Max Eberl spricht bei Sky90 über Marco Rose und die Trainersuche in Gladbach
Eberl bekräftigt Job-Garantie für Rose & spricht über Trainersuche
22.02.2021 | 14:50 Uhr
Nach der Niederlage gegen Mainz ist die Lage in Gladbach angespannt. Sportdirektor Max Eberl bezieht bei Sky90 Stellung zu den wichtigsten Fragen rund um Marco Rose und die aktuelle Trainerproblematik.
Nach der Verkündung des Wechsels von Marco Roses zu Borussia Dortmund im Sommer ist der erhoffte Befreiungsschlag gegen Mainz, um die aufgebrachten Fans zu besänftigen, ausgeblieben. Werden die Fohlen trotz Ergebniskrise, wie angekündigt, an ihrem Noch-Trainer bis zum Sommer festhalten? Wie weit sind die Gespräche mit potenziellen Nachfolgern? Die wichtigsten Antworten von Eberl bei Sky90 - die UNIBET Fußball-Debatte.
Max Eberl über..
... die emotionale Reaktion der Fans in den letzten Tagen:
"Wir haben mit Marco Rose die Champions League erreicht, wir stehen im Pokal im Viertelfinale und sind in der Champions League in der K.o.-Runde, wo wir 1977 das letzte Mal gestanden haben. Wir haben einen großartigen Trainer, deshalb verstehe ich natürlich die Wut, Trauer und Enttäuschung. Manches schießt aber völlig übers Ziel hinaus. Ich bin nicht überrascht und wusste, was da auf uns zukommt.
Am Ende ist es mein Job, bei all meinen Emotionen, die ich natürlich auch hatte, Ratio walten zu lassen. Und dass ein Trainer, der vor zwei Wochen ein großartiger Trainer war, heute noch ein großartiger Trainer ist und mit uns versucht, den größtmöglichen Erfolg und ein bestmögliches Saisonfinale zu spielen."
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... seine irreführende Aussage, dass Rose zu 98% in Gladbach bleibe:
"Ich bin halt ein Kämpfer. Das war natürlich eine sarkastische Antwort auf die Frage von 99 auf 98 Prozent. Ich habe aber immer dran geglaubt, dass wir eine Chance haben, weil die Argumente auf unserer Seite auch sehr, sehr gut sind. Ich habe bis zum letzten Tag gekämpft. Das ist meine Aufgabe als Sportdirektor und auch meine Überzeugung gewesen."
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... das aktuelle Verhältnis von Rose zur Mannschaft:
"Es war für uns alle nicht einfach. Mit dem Mittwoch und dem Auftakt gegen Mainz war das Thema ad acta gelegt mit der PK. Wir haben alles offen und transparent dargelegt und ab dann war die Konzentration voll auf Mainz. Natürlich ist es ein Stück weit anders, aber überhaupt nicht negativ belegt. Das Verhältnis zur Mannschaft, zum Staff und zum Verein ist völlig normal. Es ist jetzt nicht gekrönt worden mit einem Sieg, den wir gerne eingefahren hätten, um etwas mehr Ruhe zu bekommen, aber Fußball ist kein Wunschkonzert. Wir müssen jetzt hart arbeiten und da durchgehen. Ich werde verteidigen, wenn ich es muss, was wir aufgebaut haben und was wir jetzt die letzten Monate gut zu Ende bringen wollen."
.... die Job-Garantie, die er Rose bis zum Saisonende ausgestellt hat:
"Ich bin überzeugt, dass Marco der beste Trainer für Gladbach vor 1,5 Jahren war, davon bin ich auch heute überzeugt. Wenn wir zum ersten Mal in 1,5 Jahren eine Ergebniskrise haben, wo wir in Wolfsburg unentschieden spielen und zwei Heimspiele gegen Köln und Mainz sehr ärgerlich verlieren, wird das bei mir nicht dazu führen, dass ich daran zweifle.
Natürlich weiß ich, dass die nächsten Spiele richtungsweisend sind. Aber es sind auch Spiele bei Manchester City und Leipzig auswärts und Dortmund, die eine große Qualität haben. Es kann schon sein, dass wir auch diese Spiele nicht so erfolgreich gestalten. Es kommt auf die Art und Weise an. Aber da habe ich heute überhaupt keine Zweifel, dass wir das als Mannschaft mit Rose als Trainer hinbekommen. Wir als Klub sind so stabil und stark, dass wir diese Einschläge und diesen Unmut ertragen werden.
Man muss mir am Ende vertrauen, dass ich sehe, was passiert, dass ich das spüre und Dinge tue, von denen ich 100% überzeugt bin. Ich lasse mich nicht leiten von Emotionen, sondern ich versuche meiner Ratio zu folgen. Und die sagt mir, es gibt momentan überhaupt gar keine Situation, bei der ich mir vorstellen kann, dass Marco Rose die Saison nicht zu Ende macht."
... die Favoriten auf die Rose-Nachfolge:
"Ich bin dabei, mir intensiv Gedanken zu machen, viele Gespräche zu führen und Informationen reinzuholen, um den am besten passendsten Trainer für Gladbach zu finden - das ist nämlich mein Credo. Nicht den besten Trainer zu finden, sondern den, der am besten passt. Es gibt einen Kader, es gibt einen Verein, eine Spielidee, die jetzt über fast ein Jahrzehnt entwickelt wurde. Begonnen mit Lucien Favre, von Dieter Hecking verfeinert, mit Marco Rose wurde jetzt noch ein Stück weit mehr Aktivität obendrauf gesetzt. Das ist mir ganz wichtig. Wir haben keinen radikalen Kurswechsel gemacht in unserer Spielweise.
Wir werden in Ruhe entscheiden, welchen Aspekt kann uns ein anderer Trainer mit dazu bringen? Wir wollen es nicht auf die Aktivität reduzieren. Wir sind eine sehr komplexe Mannschaft mit sehr guten Fußballern. Jetzt muss ich einen Trainer finden, der zu dem passt, was sich in letzten zehn Jahren entwickelt hat. Denn das war der Schlüssel zum Erfolg in den letzten Jahren."
... den Stand der Gespräche mit möglichen Kandidaten:
"Ich spreche sehr, sehr viel. Und ja, ich habe natürlich schon gesprochen. Ich bin nicht dabei, Zeit zu verlieren. Ich habe mir schon sehr intensiv Gedanken gemacht. Wir haben einige super spannende Kandidaten und werden uns mit allen unterhalten und schauen, wo die Symbiose am größten ist und wo die Möglichkeit besteht, das zu realisieren."