Die Meisterschaft ist in diesem Jahr für Borussia Dortmund außer Reichweite. Doch auch das Minimalziel Champions League ist in Gefahr, da sich der BVB vor allem im eigenen Ballbesitz schwer tut, wie auch die Statistiken eindeutig untermauern.
Es hätte der perfekte Spieltag für Borussia Dortmund werden können. Der VfB Stuttgart spielte am Samstagnachmittag zu Hause gegen das Kellerkind aus Köln nur Remis und im Topspiel unterlag RB Leipzig in letzter Sekunde beim FC Bayern. Mit einem Heimsieg gegen eine kriselnde TSG Hoffenheim hätte der BVB seine Ausgangsposition im Dreikampf um die verbleibenden beiden Plätze für die Königsklasse deutlich verbessern können.
Doch der Vizemeister machte hinten zu viele Fehler, verlor offensiv - wie schon öfter in der laufenden Saison - den Faden und unterlag den Kraichgauern mit 2:3. Trainer Edin Terzic war nach dem Spiel sichtlich bedient ob einfachen Gegentore, die seine Mannschaft zuließ.
Große Probleme im Spielaufbau
Es zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte BVB-Spielzeit: Schwarz-Gelb hat speziell im Spielaufbau große Probleme. Das belegt auch die Statistik: Nur zwei Bundesligisten verlieren mehr Bälle innerhalb von 40 Metern vor dem eigenen Tor.
211 solcher Ballverluste in der gefährlichen Zone leistete sich der BVB in der aktuellen Saison bereits. Lediglich Borussia Mönchengladbach (229) und Eintracht Frankfurt (237) sind in dieser Beziehung noch fahrlässiger. Nur die Fohlen (46) lassen nach diesen Ballverlusten mehr Schüsse aufs eigene Tor zu, als der BVB (43). Bei keiner anderen Mannschaft in der Liga sind es mehr als 30.
Es verwundert somit auch nicht, dass Dortmund immer wieder auf lange Bälle setzen muss. Im Schnitt spielen die BVB-Stars 53 lange Bälle pro Spiel. Umgerechnet jeder zehnte Ball wird nach vorne gedroschen. Das ist der Höchstwert unter den Top-5-Teams der Bundesliga. Zum Vergleich: Bayer Leverkusen und der FC Bayern setzen dieses Stilmittel in nur sechs Prozent der Fälle ein.
BVB hat in vielen Statistiken das Nachsehen
Doch damit nicht genug: Im Vergleich mit Bayer, Bayern, Stuttgart und Leipzig findet sich der BVB in fast allen relevanten Statistiken auf dem letzten oder bestenfalls vorletzten Platz wieder. Beispiele gefällig? Nur RB verbucht weniger Vorwärtspässe, allerdings spielt Dortmund von den besagten Teams die wenigsten Pässe ins Angriffsdrittel, Die Terzic-Elf hat außerdem die wenigsten Schüsse (254) und auch die wenigsten Tore aus dem Spiel (31). Zudem entspringen nur 75 Prozent der xG (45,7) aus einem Angriff aus dem Spiel heraus.
Diese Zahlen sind sicherlich auch den Bossen bekannt und es wundert daher nicht, dass der Rückhalt nach Sky Informationen für Terzic anfängt zu bröckeln. Der Coach steht unter Beobachtung, denn eine spielerische Weiterentwicklung ist unter dem 41-Jährigen nicht wirklich zu erkennen. Terzic muss mit seinem Trainerteam schnell Lösungen finden und diese der Mannschaft vermitteln, denn die richtig harten Brocken kommen für den BVB fast alle noch.
Setzt sich der Trend fort?
In der Hinrunde schwächelte der BVB in diesen Partien bedenklich. Sollte sich dieser Trend nun auch in der Rückrunde fortsetzen und die Qualifikation zur Königsklasse in Gefahr geraten, dürfte es für den Übungsleiter eng werden. Spieltage wie am vergangenen Wochenende helfen da nicht wirklich weiter...
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.