Es war eine Schrecksekunde für die deutschen Fans, vor allem aber für Rückkehrer Manuel Neuer. Im Länderspiel gegen die Ukraine kam der 38-Jährige in der 88. Minute weit aus seinem Tor und chippte den Ball direkt auf den heranstürmenden Andrej Yarmolenko.
Der Ukrainer köpfte die Kugel seinem Kollegen Artem Dowbyk in den Lauf und Sekunden später lag sie im Netz. Glück für Neuer: Der Schützenkönig der spanischen La Liga stand im Abseits. So blieb es beim 0:0.
Neuer erklärt sich
Was war da los, Herr Neuer? "Ich habe den Yarmolenko gar nicht gesehen", sagte der Bayern-Profi. In seinem Blickfeld sei Abwehrspieler Robin Koch gewesen, dessen Ball "ein bisschen kurz" geraten sei. Und links, wo Yarmolenko lauerte, habe er "eher den Maxi gesehen", also Außenverteidiger Mittelstädt. Weil sich Koch nach links habe fallen lassen, "war es für mich eine klare Situation, dass ich den Ball nach links chippe".
Vor dem folgenlosen Lapsus hatte Neuer eine starke Leistung gezeigt. "Sehr gut" habe sich das DFB-Comeback nach 550 Tagen angefühlt, sagte er. "Ich muss sagen, ich bin froh, wieder im Kreise der Nationalmannschaft zu sein und auf dem Platz gestanden zu haben."
Neuer fühlt mit ter Stegen
Hinter ihm, berichtete Neuer, liege "ein langer, steiniger Weg und viel harte Arbeit" nach seinem Beinbruch im Dezember 2022. "Wenn ich nicht dran geblieben wäre, hätte ich es nicht geschafft."
Dass er die Nummer eins für die Heim-EM sein wird, hat Bundestrainer Julian Nagelsmann bereits verkündet - dem "ewigen" Stellvertreter Marc-Andre ter Stegen bleibt wieder nur die Bank.
"Marc kennt die Situation - man muss schon sagen leider, weil er wirklich ein Weltklasse-Torwart ist, der gute Leistungen gezeigt hat", sagte Neuer mitfühlend: "Aber das ist auch ein Teil des Business."
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