2018 galt Alexander Sörloth - damaliger Rekordtransfer von Crystal Palace - nach 16 Spielen ohne Tor als Flop. Vergangene Saison schoss er sich mit 33 Toren in 49 Spielen ins Visier europäischer Top-Klubs. Welches Gesicht zeigt der Haaland-Kumpel in der Bundesliga? Sky Sport beleuchtet Leipzigs Neuen.
Nach wochenlangen Verhandlungen vermeldete RB Leipzig den langersehnten Transfer des norwegischen Nationalspielers Alexander Sörloth. Der 24-jährige Mittelstürmer wechselt für bis zu 22 Millionen Euro in die Bundesliga und gilt als absoluter Wunschspieler von Trainer Julian Nagelmann. Es ist bereits der zweite Anlauf in einer europäischen Top-Liga. Der erste scheiterte sang und klanglos.
Über Midtjylland in die Premier League
Der in der Jugend des norwegischen Traditionsklubs Rosenborg BK ausgebildete Stürmer sorgte erstmals 2018 für mediales Aufsehen. Der damals 22-Jährige schoss in der dänischen Superliga 15 Tore in 26 Spielen und wechselte in die Premier League. Crystal Palace holte Sörloth für neun Millionen Euro - das in Trondheim geborene Talent war der neue Rekordtransfer des Klubs und sollte Top-Stürmer Christian Benteke in Form von Toren unterstützen.
Null Tore in 16 Spielen
Doch das Kapitel England endete früher als gedacht. Nach anfänglich guten Ansätzen, blieb er in 16 Spielen ohne Tor und der Verein hatte keine Geduld mehr. Sörloth wurde zuerst nach Belgien (KAA Gent) und anschließend vor dieser Spielzeit in die Türkei zu Trabzonspor ausgeliehen. Beim Londoner Klub hatte der Norweger keine Perspektive mehr.
Türkei als Sprungbrett
Das Kapitel Türkei schien der richtige Schritt gewesen zu sein: Der spielstarke Mittelstürmer entwickelte sich auf Anhieb zum Stammspieler und Leistungsträger. Mit 44 Torbeteiligungen in 49 Spielen hatte der trotz 1,95 Meter Größe sehr athletisch aufspielende Skandinavier maßgeblichen Anteil an der Vizemeisterschaft des Vereins aus der türkischen Hafenstadt Trabzon.
Obwohl der Leihvertrag Sörloths eigentlich eine Laufzeit über zwei Saisons beinhaltete, schien ein Verbleib aufgrund der starken Leistungen immer unwahrscheinlicher. Neben den "Roten Bullen" sollen sich zahlreiche Topklubs mit Sörloth beschäftigt haben.
Nationalmannschaftsduo mit Haaland harmoniert
Nicht nur auf Vereinsebene überzeugte der Offensivmann in den vergangenen Monaten, sondern auch in der Nationalmannschaft. In der Nations League Anfang September stürmte er im 5:1-Sieg über Nordirland mit BVB-Shootingstar Erling Haaland.
Sörloth schoss zwei Tore und legte einen weiteren Treffer auf. Sein Kumpel Haaland traf ebenfalls doppelt. Die beiden scheinen sich sehr gut zu verstehen, Sörloth lobte seinen Sturmpartner nach dem Spiel: "Er schaut gar nicht auf, weiß aber, dass ich da bin." Beide stehen sinnbildlich für die hochgelobte neue Generation des norwegischen Fußballs.
Norweger ist "das noch fehlende Puzzlestück"
Nach den Abgängen von Timo Werner und Patrik Schick hatte RB Leipzig dringend Bedarf in der Offensive. Mit Alexander Sörloth fanden die Sachsen laut Geschäftsführer Oliver Mintzlaff "das noch fehlende Puzzlestück in unserer Kaderplanung für diese Saison."
Sportdirektor Markus Krösche führt weiter aus: "Er ist ein körperlich sehr präsenter und technisch versierter Spieler. Er ist kopfball- und abschlussstark." Der Linksfuß, der vom Spielstil mehr mit Schick als mit Werner zu vergleichen ist, erhält bei RBL einen Vertrag bis 2025.
Es bleibt nun abzuwarten, ob Sörloth den erneuten Schritt in eine europäische Top-Liga meistert oder ähnlich wie in England strauchelt. An der Motiviation wird es jedenfalls nicht scheitern. Laut eigener Aussage träumte er nämlich bereits als Kind von der Bundesliga.
Erste Gelegenheit, sein Können zu zeigen, könnte sich gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 26.09. um 15:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1) bieten. Dann könnte er auch gleich beweisen, wieso Julian Nagelsmann ihn unbedingt wollte.