In einem Geheimtest gegen die deutsche U20-Auswahl setzt Hansi Flick Joshua Kimmich hinten rechts ein. Eine Verzweiflungstat des Bundestrainers? Markus Babbel bezieht exklusiv bei skysport.de Stellung zu diesem Thema.
Nur vier Siege aus den letzten 16 Spielen: Der Druck auf Hansi Flick neun Monate vor der Europameisterschaft im eigenen Land ist enorm. Gegen Japan und Frankreich braucht der Bundestrainer nach zuletzt schwachen Auftritten nun Ergebnisse.
"Es gab eine Zäsur, eine neue Phase hat begonnen: Ab jetzt wollen wir die Kernmannschaft einspielen lassen", sagte Flick. Mit Kimmich als Rechtsverteidiger?
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Sollte diese Maßnahme nicht greifen und auch die kommenden beiden Länderspiele nach hinten losgehen, hat Flick möglicherweise damit seine letzte Patrone verschossen. "Es kommt auf die Leistung an. Falls die schlecht ist, wird es eng für Hansi", sagte Markus Babbel, Europameister von 1996, exklusiv gegenüber skysport.de.
Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler nahm Flick zuletzt in die Pflicht. "Hansi ist kämpferisch, und er weiß: Jetzt zählt's", erklärte Völler der SportBild.
Bayern gewann mit Kimmich als Rechtsverteidiger die Champions League
Kimmich als Rechtsverteidiger wäre indes keine ganz neue Idee. Bereits zu Beginn seiner Nationalmannschaftskarriere spielte der 28-Jährige hinten rechts, kam dort bei der Europameisterschaft 2016 und der Weltmeisterschaft 2018 zum Einsatz.
Auch beim FC Bayern lief Kimmich über die Jahre immer mal rechts hinten in der Viererkette auf. "Der FC Bayern ist mit Kimmich als Rechtsverteidiger 2020 Champions-League-Sieger geworden. Er war an diesem Triumph maßgeblich beteiligt mit seiner Flanke auf Kingsley Coman", erinnert sich Babbel.
"Es steht und fällt mit Joshua. Wenn er es annimmt und nicht als Degradierung sieht, dann kann das wirklich eine sehr, sehr gute Lösung sein. Sollte er es nicht annehmen und sich da als nicht so wertvoll ansehen, würde ich Benjamin Henrichs bevorzugen", machte der 51-malige Nationalspieler deutlich.
Dass Kimmich mit seinen Qualitäten als Rechtsverteidiger der anfälligen DFB-Defensive mehr Sicherheit geben würde, steht für Babbel außer Frage: "Joshua bringt alles mit. Er hat die defensive Qualität, die Seite zuzumachen. Aber auch die kreative Qualität und die Power und PS mit nach vorne zu arbeiten und gefährliche Aktionen zu starten."
Mehr zum Autor Fabian Schreiner
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