Offiziell! Ex-Schalker Benedikt Höwedes beendet seine Karriere

WM-Held hört auf! Höwedes beendet Karriere & kritisiert Schalke

Von Sky Sport

Image: Benedikt Höwedes größter Karriere-Erfolg ist der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014.

Nach Andre Schürrle beendet mit Benedikt Höwedes der nächste Weltmeister von 2014 seine Karriere in diesem Sommer.

Dies gab der ehemalige Schalke-Kapitän am Freitag bekannt.

"Ich gratuliere ihm zu seiner großartigen Karriere. Er hat immer 100% gegeben. Und vor allem ist er charakterlich ein toller Junge. Auf ihn war immer Verlass. Ich hoffe, dass er dem Fußball erhalten bleibt. Ich könnte mir ihn sehr gut im Nachwuchsbereich beim DFB vorstellen", sagte Horst Hrubesch, neuer Direktor Nachwuchs beim HSV, gegenüber Sky.

Rücktritt wegen Familie

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Er fühle sich zwar noch fit für eine Rückkehr und habe auch mehrere Angebote gehabt, wolle aber wegen seiner Familie zurücktreten, sagte Höwedes dem Spiegel. In einem Urlaub habe er kürzlich gemerkt, "wie krass es mich erfüllt hat, meinen Sohn hautnah zu erleben. Da wurde Fußball plötzlich so unwichtig für mich."

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Erst Sonnenseite, dann Breitseite

"Ich wusste, dass es in dem Geschäft knallhart zugeht. Aber ich hatte immer nur die Sonnenseite kennengelernt. Dann habe ich die volle Breitseite bekommen", sagte Höwedes über seinen Abschied von Schalke und richtete kritische Worte an seinen Ex-Klub. "Schalke 04 ist für viele Menschen immer noch ein Lebensinhalt, einen solchen Verein muss man anders führen als einen Retortenklub."

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Zur generellen Entwicklung des Fußballs äußerte sich der 44-malige Nationalspieler, der beim WM-Triumph in Brasilien als einziger Feldspieler keine Minute fehlte, kritisch. Der habe "sich brutal entwickelt. Und dabei immer weiter distanziert von den normalen Fans. Da geht etwas verloren", sagte Höwedes.

Nachdem der 32-Jährige kürzlich seinen Vertrag bei Lokomotive Moskau "aus familiären Gründen" vorzeitig aufgelöst hatte, wird er bei keinem Verein mehr als Spieler anheuern.

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Lobende Worte von Löw

Im vergangenen Winter zerschlug sich eine Bundesliga-Rückkehr in Form eines Wechsels zum 1. FC Köln. Danach gab es einige Spekulationen rund um den Innenverteidiger, die sich nicht bewahrheiteten.

"Menschlich ist Benni 1A - zuverlässig, integer und stark werteorientiert. Er war und ist Schalker durch und durch. Ich wünsche ihm von Herzen das Allerbeste", wird Norbert Elgert auf der Homepage der Knappen zitiert. Schalkes Talentschmied hatte Höwedes in der U19 trainiert.

Joachim Löw würdigte Höwedes als "reflektierte Persönlichkeit". Auf ihn sei Verlass gewesen, sagte der Bundestrainer bei dfb.de: "Benedikt Höwedes ist einer der Spieler aus der U21-Europameister-Generation, die 2009 den Titel gewann. Schon damals konnte man sehen, dass er einer ist, der alles gibt, der einen unbedingten Siegeswillen hat. Er hatte Mentalität."

MANUEL NEUER: Noch immer spielt der Schlussmann für den FC Bayern. Der 34-Jährige zählt fraglos weiterhin zu den besten Torhütern der Welt und hält auch noch den Kasten des DFB-Teams sauber.
ROMAN WEIDENFELLER: Der Dortmunder kam nach der WM noch auf zwei Länderspiele, seit 2015 wurde Weidenfeller nicht mehr ins DFB-Team berufen. Im Verein hatte er seinen Stammplatz an Roman Bürki verloren, 2018 beendete er seine Laufbahn.
RON-ROBERT ZIELER: Wurde seit 2015 nicht mehr berufen. Von Hannover aus wechselte Zieler nach England. Nach einem Jahr bei Leicester ging es für den 31-Jährigen nach Stuttgart. Seit Sommer steht er in Liga Zwei wieder für 96 im Kasten.
JEROME BOATENG: Seit 2019 nicht mehr in der Nationalmannschaft, weil Löw einen Umbruch einleiten wollte. Beim FC Bayern nach langer Formschwäche zuletzt wieder gesetzt und entscheidend am Double beteiligt.
MATS HUMMELS: Wurde wie Boateng von Löw aussortiert. Nach seiner Rückkehr zum FC Bayern zog es Hummels im vergangenen Sommer zurück zum BVB. Dort ist der 31-Jährige als Abwehrchef gesetzt.
SKHODRAN MUSTAFI: Er spielt noch beim FC Arsenal. Über Genua und Rom ging es für Mustafi auf die Insel. Dort ist der Defensivmann jedoch nicht unumstritten. Ein Abschied im Sommer gilt als wahrscheinlich. Seine Karriere im DFB-Team liegt auf Eis.
PHILIPP LAHM: Schon unmittelbar nach dem Titelgewinn zog sich Lahm aus der Nationalelf zurück, 2017 beendete er auch beim FC Bayern seine Karriere. Der Weltmeister-Kapitän ist Botschafter der verschobenen Europameisterschaft 2020.
MATTHIAS GINTER: Wurde 2014 für eine starke Saison in Freiburg mit der WM-Nominierung belohnt. Nach drei Jahren in Dortmund wechselte Ginter 2017 nach Mönchengladbach. Dort sowie in der Nationalelf zählt er zu den Leistungsträgern.
PER MERTESACKER: Beendete 2018 seine Karriere beim FC Arsenal. Bis Ende des vergangenen Jahres war der ehemalige Innenverteidiger interimsweise Co-Trainer bei den Gunners. Dort leitet er nun wieder die Jugendakademie.
BENEDIKT HÖWEDES: Das Schalker Urgestein spielte zuletzt bei Lokomotive Moskau, wo er den Pokalsieg feiern durfte. Jetzt hat er seine Karriere aus familiären Gründen beendet. Seit 2017 wurde er nicht mehr für die DFB-Elf nominiert.
ERIK DURM: Ja, auch er wurde in Brasilien Weltmeister, wenn auch ohne eine einzige Einsatzminute. Spielte seitdem beim DFB keine Rolle mehr. Vom BVB ging es über Huddersfield zu Eintracht Frankfurt. Dort ist der 27-Jährige jedoch nicht gesetzt.
KEVIN GROSSKREUTZ: Erlebte den wohl größten sportlichen Absturz der Weltmeister von 2014. Nach erfolgreichen Jahren beim BVB stieg er mit Stuttgart in Liga zwei ab. Seine nächsten Stationen hießen Galatasaray, Darmstadt – und jetzt – KFC Uerdingen.
BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Der ''Fußballgott'' beendete im Sommer seine Karriere. Zuvor suchte er noch das Abenteuer. Nach einem Missverständnis bei United spielte er noch zwei Jahre in der MLS bei Chicago Fire. 2016 trat er aus dem DFB-Team zurück.
SAMI KHEDIRA: Der Mittelfeldspieler wechselte 2015 von Real Madrid ablösefrei zu Juventus Turin. Seit der WM 2018 wurde er von Löw nicht mehr nominiert. Immer wieder von Verletzungen geplagt. Steht offenbar vor einer Vertragsauflösung bei Juve.
TONI KROOS: Wechselte unmittelbar nach dem WM-Titel von Bayern zu Real. Bei den Königlichen zieht er die Fäden im Mittelfeld. Einer der erfolgreichsten deutschen Spieler aller Zeiten. Auch in der Nationalmannschaft einer der Stars.
CHRISTOPH KRAMER: ''Ist das hier das WM-Finale?'' – seine Frage an den Schiedsrichter bleibt unvergessen. Nach einem Jahr in Leverkusen kehrte er 2016 nach Gladbach zurück. Dort gilt er als Fan-Liebling. Bei Löw spielt er keine Rolle mehr.
MESUT ÖZIL: Rechnete nach der verkorksten WM 2018 mit dem DFB ab und verkündete seinen Rücktritt. Beim FC Arsenal geht Özil bereits in sein siebentes Jahr. Dort überzeugt der Spielmacher jedoch auch nur unregelmäßig und kommt kaum noch zum Einsatz.
LUKAS PODOLSKI: Nach Stationen bei Arsenal, Inter, Galatasaray und Vissel Kobe geht der ''Kölsche Jung'' nun für Antalyaspor in der Türkei auf Torejagd. Aus der Nationalelf verabschiedete sich ''Prinz Poldi'' 2017 standesgemäß mit einem Traumtor.
ANDRE SCHÜRRLE: In Brasilien als Edel-Joker gefeiert, bei seinen Klubs eher glücklos. Weder bei Chelsea noch in Wolfsburg oder Dortmund fand Schürrle zu weltmeisterlicher Form. Beendet im Juli 2020 seine Karriere im Alter von nur 29 Jahren.
MARIO GÖTZE: Machte sich mit dem Siegtor im WM-Finale unsterblich, in der Folge aber mit großen Problemen. Kehrte zum BVB zurück, nachdem er beim FC Bayern keine Perspektive mehr sah. Aktuell ist er auf der Suche nach einem neuen Verein.
JULIAN DRAXLER: Ein Jahr nach der WM verließ er seinen Jugendklub Schalke 04. Über Wolfsburg ging es für Draxler zu PSG. Dort ist der 26-Jährige allerdings kein Stammspieler. Ist er fit, wird er dennoch weiter für das DFB-Team nominiert.
THOMAS MÜLLER: Weiterhin DIE Identifikationsfigur der Bayern. Seit wenigen Monaten läuft es wieder wie am Schnürchen. Zuvor hatte er Probleme, sportlich an seine glorreichen Zeiten anzuknüpfen. Wurde mit Hummels und Boateng von Löw aussortiert.
MIROSLAV KLOSE: Der WM-Rekordtorschütze verabschiedete sich 2014 von der Nationalmannschaft und hing 2016 die Fußballschuhe endgültig an den Nagel. Trainiert seit 2018 die U17 des FC Bayern und wird ab nun Co-Trainer von Flick.
HANSI FLICK: Der Löw-Assistent wurde nach der WM DFB-Sportdirektor. 2019 wurde er Co-Trainer bei Bayern, wo er seit November äußerst erfolgreich als Cheftrainer agiert und nun in seinem ersten Jahr als FCB-Chefcoach direkt die Chance aufs Triple hat.
JOACHIM LÖW: Der Weltmeister-Trainer von 2014 steht weiter an der Seitenlinie der Nationalelf. Nach der WM 2018 wurden Rufe nach seinem Rücktritt laut. Er will jedoch den Umbruch mit dem Team schaffen.

Höwedes' Karriere: Weltmeister, Pokalsieger, italienischer Meister

In Russland spielte Höwedes zwei Jahre, in denen er einmal den russischen Pokalsieg errang. Zuvor gewann er je einmal den italienischen Meister- und Pokal-Titel mit Juventus sowie mit Schalke 2011 den DFB-Pokal.
Sein größter Erfolg war zweifellos der WM-Titel 2014 in Brasilien, als der Routinier alle überraschte und sich vom Notnagel zum Dauerbrenner auf der Position hinten links in der Viererkette entwickelte.

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