Nach einer durchwachsenen Saison steht Borussia Dortmund im Sommer ein Umbruch bevor. Sky Reporter Sascha Bacinski beleuchtet die größten Baustellen bei den Schwarz-Gelben und erklärt, für welche Spieler es besonders eng wird.
Dass es eine herausfordernde Saison für Borussia Dortmund werden würde, war für Sascha Bacinski abzusehen. Das Ausmaß der Probleme überrascht jetzt aber selbst den Sky BVB-Experten: "Schon im Sommer wusste man, dass die Saison für Dortmund nach der Personalie Tuchel und dem Anschlag ein bisschen schwieriger werden könnte", blickt Bacinski zurück. "Dass sich das alles aber so potenziert und die Mannschaft jetzt dermaßen hilflos wirkt, das war in der Schärfe nicht abzusehen".
Die Gründe für die sportliche Holpersaison des einstigen Double-Siegers sind für ihn klar erkennbar: "Der Kader quillt über vor Qualität, aber das Zusammenspiel passt nicht mehr. Die Chemie stimmt nicht, der Kitt bröckelt, die Spieler wissen nicht, wo sie stehen", erklärt Bacinski.
Kapitän Schmelzer in der Kritik
Maßgeblichen Anteil daran hat nach Bacinskis Ansicht der Kapitän. Marcel Schmelzer gelingt es nicht, die Mannschaft zu vereinen, auch sportlich bleibt er hinter den Erwartungen zurück: "Zu Schmelzers Leistungen gibt es unterschiedliche Meinungen in Dortmund, auch darüber, wie er die Kapitänsrolle ausfüllt. Im Sommer setzt man da wahrscheinlich auf Marco Reus, dann kann sich Schmelzer auf den sportlichen Bereich konzentrieren - und dann muss er um seine Zukunft kämpfen".
Die größte Baustelle im Dortmunder Kader sieht Bacinski aber im defensiven Mittelfeld: "Nuri Sahin hat bei den letzten drei Trainern kaum eine Rolle gespielt - über seine Zukunft muss man sich sicher Gedanken machen. Julian Weigl spielt weit unter seinen Verhältnissen. Im defensiven Mittelfeld muss man dringend einen finden, der frisch ist und eine neue Perspektive rein bringt", weiß der Sky Sport News HD Reporter.
Dass der Neuaufbau im Sommer unter einem neuen Übungsleiter stattfinden wird, ist für Bacinski äußerst wahrscheinlich: "Für Peter Stöger wird es schwierig. Das 0:6 in München hat alles zusammengefasst, was in dieser Saison schief gelaufen ist. Man hatte nicht das Gefühl, dass Stöger die Mannschaft greifen kann, dass er das Heilmittel hat. Deswegen glaube ich nicht, dass es mit ihm im Sommer weitergeht."
Neuaufbau unter Favre?
Zum Top-Kandidaten auf die Stöger-Nachfogle hat der Sky Fachmann für den Fußball-Westen Deutschlands eine klare Meinung: "Lucien Favre scheint momentan der Favorit zu sein", erklärt Bacinski. "Für ihn spricht seine erfolgreiche Zeit in Mönchengladbach und Nizza. Er kann eine Mannschaft von Grund auf formen und setzt auf junge Spieler. Ein heiße, junge Mannschaft kann Lucien Favre formen - das hat er bewiesen."