Marcel Sabitzer spricht im exklusiven Interview mit Sky über seine Rolle bei Manchester United, das anvisierte Saisonziel, Mitspieler Jadon Sancho und die Kommunikation mit Thomas Tuchel.
Marcel Sabitzer exklusiv bei Sky über...
… seinen Wechsel zu Manchester United:
"Überzeugen musste mich Erik ten Hag nicht unbedingt. Es war sehr stressig in der Zeit. Es war viel los, dann kam der Anruf und ich hatte quasi nur ein paar Minuten zum Überlegen. Deswegen habe ich dann relativ schnell entschieden. Dann kam schnell der Kontakt mit dem Trainer. Der hat seine Sache klar gemacht, was er erwartet und wie er meine Rolle sieht. Ich konnte mich damit identifizieren und deshalb bin ich den Schritt gegangen. Jetzt sitze ich drei Monate später hier und kann sagen, dass es die absolut richtige Entscheidung war. Ich habe jeden Tag hier genossen und bin sehr stolz, Teil von Manchester United zu sein."
… Manchester United:
"Ich habe ja schon einiges erlebt in meiner Karriere, habe auch Bayern München erlebt. Hier ist es nochmal alles größer. Es sind noch mehr Leute, die sich um einen kümmern. Die Leute sind verrückt nach Manchester United. Du kannst es im Old Trafford spüren, wie geil sie auf den Verein sind. Wir sind zu Hause eine Macht. Wir haben kein Spiel verloren in dieser Saison und da siehst du die Connection zwischen Fans und Spielern. Deshalb kann ich nur sagen, dass ich es genieße, hier zu sein und sehr stolz bin, es geschafft zu haben, ein Teil zu sein."
… den Vergleich Premier League und Bundesliga:
"Das kann man nicht vergleichen. Die deutsche Liga ist taktischer und alles ist organisierter. Hier geht es viel um Umschaltsituationen, Intensität und Körperlichkeit. Und du hast wirklich in jeder Mannschaft einen Topspieler drin. Egal wohin du fährst, dort spielen überragende Spieler und du musst hellwach sein in jeder Situation. Die Auswärtsspiele sind extrem hart. Da tun wir uns auch leider sehr schwer in der Saison. Das ist ein Punkt, welchen wir noch verbessern müssen."
… seine Rolle im Team:
"Ich habe in drei Monaten elf, zwölf Spiele von Beginn an gemacht. Das ist in der Zeit und in der Phase, als ich kam, auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Dass ich das Vertrauen bekommen hab. Ich habe es auch zurückgezahlt. Ich habe gute Spiele dabei gehabt, wir sind als Mannschaft sehr erfolgreich. Jeder versucht mir zu helfen und deshalb fühle ich mich sehr wohl auf dem Platz und habe wieder sehr viel Selbstvertrauen."
… den Sieg gegen Aston Villa und den Saisonendspurt:
"In Heimspielen ist es extrem wichtig zu gewinnen. Auch wenn es so scheint, dass sieben Punkte Vorsprung viel sind auf den Fünften. Das ist zwar komfortabel, aber du hast keine Zeit zum Ausruhen. Jeder Sieg ist Gold wert. Wir kämpfen alle drei Tage für die drei Punkte, weil sie extrem viel bedeuten in der Tabelle. Deshalb war es sehr wichtig, dass wir den Sieg gegen Aston Villa geholt haben. Wir haben jetzt zwei Auswärtsspiele gegen starke Gegner, die man vielleicht nicht so auf dem Schirm hat in Deutschland. Aber es erwarten uns sehr harte Auswärtsspiele und deshalb sind wir gut beraten, dass wir fokussiert sind und alles raushauen, damit wir erfolgreich sein können."
… das Saisonziel:
"Wir wollen uns auf jeden Fall für die Champions League qualifizieren. Das ist das Hauptziel. Wir wollen das Höchstmögliche erreichen, auch der dritte Platz wäre gut. Aber die Top 4 ist der Hauptfokus."
… den Gegner West Ham am Wochenende:
"Ein sehr schwer zu bespielender Gegner. Sie haben viel individuelle Qualität. Sie haben immer mal wieder Licht und Schatten drin, aber trotzdem eine gute Truppe. Auswärtsspiele sind sehr schwer. Deshalb erwarten wir ein hartes Spiel, wo es auf Augenhöhe zugeht. Wir haben erst mal ein sehr schweres Auswärtsspiel gegen Brighton vor der Brust. Deshalb ist keine Zeit zum Ausruhen. Fokussiert sein und alles raushauen."
… das Zusammenspiel mit Casemiro:
"Casey ist ein routinierter Spieler, der auf globaler Ebene alles gewonnen hat, was man gewinnen kann. Und das mehrfach. Über seinen Stellenwert braucht man gar nicht sprechen, weil er auf der Sechs ein Ausnahmespieler ist, der den Laden zusammenhält. Der die Offensive und die Defensive verbindet. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir ihn haben. Er ist ein Leader auf dem Platz. Er geht dahin, wo es wehtut, hat aber auch fußballerisch sehr viel drauf. Deshalb ist es sehr schön, mit solchen Spielern zusammen zu spielen. Generell denke ich, dass wir im Mittelfeld gerade eine extrem hohe Qualität haben. Deshalb stehen wir so da, wie wir jetzt dastehen."
… Mitspieler Jadon Sancho:
"Jadon war in der Bundesliga ein Ausnahmespieler. Er hatte Statistiken, die waren außergewöhnlich. Da hat er sich unbewusst Druck auferlegt. Wenn du in die Premier League wechselst, speziell zu Manchester United für 80, 90 Millionen, dann ist viel Scheinwerferlicht auf dich gerichtet. Das ist ein anderer Druck, als wenn du bei Dortmund spielst. Die Liga ist nochmal intensiver. Vielleicht ist er ein Spielertyp, der ein bisschen länger braucht, sich zurechtzufinden in der Liga und mit dem öffentlichen Druck umzugehen. Dass er die fußballerische Qualität hat, das weiß jeder. Er zeigt im Training immer wieder, was er für ein begnadeter Techniker ist. Er ist in diesem Jahr durch eine schwierige Phase gegangen. Wir sind sehr froh, dass er wieder da ist. Er hat in einzelnen Spielen auch gezeigt, dass er wieder zurück ist und muss es jetzt konstant auf den Platz bringen. Ich denke, er ist auf einem guten Weg dahin."
… Kolo Muani und einen potentiellen Wechsel zu Man United:
"Ich kenne ihn, er ist ein sehr guter Spieler. Aber ich bin in Transfer-Aktivitäten nicht involviert. Ich kann nur sagen, was er für ein Spieler ist. Er hat einen unheimlichen Schritt gemacht in diesem Jahr. Es ist klar, dass viele Vereine Interesse haben."
… die deutsche Meisterschaft:
"Bayern München. Denn gerade das letzte Wochenende war richtungsweisend. Bei Bayern ist so viel Routine in der Kabine. Die wissen genau, worum es geht. Das lassen sie sich nicht mehr nehmen. Deshalb bin ich überzeugt, dass Bayern das Ding nach Hause holt."
… Kommunikation mit Thomas Tuchel:
"Also bis jetzt gab es natürlich keinen Kontakt, weil bei denen sehr viel los ist und bei uns auch. Jeder ist fokussiert auf seine Aufgabe. In welche Richtung es gehen wird, das wird man alles in Ruhe analysieren und bereden."
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