Toni Tomic blickt in seiner Kolumne auf die Trainersuche bei Tottenham Hotspur.
Es gibt viele Teams in der Premier League, die haben über längere oder kürzere Zeit in der Vergangenheit eine eigene Mentalität entwickelt.
Und es gibt wenige Teams, die diese noch oder nicht mehr haben oder einfach auf der Suche danach sind. Zu diesen Teams gehört Tottenham Hotspur.
Das Problem ist: sie sind auf doppelter Suche.
Sowohl nach der eigenen Identität als auch nach einem Trainer, der diese vermitteln soll.
Was passiert mit der Klub-Ikone Harry Kane?
Die Brillanz von Kane und Son hat in den vergangenen Jahren über vieles hinweggetäuscht in diesem Klub, der sich selbst in einer Parallelwelt wahrgenommen hat.
Vier Jahre nach dem Champions-League-Finale gegen Liverpool drohen die Spurs, diese in der kommenden Saison zu verpassen. Und das hat Gründe.
Espirito Santo, Mourinho, Conte, dazwischen Mason und Stellini. Keiner von ihnen hat diesen schweren Tanker manövrieren können. Nach dem Motto: Entweder schaffst du Tottenham oder Tottenham schafft dich.
Jetzt stehen die Spurs mit ihrem Chef Daniel Levy vor der Tatsache, dass es die letzte Patrone im Revolver ist. Vor der Frage: was machen mit der Klub-Ikone Harry Kane? Cash in oder verlängern?
Was machen mit diesem Kader, der unbalancierter nicht sein kann? Wie planen ohne die Champions League-Millionen?
Tottenham steht an einem Punkt, der die Weichen für die Zukunft stellen wird.
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Pocchettino geht ausgerechnet zu Chelsea!
Die letzten beiden Spiele gegen Newcastle und Manchester United haben deutlich gezeigt, wie weit und wie schnell die genannten Gegner an Tottenham vorbeigezogen sind. Wie die Spurs die Trendwende verschlafen haben.
Wie sie vieles verschlafen haben. Unter anderem Thomas Tuchel.
Spursy halt. Wie man auf der Insel zu sagen pflegt. Immer im wichtigen Augenblick etwas vergeigen.
Und es ist davon auszugehen, dass Liverpool oder Chelsea mit dem Ex-Spurs Trainer Mauricio Pocchettino in den kommenden Saisons nicht schlechter sein werden.
Ausgerechnet Pocchettino. Ihr Held geht zu Chelsea. Schwer zu vermitteln den Spurs-Fans. Noch schwerer zu vermitteln als den Chelsea-Fans.
Kader benötigt Generalüberholung
Sollte jemand bei Tottenham über ein spannendes Projekt reden, sehe ich das etwas differenzierter. Der Kader benötigt kein Face-Lifting, sondern eine Generalüberholung.
Und ich sehe für Julian Nagelsmann nicht gerade die angenehme und spannende Aufgabe mit einem Chef Daniel Levy, an dem sich andere Trainer vor ihm abgearbeitet haben.
Großeinkauf mit Levy? Das ist so wie einen Igel in der Hosentasche zu tragen.
Ich sehe Nagelsmann undeutlich bei Tottenham und die Spurs selbst wohl auch. Die ersten Sondierungsgespräche wurden geführt. Jedoch: Die nächste Trainerlösung wird von der Insel selbst kommen.
Und ist nicht zwangsläufig ein Engländer.
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