Max Eberl spricht bei Sky90 über Marco Rose und die Trainersuche in Gladbach

Eberl bekräftigt Job-Garantie für Rose & spricht über Trainersuche

Von Sky Sport

Max Eberl bekräftigt nach der Niederlage gegen Mainz, dass er die Saison mit Maroc Rose als Trainer zu Ende spielen will. Selbst wenn gute Ergebnisse zunächst ausbleiben (Video-Länge: 1:30 Min).

Nach der Niederlage gegen Mainz ist die Lage in Gladbach angespannt. Sportdirektor Max Eberl bezieht bei Sky90 Stellung zu den wichtigsten Fragen rund um Marco Rose und die aktuelle Trainerproblematik.

Nach der Verkündung des Wechsels von Marco Roses zu Borussia Dortmund im Sommer ist der erhoffte Befreiungsschlag gegen Mainz, um die aufgebrachten Fans zu besänftigen, ausgeblieben. Werden die Fohlen trotz Ergebniskrise, wie angekündigt, an ihrem Noch-Trainer bis zum Sommer festhalten? Wie weit sind die Gespräche mit potenziellen Nachfolgern? Die wichtigsten Antworten von Eberl bei Sky90 - die UNIBET Fußball-Debatte.

Max Eberl über..

... die emotionale Reaktion der Fans in den letzten Tagen:

"Wir haben mit Marco Rose die Champions League erreicht, wir stehen im Pokal im Viertelfinale und sind in der Champions League in der K.o.-Runde, wo wir 1977 das letzte Mal gestanden haben. Wir haben einen großartigen Trainer, deshalb verstehe ich natürlich die Wut, Trauer und Enttäuschung. Manches schießt aber völlig übers Ziel hinaus. Ich bin nicht überrascht und wusste, was da auf uns zukommt.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Am Ende ist es mein Job, bei all meinen Emotionen, die ich natürlich auch hatte, Ratio walten zu lassen. Und dass ein Trainer, der vor zwei Wochen ein großartiger Trainer war, heute noch ein großartiger Trainer ist und mit uns versucht, den größtmöglichen Erfolg und ein bestmögliches Saisonfinale zu spielen."

ZUM DURCHKLICKEN: Die besten Eberl-Transfers bei Gladbach

Dante wechselt im Winter 2009 für 2,5 Millionen Euro von Standard Lüttich zu Gladbach. Der Brasilianer macht 103 Spiele für die Fohlen und entwickelt sich zu einem Leistungsträger und Publikumsliebling.
2012 verlässt Dante den Verein und wechselt für 4,7 Millionen Euro zum FC Bayern.
Marko Marin wird zur Saison 2009/10 für die damalige Rekordsumme von 8,2 Millionen Euro an Werder Bremen abgegeben.
Juan Arango, als Ersatz für Marin für 3,6 Millionen Euro von Mallorca geholt, schlägt am Niederrhein voll ein. Der Freistoß-Spezialist erzielt bis zu seinem Abschied 2014 in 175 Pflichtspielen 31 Tore und gibt 57 Vorlagen.
Max Eberl holt in der Saison 09/10 den 19-jährigen Marco Reus für eine Millionen Euro von Rot Weiss Ahlen. Für Gladbach erzielt Reus 41 Tore und bereitet weitere 28 Tore vor.
Zur Saison 12/13 verlässt Reus die Fohlen und wechselt für 17,1 Millionen Euro zum BVB.
In der Saison 12/13 holt Gladbach für 8,5 Millionen Euro Granit Xhaka vom FC Basel. Der Schweizer bestreitet 140 Spiele für Mönchengladbach und entwickelt sich zu einem Leistungsträger.
2016 verpflichtet Arsenal Granit Xhaka für 45 Millionen Euro von den Fohlen. Der Mittelfeldspieler ist bis heute der Rekord-Abgang der Gladbacher.
Eberl holt Max Kruse zur Saison 2013/14 für 2,5 Millionen Euro aus Freiburg. Der extrovertierte Offensivmann erzielt 25 Tore in 77 Pflichtspielen und wird zwei Jahre später für zwölf Millionen Euro an Wolfsburg verkauft.
Raffael wechselt in der Saison 13/14 von Dynamo Kiew für fünf Millionen Euro zu Gladbach. In sieben Jahren macht der "Maestro" in 201 Partien 71 Tore und 35 Assists.
Christoph Kramer ist bei den Fohlen nicht mehr wegzudenken. Der Mittelfeldspieler spielte 2013/14 zunächst auf Leihbasis für die Fohlen, 2016 verpflichtet Eberl den Weltmeister von 2014 für eine Ablöse von 15 Millionen Euro dann fest.
Nach 17 Jahren als Borusse wechselt Marc-Andre ter Stegen für eine Ablöse von zwölf Millionen Euro zum FC Barcelona. Bei Gladbach überzeugte der deutsche Nationaltorhüter besonders mit seinen fußballerische Fertigkeiten.
Als Nachfolger für Ter Stegen verpflichtet Max Eberl in der Saison 14/15 Yann Sommer vom FC Basel. Der Schweizer kostet die Fohlen neun Millionen Euro und ist seither die unumstrittene Nummer eins.
Max Eberl verpflichtet Lars Stindl im Sommer 2015 für drei Millionen Euro von Hannover 96. Heute ist Stindl der Kapitän der Fohlenelf und ein wichtiger Leistungsträger des Teams.
In der Saison 15/16 holt Max Eberl Thorgan Hazard für acht Millionen Euro vom FC Chelsea. Der jüngere Bruder von Eden Hazard erzielt bei den Fohlen 46 Tore und bereitet weitere 44 vor.
2019 kassiert Gladbach 25,5 Millionen Euro für Thorgen Hazard. Der Belgier wechselt zum direkten Konkurrenten Borussia Dortmund.
Nico Elvedi wechselt im Sommer 2015 für vier Millionen Euro vom FC Zürich zu Borussia Mönchengladbach. Der Innenverteidiger hat einen Vertrag bis 2022 und einen Marktwert von 33,1 Millionen Euro (Quelle: KPMG).
Jonas Hofmann wechselt in der Winterpause 2016 vom BVB für acht Millionen Euro zu den Fohlen. Heute hat der Mittelfeldspieler von Gladbach einen Marktwert von 14,4 Millionen Euro (Quelle: KPMG) und zählt zu den Leistungsträgern.
Jannik Vestergaard wechselt in der Saison 16/17 für 12,5 Millionen Euro von Werder Bremen zu Borussia Mönchengladbach. Der Innenverteidiger bestreitet 83 Partien für die Fohlen.
Für den Verkauf von Vestergaard an Southampton kassiert Gladbach im Sommer 2018 25 Millionen Euro.
Mahmoud Dahoud kommt aus der Gladbacher Jugend und steigt zwischen 2013 und 2017 zum Leistungsträger im Mittelfeld auf. Dann sichert sich Borussia Dortmund seine Dienste für eine Ablöse für zwölf Millionen Euro.
Mickael Cuisance kommt im Sommer 2017 für 250.000 Euro vom AS Nancy, zwei Jahre später wechselt der Franzose auf eigenen Wunsch zum FC Bayern. Ablöse: acht Millionen Euro.
Matthias Ginter kommt in der Saison 17/18 für 17 Millionen Euro von Borussia Dortmund. Der deutsche Nationalspieler hat heute einen Marktwert von 35,9 Millionen Euro (Quelle: KPMG).
Denis Zakaria wechselt im Sommer 2017 von Young Boys für zwölf Millionen Euro nach Mönchengladbach. Heute steht der Mittelfeldspieler auf der Wunschliste von vielen Topklubs. Der Schweizer hat einen Marktwert von 37,5 Millionen Euro (Quelle: KPMG).
Florian Neuhaus kommt 2018 ablösefrei von 1860 München. Das Mittelfeldtalent hat einen Vertrag bis 2023 und ist gesetzt in der Fohlenelf. Der 23-Jährige hat einen Marktwert von 41 Millionen Euro (Quelle: KPMG) und ist ebenfalls heiß begehrt.
In der Saison 18/19 verpflichtet Max Eberl Alassane Plea für 23 Millionen Euro von OGC Nizza. Der Franzose hat einen Marktwert von 34,7 Millionen Euro (Quelle: KPMG).
2019 wechselt Marcus Thuram für neun Millionen Euro von Guingamp zu den Fohlen. Der Franzose entwickelt in einer Saison zu einem wichtigen Spieler für das Team von Marco Rose. Der 23-Jährige hat einen Marktwert von 41,5 Millionen Euro (Quelle: KPMG).
Gladbach verpflichtet 2019 Ramy Bensebaini von Stade Rennes für acht Millionen Euro. Der Algerier entwickelt sich in der Saison 19/20 zu einem der besten Außenverteidiger der Bundesliga und hat einen Marktwert von 20,9 Millionen Euro (Quelle: KPMG).
Auch ihren zweiten Außenverteidiger verpflichten die Fohlen im Jahr 2019. Stefan Lainer kommt für eine Ablöse von 12,5 Millionen Euro von RB Salzburg. Der Österreicher hat heute einen Marktwert 17,1 Millionen Euro (Quelle: KPMG).
Eberl plant jetzt auch schon wieder eifrig für die Zukunft: Im Winter holte Gladbach mit Kouadio Kone eines der größten Mittelfeld-Talente in Frankreich. Der 19-Jährige kostet neun Millionen Euro.

... seine irreführende Aussage, dass Rose zu 98% in Gladbach bleibe:

"Ich bin halt ein Kämpfer. Das war natürlich eine sarkastische Antwort auf die Frage von 99 auf 98 Prozent. Ich habe aber immer dran geglaubt, dass wir eine Chance haben, weil die Argumente auf unserer Seite auch sehr, sehr gut sind. Ich habe bis zum letzten Tag gekämpft. Das ist meine Aufgabe als Sportdirektor und auch meine Überzeugung gewesen."

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

... das aktuelle Verhältnis von Rose zur Mannschaft:

"Es war für uns alle nicht einfach. Mit dem Mittwoch und dem Auftakt gegen Mainz war das Thema ad acta gelegt mit der PK. Wir haben alles offen und transparent dargelegt und ab dann war die Konzentration voll auf Mainz. Natürlich ist es ein Stück weit anders, aber überhaupt nicht negativ belegt. Das Verhältnis zur Mannschaft, zum Staff und zum Verein ist völlig normal. Es ist jetzt nicht gekrönt worden mit einem Sieg, den wir gerne eingefahren hätten, um etwas mehr Ruhe zu bekommen, aber Fußball ist kein Wunschkonzert. Wir müssen jetzt hart arbeiten und da durchgehen. Ich werde verteidigen, wenn ich es muss, was wir aufgebaut haben und was wir jetzt die letzten Monate gut zu Ende bringen wollen."

Max Eberl versteht den Ärger der Gladbach-Fans, spricht nach der Pleite gegen bei Sky90 aber nach wie vor von einem ''großartigen'' Trainer und einem ''völlig normalen Verhältnis

.... die Job-Garantie, die er Rose bis zum Saisonende ausgestellt hat:

"Ich bin überzeugt, dass Marco der beste Trainer für Gladbach vor 1,5 Jahren war, davon bin ich auch heute überzeugt. Wenn wir zum ersten Mal in 1,5 Jahren eine Ergebniskrise haben, wo wir in Wolfsburg unentschieden spielen und zwei Heimspiele gegen Köln und Mainz sehr ärgerlich verlieren, wird das bei mir nicht dazu führen, dass ich daran zweifle.

Natürlich weiß ich, dass die nächsten Spiele richtungsweisend sind. Aber es sind auch Spiele bei Manchester City und Leipzig auswärts und Dortmund, die eine große Qualität haben. Es kann schon sein, dass wir auch diese Spiele nicht so erfolgreich gestalten. Es kommt auf die Art und Weise an. Aber da habe ich heute überhaupt keine Zweifel, dass wir das als Mannschaft mit Rose als Trainer hinbekommen. Wir als Klub sind so stabil und stark, dass wir diese Einschläge und diesen Unmut ertragen werden.

Mehr Fußball

Man muss mir am Ende vertrauen, dass ich sehe, was passiert, dass ich das spüre und Dinge tue, von denen ich 100% überzeugt bin. Ich lasse mich nicht leiten von Emotionen, sondern ich versuche meiner Ratio zu folgen. Und die sagt mir, es gibt momentan überhaupt gar keine Situation, bei der ich mir vorstellen kann, dass Marco Rose die Saison nicht zu Ende macht."

... die Favoriten auf die Rose-Nachfolge:

"Ich bin dabei, mir intensiv Gedanken zu machen, viele Gespräche zu führen und Informationen reinzuholen, um den am besten passendsten Trainer für Gladbach zu finden - das ist nämlich mein Credo. Nicht den besten Trainer zu finden, sondern den, der am besten passt. Es gibt einen Kader, es gibt einen Verein, eine Spielidee, die jetzt über fast ein Jahrzehnt entwickelt wurde. Begonnen mit Lucien Favre, von Dieter Hecking verfeinert, mit Marco Rose wurde jetzt noch ein Stück weit mehr Aktivität obendrauf gesetzt. Das ist mir ganz wichtig. Wir haben keinen radikalen Kurswechsel gemacht in unserer Spielweise.

Wir werden in Ruhe entscheiden, welchen Aspekt kann uns ein anderer Trainer mit dazu bringen? Wir wollen es nicht auf die Aktivität reduzieren. Wir sind eine sehr komplexe Mannschaft mit sehr guten Fußballern. Jetzt muss ich einen Trainer finden, der zu dem passt, was sich in letzten zehn Jahren entwickelt hat. Denn das war der Schlüssel zum Erfolg in den letzten Jahren."

Max Eberl spricht bei Sky90 von einigen ''sehr spannenden Kandidaten'' und gibt Einblicke in Gladbachs Trainersuche und das geforderte Anforderungsprofil (Video-Länge: 3:23 Min).

... den Stand der Gespräche mit möglichen Kandidaten:

"Ich spreche sehr, sehr viel. Und ja, ich habe natürlich schon gesprochen. Ich bin nicht dabei, Zeit zu verlieren. Ich habe mir schon sehr intensiv Gedanken gemacht. Wir haben einige super spannende Kandidaten und werden uns mit allen unterhalten und schauen, wo die Symbiose am größten ist und wo die Möglichkeit besteht, das zu realisieren."

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de