Bayerns Robert Lewandowski muss mit Polen bei der WM die Koffer packen. Eine 0:3-Niederlage gegen Kolumbien besiegelte am Sonntagabend das Vorrunden-Aus. Besonders bitter: Teamkollege James legte doppelt auf.
Lewandowski erlebt bei seiner ersten WM einen Albtraum. Polen kann sich nach zwei Niederlagen am kommenden Donnerstag gegen Japan nur noch ehrenhaft aus Russland verabschieden.
James an zwei Toren beteiligt
Im Duell der Verlierer des ersten Spieltags war James vor 42.873 Zuschauern am ersten und dritten Tor beteiligt. Er schlug zunächst die Flanke, die Abwehrspieler Yerry Mina vom FC Barcelona verwandelte (37.). Nach dem Tor von Kapitän Radamel Falcao (70.) legte er auch für Juan Cuadrado (75.) auf.
Den Cafeteros (3 Punkte) könnte gegen Senegal (4 Punkte) am letzten Spieltag auch schon ein Unentschieden reichen - dann allerdings müsste Japan (4 Punkte) gegen Polen verlieren. Polen, WM-Dritter 1974 und 1982, hatte zuletzt 1986 die K.o.-Runde erreicht.
Lewandowski auch gegen Kolumbien wirkungslos
Lewandowksi hatte gleich nach der Auslosung getwittert: "Hallo mein Bruder, ich erinnere mich an deine großartigen Tore während der letzten WM, ich hoffe, Du wirst dich an meine aus Russland erinnern." James war bei der WM 2014 mit sechs Treffern in fünf Spielern Torschützenkönig geworden, obwohl er mit Kolumbien im Viertelfinale an Brasilien gescheitert war. Gegen Japan wurde er für die letzte halbe Stunde eingewechselt, Lewandowski spielte in seinem ersten WM-Spiel durch - blieb aber wirkungslos. Im zweiten erging es ihm nicht viel besser.
Gegen die Kolumbianer erhielt Lewandoski nach dem 1:2 gegen Senegal einen neuen Sturmpartner: Dawid Kowniacki von Sampdoria Genua kam anstelle des ehemaligen Leverkuseners Arkadiusz Milik neu in die Mannschaft. Dem Torschützenkönig der Bundesliga half dies freilich wenig. Er ließ sich daher weit zurückfallen, um überhaupt an den Ball zu kommen. Erst in der 58. Minute besaß Polens Kapitän die erste Torchance, scheiterte aber nach einem langen Pass an Kolumbiens Torhüter David Ospina.
Polen mit zu vielen Fehlpässen
James hatte an einer Wadenverletzung laboriert, weshalb er gegen Japan (1:2) nicht von Beginn an gespielt hatte. Nun benötigte er ein wenig Zeit, um in Fahrt zu kommen, wechselte dabei ständig seine Position und war dadurch permanent anspielbereit. Im Gegensatz zu den Polen versuchte es Kolumbien mit Kombinationfußball in den Strafraum hinein. Die Führung durch den Treffer von Mina war auch deshalb verdient, weil die Cafeteros wesentlich mehr für die Offensive taten.
Das änderte sich ein wenig in der zweiten Halbzeit, als Polen mehr tat und sich die Kolumbianer zurückzogen. Lewandwoksi und seinen Mitspielern unterliefen im Mittelfeld allerdings auch zu viele Fehlpässe. Kolumbien profitierte beim Verteidigen der Führung dagegen von seiner Ballsicherheit. (sid)