Nachdem Carlo Ancelotti beim FC Bayern München als Cheftrainer seinen Hut nehmen musste, läuft die Suche nach seinem Nachfolger auf Hochtouren. Doch was muss der neue Bayern-Coach alles mitbringen? Sky Sport macht den Profil-Check.
Am Sonntag beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC (ab 14:30 Uhr exklusiv auf Sky und im Liveblog auf skysport.de) sitzt der ehemalige Bayern-Profi Willy Sagnol als Interimstrainer auf der Bank. Doch wer übernimmt die Zügel dauerhaft?
An Tag eins nach Ancelottis Rauswurf ließ sich Sportdirektor Hasan Salihamidzic nicht so richtig in die Karten schauen, wer bald an der Seitenlinie des deutschen Rekordmeisters steht: "Namen und Profil des neuen Trainers diskutieren wir intern."
FCB-Wunsch: Problemlöser und Deutsch-Kenntnisse
Doch welche Eigenschaften der neue Cheftrainer mitbringen muss, hatte der ehemalige Bayern-Profi bereits im Kopf: "Wir brauchen einen Trainer, der alle Probleme, die wir haben, anpackt, und der für den FC Bayern gute Lösungen findet. Das ist keine einfache Aufgabe, weil es mitten in der Saison ist", so die wage Stellenbeschreibung für etwaige Nachfolgekandidaten. Außerdem "wäre es gut", wenn der neue Trainer deutsch sprechen könne.
Suche nach dem großen Kommunikator
Was Ancelotti im Nachhinein vermissen ließ, war sein Umgang mit der Führungsriege und den Spielern. "Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben", warf Bayern-Präsident Uli Hoeneß dem Italiener vor. Ancelotti habe aus seiner Sicht in den letzten Tagen fünf wichtige Spieler auf einen Schlag gegen sich gebracht.
Für den Cheftrainer-Job beim FC Bayern ist vor allem entscheidend, wie man moderieren kann. Ein guter Umgang mit den Spielern und dem Management ist unabdingbar. Außerdem sollte der neue Kopf des FC Bayern ein Lenker und Denker sein, der die Mannschaft bei Laune hält, das hatte beispielsweise Triple-Trainer Jupp Heynckes geschafft.
Klaren Matchplan verfolgen
Zudem sollte der neue Coach einen klaren Matchplan und eine eindeutige Taktik verfolgen. Ende August hatte Thomas Müller seinem Ärger Luft gemacht, nachdem er beim 2:0-Sieg in Bremen den Großteil der 90 Minuten mal wieder Bankdrücker spielen musste: "Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Meine sind scheinbar nicht 100-prozentig gefragt", schimpfte der Weltmeister Richtung Ancelotti.
Vor dem Champions-League-Match bei Paris St. Germain (0:3) hatte der Italiener mit seiner Aufstellung bei Experten und Fans für Verwunderung gesorgt, nachdem er die Weltmeister Mats Hummels und Jerome Boateng sowie Routinier Franck Ribery nicht eingesetzt hatte. Die beiden Flügelflitzer Arjen Robben und Kingsley Coman kamen im Pariser Prinzenpark nur als Einwechselspieler zum Zuge.