Sechs Gründe für den "heimlichen Aufschwung" beim FC Schalke 04

Königsblau blüht unter Tedesco auf

Von von Norbert Obkircher

Image: Für Domenico Tedesco (l.) läuft es in seiner ersten Saison auf Schalke rund.

Es läuft wieder auf Schalke. Die verkorkste letzte Saison ist abgehakt. Die Königsblauen haben sich unter Neu-Coach Domenico Tedesco - in aller Ruhe - neu formiert und stehen nach elf Spieltagen auf einem direkten CL-Platz. Sky Sport verrät die Gründe, für den "heimlichen Aufschwung" auf Schalke:

1. Schalke hat sich "gesundgeschrumpft"

Der radikale Kaderbeschnitt durch Christian Heidel führt zu mehr Ruhe und Zufriedenheit: Im 24er-Kader der Königsblauen sind bislang nur fünf Spieler ohne Einsatzzeit in der Liga - darunter die beiden Ersatztorhüter Michael Langer und Alexander Nübel. Auch die "zweite Garde" kann sich jede Woche gute Chancen auf Einsätze ausrechnen - die Motivation bleibt hoch.

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2. Keine Dreifachbelastung

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Die verpasste Qualifikation für die europäischen Wettebwerbe erweist sich als Segen: Statt im Drei-Tages-Rhythmus Leistung abrufen zu müssen, hat Domenico Tedesco genügend Zeit, seinen Profis seine Spielidee einzuimpfen, die Mannschaftsteile zu ordnen und miteinander abzustimmen. Tedesco arbeitet konsequent am Matchplan - und der geht immer besser auf.

3. Stabile Defensive

Mit nur zehn Gegentreffern stellen die Knappen die zweitbeste Abwehr der Liga (hinter dem FC Bayern). Keeper Ralf Fährmann spielt konstant auf hohem Niveau, die Dreierkette funktioniert in mehreren Varianten: Naldo als Abwehrboss im Zentrum, daneben mit Stambouli, Nastasic und Kehrer drei hochklassige Spieler, die sich variabel auf den Seiten oder vor der Abwehrreihe einsetzen lassen.

Besonders Thilo Kehrer sticht heraus: Der 21-Jährige hat in dieser Saison noch keine Pflichtspielminute verpasst und sorgt dafür, dass man dem nach Italien abgewanderten Schalke-Urgestein Benedikt Höwedes kaum noch eine Träne nachweint.

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4. Die Neuzugänge funktionieren

Mit dem früheren Frankfuter Bastian Oczipka und dem vom FC Nantes verpflichteten Amine Harit sind Christian Heidel absolute Volltreffer auf dem Transfermarkt gelungen. Beide haben sich als Leistungsträger etabliert und verdienen sich regelmäßig Bestnoten.

5. Die "Jungstars" glänzen

Tedesco macht seine hochtalentierten Youngster noch besser: Max Meyer, dessen Abschied in der vergangenen Spielzeit schon fast besiegelt schien, fühlt sich offensichtlich wieder wohl und überzeugt auf seiner neuen Position vor der Abwehr vollends. Leon Goretzka wächst dank Tedescos Vertrauen immer besser in die Rolle als Leader und bleibt dabei offensiv eine der schärfsten Waffen der Knappen. Die Achse Meyer/Goretzka ist das Herz des Schalker Spiels und das könnte dank Tedesco auch noch einige Zeit so bleiben. Denn:

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6. Die Spieler glauben an Tedesco

Der Senkrechtstarter, der im Profibereich bisher nur auf eine kurze Trainerstation bei Erzgebirge Aue verweisen kann, erfüllt bisher alle Erwartungen, an denen sein Vorgänger Markus Weinzierl scheiterte: Die Ergebnisse stimmen, die Mannschaft entwickelt sich weiter und: die Spieler vertrauen dem Coach. "Im Moment macht es mir unglaublich viel Spaß in dieser Mannschaft zu spielen", beteuerte der von zahlreichen europäischen Top-Klubs umworbene Goretzka am Sky Mikrofon. Eine Entscheidung sei bislang weder für noch gegen Schalke gefallen.

So könnte Tedesco zu einem der entscheidenden Faktoren werden, wenn es darum geht, die herausragenden Spieler im Verein zu halten. Wenn das gelingt, könnte aus dem "heimlichen Aufschwung" ein dauerhafter Höhenflug werden - in aller Ruhe.

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