Pokalfinalist 1. FC Kaiserslautern hat vier Tage nach der Endspiel-Niederlage gegen Bayer Leverkusen (0:1) einen Nachfolger für Ex-Coach Friedhelm Funkel gefunden.
Der skandalumwitterte Markus Anfang wird wie erwartet den viermaligen Meister ab der kommenden Saison trainieren. Das gaben die Pfälzer am Mittwoch bekannt.
Der frühere FCK-Profi Anfang (2002 bis 2004) war erst vor rund einem Monat wegen Erfolglosigkeit beim Drittligisten Dynamo Dresden entlassen worden. Die Sachsen hatten zuvor fünf Ligaspiele in Serie nicht gewonnen und verpassten am Saisonende als Vierter den anvisierten Aufstieg. Der 49 Jahre alte Anfang ersetzt Funkel, der nach seiner erfolgreichen Retter-Mission den Betzenberg verlassen hat.
Sport-Geschäftsführer überzeugt
"Markus Anfang erfüllt das Profil, das wir gesucht haben: Er hat sowohl im Nachwuchs- als auch im Herrenbereich in verschiedenen Ligen sehr viel Erfahrung gesammelt, die ihm bei seiner Aufgabe hier beim FCK sicher sehr helfen werden", sagte Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen: "Außerdem haben wir ihn ihm einen Trainer gefunden, der den FCK-Weg mitgehen will und gleichzeitig sehr genaue Vorstellungen vom proaktiven Spielstil hat."
Anfang hatte im Juni 2022 bei Dynamo angeheuert - sieben Monate nach seinem aufsehenerregenden Impfpass-Skandal bei Werder Bremen. Bei den Hanseaten war Anfang wegen der gefälschten Angabe zu seinem Corona-Impfstatus gefeuert worden.
Als Folge wurde der gebürtige Kölner vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rückwirkend zum 20. November 2021 für ein Jahr gesperrt und musste 20.000 Euro Strafe zahlen, später wurde die Sperre zur Bewährung ausgesetzt. Das Amtsgericht Bremen erließ einen Strafbefehl über 90 Tagessätze zu je 400 Euro, insgesamt 36.000 Euro.
In der Vergangenheit trainierte Anfang unter anderem Holstein Kiel, den 1. FC Köln und Darmstadt 98. Für Schlagzeilen sorgte seine Entlassung bei den Kölnern im April 2019. Nach vier Spielen ohne Sieg musste Anfang gehen, obwohl der FC drei Spieltage vor Saisonende souverän die Tabelle anführte.
FCK ist Trainerfresser
Beim FCK setzt sich Anfang auf einen heißen Stuhl. Die Roten Teufel haben in der abgelaufenen Spielzeit in Dirk Schuster, Dimitrios Grammozis und Funkel gleich drei Trainer verschlissen. Hengen wurde in der Vergangenheit immer wieder für seine fehlende Geduld mit den Übungsleitern kritisiert - Anfang schreckte das nicht ab.
"Durch meine Lauterer Vergangenheit weiß ich natürlich ganz genau, welche Bedeutung der FCK nicht nur in der Region, sondern in ganz Fußball-Deutschland hat", sagte der Coach, der seinen Co-Trainer Florian Junge mitbringt: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam mit guter Arbeit den FCK wieder nach vorne bringen können."
Die Vertragslaufzeit Anfangs gab der FCK nicht bekannt. Mit Blick auf die Mannschaft stehen die Pfälzer vor einem Umbruch. Neun Spieler wurden zum Saisonabschluss verabschiedet, weitere Transfers stehen wohl bevor.
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