RB Leipzig: Nicolas Seiwald von Salzburg soll neuer Mittelfeld-Chef werden

20. Salzburger als Laimer-Ersatz: Das ist Leipzig-Neuzugang Seiwald

Von Lars Pricken

Image: Nicolas Seiwald soll bald zum Mittelfeld-Chef bei RB Leipzig werden.

RB Leipzig hat am Sonntag die Verpflichtung von Nicolas Seiwald offiziell bekanntgegeben. Der Salzburger Mittelfeldspieler soll Konrad Laimer ersetzen, der den Verein im Sommer voraussichtlich verlässt. Ist der 21-Jährige dieser Aufgabe gewachsen? Sky stellt Seiwald vor.

Der Abgang von Laimer im kommenden Sommer gilt als beschlossene Sache. Der Vertrag des österreichischen Abräumers in Leipzig läuft zum Saisonende aus. Nach Sky Informationen ist sich der 25-Jährige bereits mit dem FC Bayern über einen Transfer einig. Eine Unterschrift steht zwar noch aus, doch auch diese scheint reine Formalität.

Auf der Suche nach einem Nachfolger sind die Roten Bullen bereits fündig geworden. Am Sonntag verkündeten die Sachsen die Verpflichtung von Salzburgs Seiwald, der im kommenden Sommer für die festgeschriebene Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro in die Bundesliga wechselt. Damit haben sich die Leipziger bereits frühzeitig um einen talentierten Ersatz gekümmert und können sich im Sommer in Ruhe um die Feinheiten der Kaderplanung kümmern.

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Seiwald ist der 20. Neuzugang aus Salzburg

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Seiwald ist bereits der 20. Spieler, den RB Leipzig von seinem österreichischen Schwesterklub Red Bull Salzburg holt. Gleichzeitig ist es der erste Transfer des neuen Sportdirektors Max Eberl, der die Verbindung der beiden Vereine zu seiner Gladbacher Zeit noch stark kritisiert hatte. "Was mich an RB stört, ist dieses Geschiebe von Spielern von Salzburg nach Leipzig und von Leipzig nach Salzburg. Das hat für mich einen faden Beigeschmack, weil sie im Grunde zwei Kader haben", erklärte Eberl 2016 in einem Interview mit Focus Online. Nun macht der Kaderplaner selbst Gebrauch von diesem Luxus.

Unabhängig von der Kritik an den regelmäßigen Deals zwischen den beiden Klubs ist die Ausbeute der Leipziger bei Neuzugängen aus Salzburg groß. Spieler wie Naby Keita, Dayot Upamecano oder auch Laimer haben den DFB-Pokalsieger enorm verbessert und den Sprung zu Weltklassespielern gemacht, die von Top-Klubs wie dem FC Liverpool oder Bayern München umgarnt werden.

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Zum Durchklicken: Alle Wechsel von Salzburg nach Leipzig

Roman Wallner: Januar 2012 bis August 2012 bei Leipzig - Ablösesumme: ablösefrei
Georg Teigl: Januar 2014 bis Juli 2016 bei Leipzig - Ablösesumme: ablösefrei
Thomas Dähne: Juli 2014 bis August 2015 bei Leipzig - Ablösesumme: ablösefrei
Stefan Hierländer: Juli 2014 bis Juli 2016 bei Leipzig - Ablösesumme: ablösefrei
Yordy Reyna: Januar 2015 bis Juni 2015 bei Leipzig - Ablösesumme: Leihe
Rodnei: Februar 2015 bis Juli 2015 bei Leipzig - Ablösesumme: ablösefrei
Peter Gulasci: Juli 2015 bis jetzt bei RB Leipzig - Ablösesumme: drei Millionen Euro
Stefan Ilsanker: Juli 2015 bis Januar 2020 bei Leipzig - Ablösesumme: drei Millionen Euro
Nils Quaschner: Juli 2015 bis Juli 2016 bei Leipzig - Ablösesumme: ablösefrei
Naby Keita: Juli 2016 bis Juli 2018 bei Leipzig - Ablösesumme: 29,75 Millionen Euro
Benno Schmitz: Juli 2016 bis Juli 2018 bei Leipzig - Ablösesumme: 800.000 Euro
Bernardo: August 2016 bis Juli 2018 bei Leipzig - Ablösesumme: sechs Millionen Euro
Dayot Upamecano: Januar 2017 bis Juli 2021 bei Leipzig - Ablösesumme: zehn Millionen Euro
Konrad Laimer: Juli 2017 bis jetzt bei Leipzig - Ablösesumme: sieben Millionen Euro
Amadou Haidara: Januar 2019 bis jetzt bei Leipzig - Ablösesumme: 19 Millionen Euro
Hannes Wolf: Juli 2019 bis Juli 2021 bei Leipzig - Ablösesumme: zwölf Millionen Euro
Dominik Szoboszlai: Januar 2021 bis jetzt bei RB Leipzig - Ablösesumme: 22 Millionen Euro
Hee-chan Hwang: Juli 2020 bis Juli 2022 bei RB Leipzig - Ablösesumme: zwölf Millionen Euro
Benjamin Sesko: August 2022 - Ablösesumme: 24 Millionen Euro. Sesko wird bis 2023 allerdings an Salzburg zurückverliehen.
Nicolas Seiwald: Wechselt im Sommer 2023 nach Leipzig - Ablösesumme: 20 Millionen Euo.

Seiwald hat Laimer bereits vertreten

Der nächste auf dieser Liste soll Seiwald werden. Der 21-Jährige hat enormes Potenzial und soll die Lücke, die Laimer hinterlassen wird, direkt ausfüllen. Spielerisch ähneln die österreichischen Nationalspieler sich. Beide spielten bereits zusammen im Mittelfeld der Nationalmannschaft - nach der Verletzung Laimers ersetzte Seiwald den Abräumer in Österreichs Zentrum. Ein gutes Zeichen dafür, dass es auch in Leipzig klappen kann.

"Wir sind extrem froh darüber, dass wir Nicolas Seiwald im Sommer als Neuzugang in Leipzig begrüßen können. Nici ist ein zweikampfstarker Box-To-Box-Spieler, der in den letzten Jahren eine großartige Entwicklung genommen hat", freute sich Eberl über seinen ersten Coup als Leipzig-Funktionär. Seiwald ist laufstark und hat eine gute Defensivantizipation sowie ein überlegtes Stellungsspiel. In den vergangenen zwei Spielzeiten kommt der Mittelfeldspieler wettbewerbsübergreifend auf eine solide Zweikampfquote von 52,6 Prozent.

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Bindeglied zwischen Defensive und Offensive

Neben seinen Defensiv-Aufgaben hat Seiwald in Salzburg die Funktion Offensive und Abwehr miteinander zu verknüpfen. Als Bindeglied im Zentrum fängt der 21-Jährige nicht nur Bälle ab, sondern leitet auch Angriffe ein. In der aktuellen Spielzeit kommt der zehnfache Nationalspieler immerhin auf zwei Tore und zwei Assists. Der Youngster hat bereits eine gute Übersicht und ist auch unter Druck ruhig am Ball.

Das hat Seiwald nicht nur in der österreichischen Bundesliga, sondern auch in der Königsklasse unter Beweis gestellt. "Trotz seiner erst 21 Jahre konnte er bereits viel Erfahrung im Herrenbereich sammeln und auch auf höchstem Niveau in der Champions League auf sich aufmerksam machen", schwärmt Eberl. In der Gruppenphase absolvierte der Mittelfeldmann alle sechs Salzburg-Spiele über die komplette Distanz, überzeugte dabei auch gegen den FC Chelsea und Milan.

Seiwald bislang ohne Verletzungshistorie

Obendrein erhoffen sich die Leipziger Planungssicherheit mit Seiwald. In seiner bisherigen Profi-Karriere verpasste der Achter erst ein Pflichtspiel aufgrund einer kleineren Meniskusverletzung. Laimer wiederum konnte an 82(!) Pflichtspielen nicht teilnehmen. Grund dafür waren vielfältige Verletzungen an Muskeln, Adduktoren, am Sprunggelenk sowie ein Knochenödem.

Für Seiwald ist der Wechsel nach Leipzig nur logisch. Neben den zahlreichen Vorbildern, die eine rasante Entwicklung beim Bundesligisten hingelegt haben, passt es zum bodenständigen Profi im RB-Kosmos zu bleiben. Der 21-Jährige ist mit einer einjährigen Unterbrechung beim FC Liefering - der ebenfalls zu Red Bull gehört und als Farmteam genutzt wird - bereits seit 13 Jahren bei Red Bull Salzburg.

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Bodenständiger Profi freut sich auf nächsten Schritt

Der Mittelfeldstratege absolvierte zahlreiche Jugendstationen, arbeitete sich von der U16-, U17- und U18-Mannschaft zu den Profis hoch. "Ich habe eigentlich mein ganzes bisheriges fußballerisches Leben bei Salzburg verbracht. Seit der U9 bin ich hier. Es waren 13 fantastische Jahre, die ich bei Salzburg erleben durfte. Ich werde jeden Tag bis Saisonende hier genießen und weiter Vollgas geben. Mein klares Ziel ist es, mich mit dem Meistertitel aus Salzburg zu verabschieden", wird Seiwald in der Leipziger Pressemitteilung ungewöhnlich ausführlich zu seinem Noch-Arbeitgeber zitiert.

Der Österreicher ist ein Profi ohne Star-Allüren, der Salzburg enorme Wertschätzung entgegenbringt. In Leipzig kann sich der 21-Jährige nun in einem - mehr oder weniger - bekannten Umfeld weiterentwickeln. "Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung bei einem großartigen Klub. Das wird ein ganz wichtiger Schritt in meiner Karriere, auf den ich mich sehr freue", erklärt Seiwald.

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