Der Hamburger SV und der 1. FC Köln treffen erstmals in der 2. Bundesliga aufeinander. Dabei könnte sich der Heimvorteil als Nachteil erweisen.
Im Gipfeltreffen kämpfen die beiden Bundesliga-Absteiger am Montagabend an der Elbe um die Tabellenführung in der 2. Bundesliga. "Das ist ein super Fußballspiel und wir wollen daraus einen besonderen Abend machen", freut sich HSV-Trainer Hannes Wolf auf den Kracher gegen die Geißböcke (ab 20 Uhr auf Sky Sport Bundesliga 1 HD).
Der 37-Jährige feierte mit den beiden Siegen beim 1. FC Magdeburg (1:0) und im DFB-Pokal beim SV Wehen-Wiesbaden (3:0) einen Einstand nach Maß. Die Formkurve spricht für die Rothosen, sind sie doch seit insgesamt sechs Pflichtspielen ungeschlagen. Der Effzeh wartet dagegen seit vier Pflichtspielen auf einen Sieg.
Hamann sieht Köln als Favoriten
Dennoch sieht Sky Experte Dietmar Hamann das Team von Trainer Markus Anfang in der Favoritenrolle, da "Wolf erst seit kurzer Zeit beim HSV tätig ist und die Abläufe bei den Kölnern gefestigter sind". Zudem könnte sich die Heimschwäche der Hamburger als Vorteil für die Domstädter erweisen.
In den vergangenen drei Heimauftritten blieben die Rothosen torlos, gegen Kiel (0:3) und Regensburg (0:5) gab es in dieser Saison bereits derbe Pleiten. "Für die Mannschaft ist es zuhause sehr schwierig, mit dem Druck umzugehen. Zuletzt haben wir uns immer schwer getan, aber das soll sich am Montag ändern", sagte Bernd Hoffmann bei "Sky90 - die Fußballdebatte".
Hoffmann spielt Fan-Plakat herunter
Der Vorstandsvorsitzende des HSV bezeichnete die Partie gegen Köln als "wichtige Standortbestimmung, bei der es auch um viel Prestige geht". Hoffmann hatte sich mit der Entlassung von Christian Titz zuletzt den Unmut von einigen Fans zugezogen. In Magdeburg gab es ein gegen ihn gerichtetes Transparent ("Hoffmann, du wirst von uns hören").
"Das liest man natürlich nicht gerne, aber man darf es nicht so persönlich nehmen. Einige Fans waren von der Trainerentlassung sehr überrascht und äußern so ihren Unmut und da diene ich ein Stück weit als Projektionsfläche", so Hoffmann, der den HSV personell nun gut aufgestellt sieht.
Dieser Ansicht ist auch Armin Veh beim 1. FC Köln. Der Sportdirektor ist zufrieden mit Anfangs Arbeit, auch wenn die Kölner vor eigenem Publikum bislang ebenfalls nur selten überzeugt konnten.
Veh: "Heimschwäche kein Zufall"
"Das ist kein Zufall. Es ist eine gewisse Erwartungshaltung da und die Gegner können frech aufspielen, weil sie nichts zu verlieren haben. Und sobald wir den ersten Fehlpass spielen, ist schon ein leichtes Grummeln auf den Rängen zu hören", erklärte Kölns Sportdirektor. Deswegen müsse man davon wegkommen, sich selbst den Druck zu machen.
Druck liegt am Montag auf beide Mannschaften. Das Aufeinandertreffen der Schwergewichte ist ein richtungweisendes Spiel, um dem großen Ziel einen Schritt näher zu kommen. Dem direkten Wiederaufstieg.