Nach der Verletzung von Neymar sucht man bei Paris St. Germain einen neuen Hauptdarsteller für das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid (Di. ab 19:00 Uhr live auf Sky). Zu den Kandidaten zählt auch Julian Draxler. Dem Weltmeister bleibt voraussichtlich aber nur eine Nebenrolle.
Im Pokal-Viertelfinale gegen Olympique Marseille war es mal wieder soweit. Beim 3:0-Sieg von Paris St. Germain brillierte Julian Draxler mit zwei Assists und stand die komplette Spielzeit auf dem Rasen. Eine Seltenheit in dieser Saison.
Zwar kam der Weltmeister 35 Mal zum Einsatz, insgesamt durfte er aber nur acht Mal sein Können über 90 Minuten unter Beweis stellen. Meistens wird er um die 60. Minute entweder aus- oder eingewechselt. Er sehne sich danach, öfters mal ein Spiel über 90 Minuten zu absolvieren, sagte er nach der 1:3-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid. Die Situation nagt an ihm. Im Santiago Bernabeu durfte er in der 84. Minute das Feld betreten und ganze neun Minuten mitwirken.
Das genügt nicht den Ansprüchen eines 24-Jährigen, der das DFB-Team im vergangenen Sommer als Kapitän zum Sieg beim Confed Cup führte und auch bei der WM eine tragende Rolle spielen möchte. Diese wollte eigentlich auch sein verletzter Teamkollege Neymar spielen - am kommenden Dienstag im Rückspiel gegen die Königlichen (ab 19:00 live auf Sky). Allerdings ist ein Einsatz des Weltstars ausgeschlossen. PSG bestätigte bereits, dass der Brasilianer am Wochenende operiert wird.
Neue Position für Draxler
Der 222-Millionen-Euro-Mann hat sich beim Ligaspiel am Sonntag gegen Olympique Marseille (3:0) eine Verstauchung im rechten Fußgelenk sowie einen Haarriss im äußeren Mittelfußknochen zugezogen. Nach Angaben seines Vaters werde der Offensivspieler sechs bis acht Wochen pausieren müssen. Der Ausfall zwingt Unai Emery zum Improvisieren.
Der PSG-Trainer muss sich Gedanken machen, wer die Hauptrolle des Superstars übernehmen soll. In seinen Überlegungen dürfte auch Draxler auftauchen, allerdings besitzt der Nationalspieler nur Außenseiterchancen.
Auf seiner angestammten Linksaußen-Position kam er nach den Transfers von Neymar und Kylian Mbappe zuletzt kaum noch zum Einsatz. Emery stellte den Deutschen stattdessen vermehrt im zentralen Mittelfeld auf. Dort gelangen ihm immerhin vier Tore und acht Vorlagen.
Di Maria mit Vorteilen
Diese Bilanz wird voraussichtlich aber nicht ausreichen, um den Part von Neymar zu spielen. Wenn der Brasilianer mal ausgefallen ist, dann kam zumeist Angel Di Maria zum Einsatz. In neun von elf Fällen war dies der Fall. So auch im ersten Spiel nach dem Neymar-Schock gegen Marseille, in dem der Offensivmann per Doppelpack glänzte.
Dass er in Madrid ein Dasein auf der Bank fristete, überraschte viele Experten. Denn 2018 ist bislang das Jahr des Argentiniers. In 14 Pflichtspielen gelangen ihm zwölf Tore und neun Vorlagen. Form und die Erfahrung in großen Spielen sprechen für den 29-Jährigen.
Hoffnungen auf eine Besetzung für die Startelf darf sich Draxler dennoch machen. Schließlich muss PSG gegen Real einen 1:3-Rückstand aufholen. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass Emery für das zentrale Mittelfeld die offensivere Variante wählt. Und dann könnten die Schweinwerfer auch auf den Weltmeister gerichtet sein. Im Optimalfall über 90 Minuten.