Der Abstiegskampf steuert auf das große Finale zu - neben dem 1. FC Köln steigen wahrscheinlich der Hamburger SV oder der VfL Wolfsburg direkt ab. Nach dem 30. Spieltag stand der Bundesliga-Dino so gut wie sicher als Absteiger fest - mit zwei Siegen in Folge sind die Hanseaten aber wieder mal erwacht und träumen von der Rettung.
Der furiose Endspurt des HSV und die schwächelnde Konkurrenz sorgen an den letzten beiden Spieltagen (alle neun Duelle parallel ab 13 Uhr live und exklusiv auf Sky und im Blog) für einen Nervenkrieg im Abstiegskampf. Mit neun Punkten aus den letzten vier Partien sammelte der Bundesliga-Dino so viele Punkte wie in den 17 Bundesligaspielen zuvor (ein Sieg, sechs Remis und zehn Niederlagen) und könnte damit dem Abstieg nochmal entkommen.
Am Samstag gastiert der HSV in Frankfurt, die Hessen warten seit fünf Spielen auf einen Sieg. Danach kommt Gladbach in den Volkspark. Der Klassenerhalt ist wieder in greifbarer Nähe - dabei ist die Wende kein Zufall.
Titz lässt Hamburg wieder hoffen
Trainer Christian Titz, der die Mannschaft nach dem 26. Spieltag von Bernd Hollerbach mit sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz übernahm, veränderte die Spielweise des HSV, setzt auf Ballbesitz und Kurzpass-Spiel. Der Coach führt "Zielgespräche" mit seinen Spielern und setzt sie genau da ein, wo sie ihre Stärken haben.
So glänzt plötzlich auch Aaron Hunt in seiner neuen Rolle als Stürmer. Zudem hatten die zuvor aussortierten Schlüsselspieler Lewis Holtby und Kyriakos Papadopoulos wieder zu alter Stärke gefunden - vor allem Holtby reißt die Mannschaft auf und neben dem Platz mit nach oben.
Titz verzichtet auch auf die bei seinen Vorgängern beliebten Kurztrainingslager vor dem Showdown: "Ich habe das Gefühl, dass der Mannschaft ein Stück weit Normalität gut tut", lautet die einfache Erklärung. Der von Papadopoulos organisierte feste Besuch beim Griechen gehört aber weiterhin zum Ritual. Warum? "Uns gibt das momentan Vertrauen", so der 47-Jährige.
Steigt Wolfsburg zum ersten Mal ab?
Von diesen positiven Entwicklungen im Abstiegskampf ist der VfL Wolfsburg weit entfernt. Unter Trainer Bruno Labbadia geht es bergab für die Wölfe. Dabei hatte der ehemalige HSV-Retter den Verein auf Platz 14 übernommen, sieben Punkte entfernt von einem direkten Abstiegsplatz.
Neun Spiele später ist Wolfsburg auf den Relegationsplatz abgerutscht und hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den HSV, gegen den die Labbadia-Elf auch noch das direkte Duell am vergangenen Spieltag verloren hat. Mut macht "nur" der kommende Gegner RB Leipzig. Der Vizemeister ist derzeit völlig von der Rolle und droht sogar, die europäischen Plätze zu verpassen. Am letzten Spieltag empfangen die Wölfe die bereits abgestiegenen Kölner.
HSV hat es nicht in der eigenen Hand
Ist der HSV wirklich unabsteigbar? Seit Jahren strapaziert der Dino die Nerven seiner treuen Fans bis zur letzten Sekunde. Mit Titz kam die Hoffnung zurück. Seiner Meinung hat der Dino im "Halbfinale" am Samstag "nichts zu verlieren" - im Gegenteil. "Wir stehen unten und können daher nur gewinnen", so der Hamburger Coach auf der PK.
Wolfsburg hat es zwar in der eigenen Hand, doch der HSV ist mental im Aufwind und schöpft neuen Mut. Hamburg macht es mal wieder spannend - und könnte den Nervenkrieg am Ende für sich entscheiden.