Manchester City: Gündogan im exklusiven Sky Interview über Tuchel, Haaland & Co.

Gündogan adelt Tuchel: "Einer der besten Trainer weltweit"

Von Florian Plettenberg

Im exklusiven Sky Interview spricht der deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan unter anderem über Citys starke Form, auch bedingt durch Super-Stümer Erling Haaland. Außerdem fiebert er auch im BL-Titelkampf mit.

Ilkay Gündogan spricht nach der Machtdemonstration von Manchester City gegen Arsenal (4:1) im exklusiven Sky Interview über das Titelrennen in England und die Weltfußballer-Chancen von Erling Haaland. Zudem blickt er auf das CL-Duell gegen Real Madrid und adelt Thomas Tuchel.

Ilkay Gündogan …

... über Erling Haalands Tor gegen Arsenal und das Öffnen seines Zopfes:

"Das Tor war definitiv besser als die Frisur. Ich war überrascht, als er seinen Zopf geöffnet hat und mit einer solchen Mähne rumgelaufen ist. Gott sei Dank nicht allzu lange, aber ich habe mich trotzdem extrem für ihn über das Tor gefreut. (…) Meistens kannte ich das nur von ihm nach dem Spiel. Deswegen war ich schon ein bisschen überrascht, ihn in den letzten zwei, drei Minuten mit so einer Mähne rumlaufen zu sehen. Ein, zwei Lacher habe ich von der Bank herausgehört. Aber wenn es denn so gut funktioniert wie beim Tor, dann gerne öfters."

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... darüber, ob Erling Haaland aktuell der beste Stürmer auf der Welt für ihn ist:

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"Ich denke schon, ja. Allerdings würde ich es nicht nur auf seine Tore reduzieren. Wenn man ein Spiel wie das gegen Arsenal betrachtet und die Intensität sieht, mit der er die Abwehr ohne Ball angelaufen hat - zudem die Robustheit, mit der er die Bälle festmacht, gerade auch für das erste Tor von Kevin De Bruyne, bei dem er sich durchsetzt und die Chancen selbst kreiert. Da muss man schon sagen, dass er momentan in einer brutalen Form ist. Die brauchen wir. Wir brauchen seine Tore, wir brauchen diese Laufwege, die er macht und dass bis zum Ende der Saison. Dann kann es ein ganz spezielles Saisonende für uns werden."

Premier League, 33. Spieltag: In einem völlig einseitigen Spiel siegt Manchester City im Spiel des Jahres in England mit 4:1 gegen Tabellenführer Arsenal. Überragender Spieler auf dem Feld war Kevin de Bruyne.

… über Erling Haalands Chancen bei der Ballon d'Or-Wahl:

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"Zutrauen? Auf jeden Fall. Dieses Jahr? Weiß ich nicht. Ich würde es ihm gönnen."

... über das formstarke Mittelfeldtrio, bestehend aus De Bruyne, Rodri und Gündogan und seinen Anspruch an sich selbst:

"Ich reduziere es ungern auf Einzelne oder auf zwei oder drei. Ich bin ein Spieler oder generell ein Charakter, der über die Jahre hinweg nie so viel darauf geachtet hat, wie viel Aufmerksamkeit man selbst bekommt, sondern wie gut die Mannschaft spielt und wie erfolgreich man jede einzelne Saison ist. Darauf ist mein persönliches Spiel spezialisiert. Nicht selbst zu scheinen, sondern meine Mitspieler besser zu machen, perfekt in Szene zu setzen, das Spiel einfach zu halten, simpel zu spielen. Das ist mein persönlicher Anspruch an mich selbst. Ich weiß, dass man nicht so viele Lorbeeren erntet wie vielleicht Leute, die 40 Tore schießen und 20 Assists machen. Aber ehrlich gesagt will ich das persönlich für mich selbst gar nicht. Darauf bin ich nicht scharf. Ich möchte einfach Spaß am Fußballspielen haben! Und wenn wir so spielen wie gestern, gibt es keinen glücklicheren Spieler, als mich auf dem Platz."

Ilkay Gündogan spielt bei Manchester City als Kapitän und Stammspieler eine zentrale Rolle. Eine ähnliche würde er gerne auch bei der Nationalmannschaft einnehmen, und läuft dort seinen eigenen Erwartungen hinterher.

... über die unterschiedlichen Rollen in Klub und Nationalmannschaft:

"Die Umstände und die Dynamik in der Mannschaft sind einfach anders. Das Vertrauen mag vielleicht auch anders sein. Das führt dazu, dass man größere Schwingungen in der Leistung beziehungsweise beim Auftreten sieht. Ich glaube, dass das normal ist. Trotzdem denke ich auch, dass ich im Nationaltrikot - gerade im letzten Jahr - richtig gute Spiele hatte. Dennoch ist es mein Maßstab, auch im Nationaltrikot über einen längeren Zeitraum so gut und konsequent zu spielen, wie auch hier beim Klub."

... über die Schlüssel zum Erfolg gegen Arsenal:

"Wir sind mit einer sehr guten Intensität gestartet, voller Selbstvertrauen und mit einer sehr guten Spielidee. Wir haben die richtigen Räume bespielt, waren sehr aggressiv und hatten mit dem Ball die notwendige Ruhe, um Spielsituationen auszuspielen und dadurch Torchancen zu kreieren. Am Ende kommt dann ein solches Ergebnis raus. Wir haben Arsenal permanent unter Druck gesetzt. Ich glaube, in der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass wir müde wurden. So wie wir speziell in der ersten Halbzeit, die ersten 16 Minuten gespielt haben, sollte der Maßstab an uns selbst sein. Auch für jedes weitere Spiel, das jetzt noch kommt. Wenn wir so spielen, dann sehe ich nicht viele Gründe, warum uns eine Mannschaft schlagen sollte."

... auf die Frage, warum City Meister wird und Arsenal nicht:

"Wir haben uns mit dem Sieg gegen unseren direkten Konkurrenten in eine sehr gute Ausgangssituation gebracht. Wir haben das Gefühl, dass wir momentan in einem sehr guten Moment sind. Die Art und Weise, wie wir spielen, wie wir verteidigen und attackieren. Die Balance stimmt und es gibt keinen Grund für uns, von unserem Weg abzukommen. Solange das nicht passiert, glaube ich auch, dass wir die restlichen Spiele in dieser Saison gewinnen können. Das ist der Maßstab. Wenn wir es schaffen, so zu spielen wie gestern, bin ich sehr zuversichtlich."

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... auf die die Frage, ob er lieber die Meisterschaft holen oder die Champions League gewinnen würde:

"Da nehme ich die Trophäe, die ich noch nicht gewonnen habe."

... über die Kräfteverhältnisse im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid:

"Es ist fifty-fifty. Wenn man nach der Historie geht, dann wahrscheinlich Real Madrid. Irgendwas in diesem Wettbewerb verbindet Real Madrid und den Henkelpott so sehr, das ist Wahnsinn. Mit welch einer Abgezocktheit sie in diesem Wettbewerb agieren, sucht seinesgleichen. Wir wissen vom letzten Jahr, wie schnell sich Dinge innerhalb von 90 Minuten drehen können und dementsprechend glaube ich schon, dass es ein offener Schlagabtausch sein wird. Für den neutralen Zuschauer werden es zwei fantastische Spiele."

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... über die Gefühle zum Titelrennen in der Bundesliga:

"Extreme Freude. Ich bin jetzt vielleicht nicht so objektiv, durch meine längere Dortmunder Vergangenheit. Dementsprechend freue ich mich natürlich extrem, dass Dortmund momentan vorne ist und es in der eigenen Hand hat. Ich drücke die Daumen. Aber ich würde noch nicht davon sprechen, dass schon irgendwas entschieden ist. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Bayern in der Lage ist, den Titel am Ende noch zu gewinnen. Dementsprechend ist es für den neutralen Zuschauer sehr schön, wie es gerade in der Bundesliga zugeht. Es ist einfach extrem spannend, das auch von hier zu verfolgen."

... über seine Prognose, wer in Deutschland die Meisterschaft holt:

"Ich kann mich noch nicht festlegen. Ich spreche oft mit Stefan Ortega, weil wir beide die Bundesliga schauen. Wenn wir bei Auswärtsspielen oder auf Reisen sind, schauen wir auch oft zusammen. Wir sind uns nicht ganz einig."

Ilkay Gündogan wird im Video auf die Vertragsverlängerung von Marco Reus beim BVB angesprochen. Der Citizen Freut sich für seinen Kollegen von der Nationalmannschaft und denkt, dass Reus auch weiterhin sehr gut nach Dortmund passt.

... über die Vertragsverlängerung von Marco Reus:

"Ich freue mich sehr, weil Marco nach wie vor die Qualitäten hat, auf hohem Niveau zu spielen. Er hat es diese Saison in den Spielen mehrfach gezeigt. Wenn man sieht, was Marco über die Jahre für Borussia Dortmund erreicht hat und nach wie vor erreicht, dann freut es mich extrem, dass diese Liaison noch mindestens ein Jahr weitergeht."

... über Thomas Tuchel und darüber, was den Coach auszeichnet:

Image: Ilkay Gündogan (l.) und Thomas Tuchel während ihrer gemeinsamen Zeit bei Borussia Dortmund (hier im September 2015) .

"Für mich ist Thomas Tuchel einer der besten Trainer weltweit. Ich hatte nur ein Jahr bei Borussia Dortmund das Vergnügen mit ihm, aber allein das eine Jahr hat unglaublich viel Freude gemacht. Ich habe mehrmals gegen ihn - jetzt auch hier in England mit City - gespielt. Es war immer extrem schwer. Ich weiß, wie er taktisch arbeitet und auf was für Kleinigkeiten er achtet. Er ähnelt Pep extrem. Dementsprechend habe ich keinen Zweifel daran, dass Thomas Tuchel die Bayern auch wieder zu einer der besten Mannschaften in Europa formen wird."

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