Bei "Wontorra - der o2 Fußball-Talk" wurde über die Aufbereitung des WM-Desasters heiß diskutiert. Für Sky Experte Lothar Matthäus wurden bislang zu wenige konkrete Veränderungen vorgenommen. Eine neue Personalie könnte sich Matthäus an Löws Seite gut vorstellen.
"Löw schützt die Mannschaft und das hat mir in den vergangenen Jahren schon nicht gefallen. Außer Khedira ist kein Spieler rausgefallen. Ich merke keinen Umbruch", bemängelt Sky Experte Lothar Matthäus die Aufarbeitung des WM-Debakels.
Für Matthäus ist es nicht nur eine Frage der richtigen Einstellung, um wieder Erfolg zu haben: "Ich will auf dem Platz Veränderungen sehen. Ein neues Spielsystem, nicht nur Leidenschaft. Wenn ich für Deutschland spiele, dann reiße ich mir den Arsch auf. Bei der WM ist alles schief gelaufen. Die Mannschaft hatte sich nach unten gezogen und deshalb dieses katastrophale Ergebnis abgeliefert."
Draxler benötigt Denkpause
Das es schon zu Veränderungen in den nächsten beiden Länderspielen gegen Frankreich und Peru geben wird, ist sich der 57-Jährige sicher: "Löw wird sich schon Gedanken gemacht haben. Er wird dieses nicht akzeptieren, was in Russland passiert ist. Löw hat sechs Innenverteidiger dabei, das deutet für mich auf eine Systemänderung hin."
Matthäus will nicht jeden einzelnen DFB-Kicker kritisieren, aber ein Julian Draxler hat ihn total enttäuscht. Diese Nominierung kann der Weltmeister von 1990 nicht nachvollziehen: "Vielleicht brauchen einige auch mal eine Denkpause. Löw hätte damit ein Zeichen setzen können."
Scholl ein Kandidat als Löws Co-Trainer
Aber dieses Zeichen hat der Bundestrainer erneut nicht gegeben. Auch weil Joachim Löw als ehrlicher, offener, respektvoller Mensch zählt, dem aber die harte Hand fehlt.
Sky Reporter Marc Behrenbeck wünscht sich an der Seite des Bundestrainers einen "Bad Guy" und denkt dabei an einen Typen wie Mehmet Scholl, der dazwischen knüppelt, der unangenehm ist und der auch mal Tacheles spricht.
Auch für Lothar Matthäus wäre Scholl durchaus ein geeigneter Kandidat als Co-Trainer von Löw: "Ich denke da auch an Mehmet Scholl. Er hat schon vor zwei Jahren diese Ansätze gezeigt."