachspielzeit überprüfte Schiedsrichter Sören Storks noch einen vermeintlichen Foulelfmeter für Augsburg am Videobildschirm - und nahm seine Entscheidung zurück.
"Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, wenn er sich das zehn Minuten draußen anschauen muss, wie klar das dann ist. Wenn es glasklar ist, schaut er sich das zehn Sekunden an und geht wieder weg. Aber sich zehn Minuten die Sache anzuschauen und nach einer Szene zu suchen, damit du sagen kannst: Ah, jetzt ist es kein Elfmeter - das ist für mich lächerlich! Und das ist nicht das erste Mal, das ist jetzt das zweite Mal innerhalb von zwei, drei Wochen. Und das ist dann für mich eine Frechheit", echauffierte sich Augsburgs Elvis Rexhbecaj am DAZN-Mikrofon.
Mainz trifft nach zerfahrener Anfangsphase
Henriksen hatte sich von dem zumindest mit Blick auf die Ergebnisse durchwachsenen Saisonstart der Mainzer nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er habe "keine Angst", betonte der Däne: "Das ist nur Fußball. Aber wir arbeiten dennoch jeden Tag für einen Sieg. Wir brauchen ein wenig Geduld."
Gerade letzteres schien Henriksens Mannschaft zu beherzigen. Während die Mainzer eher verhalten begannen, war es in einer etwas zerfahrenen Anfangsphase zunächst der FCA, der die Initiative suchte. Weil das hohe Pressing der Augsburger zunächst aber kaum für Gefahr sorgte, traute sich auch der FSV zunehmend aus der Deckung - mit Erfolg.
Nach einer Flanke von Phillipp Mwene traf Sieb bei seinem ersten Startelfeinsatz in der Bundesliga per Kopf gleich mit der ersten Chance zur Führung. Burkardt nutzte weniger als zwei Minuten später auch die zweite - wieder nach Flanke von Mwene, wieder per Kopf.
Augsburg wird dominanter
Mainz ließ sich in der Folge etwas zurückfallen und überließ das Spiel dem FCA, der zunehmend dominant wurde. Nach Schlotterbecks Anschlusstreffer verpasste Vargas (27.) nur um ein Haar den schnellen Ausgleich. Die Augsburger ließen Mainz nun kaum noch Luft zum Atmen, Amiris Platzverweis zementierte die neuen Kräfteverhältnisse nur noch mehr.
Entsprechend ging Augsburgs Trainer Jess Thorup nach der Halbzeit in die Offensive, erst recht, nachdem Burkardt den alten Abstand völlig überraschend wieder herstellte. Augsburg drückte nun unermüdlich.
Essende gelang erst der erneute Anschluss, wenig später musste aber auch der Stürmer vom Feld - und sorgte so nur noch personell für den Ausgleich. Auch in der Schlussphase rannten die Gastgeber an, einen Fallrückzieher von Steve Mounie entschärfte der Mainzer Torwart Robin Zentner.
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