Premier League News: Leicester, Chelsea und LFC kämpfen um CL-Ränge

Irre Dreier-Konstellation: Keeper-Tor bringt Klopp CL-Hoffnung zurück

Von Nico Ditter

Der Kampf um die Königsklasse geht auch in England in die heiße Phase. Während der FC Liverpool dank des Last-Second-Treffers von Keeper Alisson Becker das Tor zur Champions League wieder aufgestoßen hat, droht dem FC Chelsea mit Trainer Thomas Tuchel ein absolutes Horror-Szenario.

Im 'The Hawthorns' läuft die bereits fünfte Minute der Nachspielzeit, als sich Liverpool-Keeper Alisson Becker entscheidet, sich beim Stand von 1:1 gegen den bereits feststehenden Absteiger West Bromwich Albion bei einer letzten Standardsituation in den Strafraum zu begeben.

Der Rest ist Geschichte.

Premier League, 36. Spieltag: Dank eines Last-Minute-Tores von Torhüter Alisson darf Liverpool weiter auf eine erneute Champions-League-Teilnahme hoffen. Die Reds kam im Auswärtsspiel bei West Bromwich Albion zu einem späten 2:1

Alisson hält CL-Träume am Leben

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Der brasilianische Torwart steigt im Sechzehner hoch und köpft eine Ecke von Trent Alexander-Arnold ins lange Eck - lässt seinem Gegenüber dabei nicht den Hauch einer Chance. Schiedsrichter Michael Dean pfiff danach im "The Hawthorns" nicht einmal mehr an - die Jubel-Eskapaden der Reds kannten nach dem Last-Second-Dreier keine Grenzen.

Mit dem wichtigen Sieg wahrt der FC Liverpool weiter die Chance auf einen Champions-League-Platz, bei einem Remis hätten die Reds ihre Träume wohl endgültig begraben müssen. Alisson sei dank! Nach dem Abpfiff erklärte der Welttorhüter von 2019 seine Gefühlslage: "Ich bin gerade emotional - über alle Geschehnisse, die in den letzten Monaten mit mir und meiner Familie passiert sind."

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Sein Tor widmete der 28-Jährige vor allem seinem Vater, der erst im Februar bei einem Badeunfall ums Leben gekommen ist: "Fußball ist mein Leben. Seitdem ich mich erinnern kann, spiele ich mit meinem Vater. Ich hoffe, dass er mich spielen sehen kann, bin mir aber sicher, dass er jetzt zusammen mit Gott feiern kann", sagte der gläubige Torhüter im Interview mit Sky UK.

Mit dem ersten Torwarttor in der Geschichte des FC Liverpool wurden die Tore zur Champions League Qualifikation wieder weit aufgestoßen. Jürgen Klopp konnte sein Glück kaum fassen: "Was für ein Tor, einfach Weltklasse", staunte er nach dem Schlusspfiff und weiter: "Diese Technik - einfach nicht zu fassen. Es hätte keinen besseren Menschen zu keinem besseren Zeitpunkt treffen können."

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Die Ausgangssituation der Reds

Doch der Trainer weiß, dass seine Mannschaft nach einer durchwachsenen Saison noch lange nicht am Ziel ist. Der Kampf um die Champions League geht in die heiße Phase. Für Meister City und Manchester United steht die Qualifikation bereits fest, dahinter bahnt sich nach dem Alisson-Coup ein heißer Dreikampf um zwei Plätze an.

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Der Klub aus der Beatles-Stadt steht in der Tabelle zwar weiterhin auf dem fünften Rang, hat die Qualifikation nun aber wieder in eigener Hand. Der Grund: Chelsea (4.) und Leicester City (3.) treffen am Dienstag im direkten Duell (ab 20.45 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 2) aufeinander und werden sich die Punkte gegenseitig wegnehmen. Die Reds könnten profitieren und bereits am Mittwoch mit einem Sieg gegen den FC Burnley (ab 21.05 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 1) auf einen Champions-League-Platz springen.

Kuriose Rechenbeispiele

Dennoch wird das Team von Trainer Jürgen Klopp aller Voraussicht nach beide Spiele gewinnen müssen, um die Chancen auf die Königsklasse aufrechterhalten zu können. Und selbst dann ist die Teilnahme nicht zu 100 Prozent garantiert. Sollte der FC Chelsea gegen Leicester gewinnen und die Saison mit 70 Punkten beenden, während die Foxes gleichzeitig das letzte Saisonspiel gegen Tottenham siegreich gestalten, könnte es auf die Tordifferenz ankommen.

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Geht Liverpool in beiden Partien als Sieger vom Platz, beendet die Klopp-Elf die Spielzeit wie der kürzlich gekrönte FA-Cup-Sieger Leicester (bei einer Niederlage gegen Chelsea und einem Sieg gegen Tottenham, Anm. d. Red.) mit 69 Punkten. Aktuell haben beide Teams das gleiche Torverhältnis, Liverpool könnte folglich bei zu wenig erzielten Toren noch auf den fünften Tabellenplatz und in die Europa League abrutschen.

Der Premier-League-Vierte ist nach dem Europa-League-Aus des FC Arsenal sicher für die Königsklasse qualifiziert. Das wäre nicht der Fall gewesen, hätten die Gunners den Europa-League-Titel geholt, während Chelsea gleichzeitig das Champions League Finale gewonnen hätte und in der englischen Liga außerhalb der Top-4 gelandet wäre. In dem Fall würde Liverpool als designierter Vierter aus der Königsklasse herausrutschen und sich mit der Europa League begnügen müssen.

Mit dem Ausscheiden gegen den FC Villarreal haben sich die Gunners allerdings vorzeitig aus dem CL-Rennen verabschiedet und ebnen den vier besten Teams der laufenden Saison den Weg in die Champions League.

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Tuchel droht totales Fiasko

Gehört auch der FC Chelsea dazu? Die Blues schienen unter Tuchel mit nur einer Niederlage aus 16 Spielen unaufhaltsam in Richtung Königsklasse zu marschieren. Mit der überraschenden 0:1-Pleite im London-Derby gegen den FC Arsenal steht der CL-Finalist allerdings gehörig unter Druck.

Die Ausgangslage ist klar: Chelsea muss die Spiele gegen Leicester und Aston Villa gewinnen, um sich sicher für die Königsklasse qualifizieren zu können. Sollten sie diese Chance verpassen, gibt es allerdings auch als Tabellenfünfter eine Möglichkeit, in die höchste europäische Spielklasse zu gelangen und England einen fünften CL-Spot zu sichern: Antonio Rüdiger, Timo Werner, Kai Havertz und Co. müssten dafür das Champions-League-Finale gegen Manchester City gewinnen.

Einen ähnlichen Fall hat es zuletzt 2017 gegeben, als sich Manchester United nicht über die Liga qualifizieren konnte, aber die Europa League gewonnen hat und damit als fünftes englisches Team in die Königsklasse eingezogen ist. Eine deutsche Mannschaft hat von dieser Regel bislang noch nicht profitiert. Im schlimmsten Fall könnte der FC Chelsea die Champions League gar verpassen, sollten sie sowohl in der Premier League nur auf Platz fünf landen als auch das Endspiel gegen die Citizens verlieren.

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Blues wollen Revanche für FA-Cup-Pleite

Es wäre nach dem verlorenen Finale im FA-Cup gegen Leicester City das totale Fiasko, das es für die Tuchel-Elf zu vermeiden gilt. "Wir haben eine Trophäe verpasst und sind traurig darüber", sagte der Trainer nach der bitteren Niederlage gegen die Foxes, blickte aber gleich nach vorn: "Wir haben aber einen weiteren Wettbewerb (die Champions League, Anm. d. Red.), den es zu gewinnen gilt."

Bereits am Dienstag kann sich der FC Chelsea in der Liga revanchieren und gegen Leicester das erste von drei "Endspielen" gewinnen. Mit einem Dreier würden die Blues den Grundstein für eine erneute Champions-League-Teilnahme legen. Es wäre die Krönung einer fulminanten Aufholjagd unter ihrem deutschen Erfolgstrainer Thomas Tuchel.

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