Wer kommt noch? Was wird aus Joshua Kimmich und Alphonso Davies? Wird Matthijs de Ligt noch verkauft? Das sind nur ein paar offene Fragen, mit denen sich der FC Bayern aktuell beschäftigen muss.
Stark angefangen, aber auch stark nachgelassen - so lässt sich die aktuelle Transferphase des FC Bayern durchaus beschreiben. Mit Hiroki Ito, Michael Olise und Joao Palhinha haben die Münchner frühzeitig drei Neuverpflichtungen verkünden können. Danach? Ist es ziemlich ruhig geworden an der Säbener Straße.
Vielmehr scheint die Anfangseuphorie an der Isar nicht nur nach dem ernüchternden 1:1 im Testspiel gegen Regionalligist Düren erste Risse zu bekommen. Denn auch hinsichtlich der Kaderplanung ist die bayerische Transferoffensive vorerst zum Erliegen gekommen.
Der Wechsel von Matthijs de Ligt zu Manchester United wird von Tag zu Tag unwahrscheinlicher, bei Xavi Simons, dem Wunschspieler von Sportvorstand Max Eberl, geht der FC Bayern nach Sky Informationen leer aus.
Dominostein will nicht fallen
De Ligt und Xavi sind nur zwei Baustellen, warum es in München transfertechnisch hakt. Der bekannte Dominostein möchte nämlich einfach nicht fallen. Oder anders gesagt: Die Bayern werden mit Kingsley Coman, Leon Goretzka, Serge Gnabry & Co. ihr Tafelsilber einfach nicht los. Speziell auf Goretzka angesprochen, ließ Eberl während der Vorstellung von Palhinha auf Sky Nachfrage durchblicken, dass der Mittelfeldspieler den Klub verlassen soll.
Die Folge: Ein zu großer Kader mit zu hohen Personalkosten und keine Einnahmen für neue Stars wie Jonathan Tah, mit dem sich der deutsche Rekordmeister schon seit einigen Wochen einig ist. Ob Spieler wie Tah noch rechtzeitig vor Transferschluss den Weg nach München finden, ist unklar. Eberl bestätigte, dass die Münchner erst einmal Spieler von der Gehaltsliste bekommen müssen.
Zusätzlich haben die Bayern mit Joshua Kimmich und Alphonso Davies zwei langjährige Leistungsträger im Kader, mit denen man ins letzte Vertragsjahr geht. Ob die beiden Profis nochmal verlängern, verkauft werden oder auf einen ablösefreien Wechsel pochen, dürfte den Münchnern ebenfalls nicht schmecken. Mit Blick auf den Kader sieht große, langfristige Planungssicherheit definitiv anders aus.
Verfolgt Bayern die richtige Transferstrategie?
Stichwort langfristige Planung: Mit Christoph Freund hat sich der FC Bayern nach dem Salihamidzic-Aus einen Sportdirektor an Bord geholt, der zu seiner RB-Zeit in Salzburg unzählige Rohdiamanten erfolgreich verpflichtet hat, die anschließend zu Topstars wurden.
"Typische" Freund-Transfers seit seiner Bayern-Ankunft waren bis dato Sacha Boey (30 Millionen Euro) und Bryan Zaragoza (13 Millionen Euro). Beide wurden noch vor dem Antritt von Eberl verpflichtet. Boey und Zaragoza sind beide schon über ein halbes Jahr in München, eingeschlagen sind sie aber noch nicht und auch in der Vorbereitung spielte sich bis jetzt noch keiner so wirklich in den Fokus.
In diesem Sommer liegt das Hauptaugenmerk weiterhin auf jungen Spielern: Michael Olise (23 Jahre) spielte eine sehr gute Rückrunde mit Crystal Palace. Auch aktuell bei Olympia weiß der Franzose zu überzeugen. Aber kann er das auch schon auf Anhieb bei einem Topklub wie dem FC Bayern?
Gleiches gilt für Desire Doue von Stade Rennes, an dem Eberl und Freund nach der Xavi-Ernüchterung dran sind. Aktuell bieten die Bayern laut Sky Informationen über 50 Millionen Euro für einen Spieler, der bei Frankreichs U23-Nationalmannschaft nicht einmal gesetzt ist.
Risikoreiche Wette auf die Zukunft
Auf viele junge, talentierte, hungrige Spieler mit einem jungen Trainer Vincent Kompany zu setzen, ist grundsätzlich nicht verwerflich. Aber ob solche kostspieligen Youngsters mit wenig Erfahrung auf dem aller höchsten Niveau wirklich langfristig bestehen können, bleibt abzuwarten.
Jedoch dürfen dahingehend leise Zweifel geäußert werden, ob diese Transferstrategie nach einer titellosen Saison gepaart mit den vielen personellen Fragezeichen innerhalb des aktuellen Kaders die richtige ist.
Klar ist jedoch: Es ist keine leichte Gesamtsituation, bei der die FCB-Bosse rund um Eberl aufpassen müssen, dass ihnen diese nicht aus den Händen gerät.
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