Gerald Asamoah ist hochzufrieden mit der bisherigen Saison auf Schalke. Bei Sky90 kritisiert er die negative Einstellung gegenüber Trainer Grammozis und warnt vor zu hohen Erwartungen.
Der FC Schalke steht gut da. Im ersten Jahr nach dem Abstieg ist Königsblau mittendrin im Kampf um den Wiederaufstieg in die Bundesliga, rangiert nach 23 Spieltagen auf Platz fünf - nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter Werder Bremen.
Eigene Erwartungshaltung übertroffen: S04 ist oben dran
Eine Überraschung - nicht nur für die Fans, sondern auch für den Revier-Klub selbst. "Wenn man uns gesagt hätte, dass wir nach weniger als einem Jahr dort stehen, wo wir jetzt sind, das hätten wir sofort unterschrieben", sagt Asamoah, Urgestein und Leiter der Lizenzspielerabteilung auf Schalke am Sonntag bei Sky90.
Die komplett umgekrempelte Mannschaft hat ungemein schnell zusammengefunden und zeigt wieder das, was man in den letzten Jahren auf Schalke vermisst hat: "Hartes Malochen", attestiert etwa Sky Experte Lothar Matthäus.
Kritik an Trainer Grammozis hält sich hartnäckig
Und trotzdem verstummen die kritischen Stimmen nicht. Vor allem in Bezug auf Schalke-Coach Grammozis. Immer wieder sieht sich der 43-Jährige harter Kritik ausgesetzt. So auch in der Sky90-Runde.
"Die Mannschaft ist jetzt an einem Punkt, wo sie den nächsten Schritt machen muss. Das muss auch der Trainer vermitteln und das sehe ich nicht", meint etwa Sky Reporter Dirk große Schlarmann. Dazu reagiere Grammozis in Spielen deutlich zu spät oder gar nicht auf akute Entwicklungen.
Asamoah schwärmt: "Erster, der kommt und Letzter, der geht"
Eine Kritik, die Asamoah nicht nachvollziehen kann. "Es ist nicht einfach für ihn. Du bist mit der Mannschaft abgestiegen, das verbinden die Fans natürlich mit dir. Dann hast du eine komplett neue Mannschaft, der du deine Idee einprägen musst. Aber ich sehe, wie er täglich arbeitet. Er ist derjenige, der immer als Erster kommt und als Letzter geht. Ich verstehe die negative Einstellung gegenüber ihm nicht", bricht der Ex-Profi eine Lanze für seinen Cheftrainer.
Er plant daher auch in Zukunft, das heißt langfristig, mit Grammozis auf Schalke. Vertraglich sei dafür "alles geregelt", so der 43-Jährige. Auch wenn es dieses Jahr mit dem Aufstieg klappen sollte und es zurück in die Bundesliga geht?
Kann Schalke mit Grammozis aufsteigen?
"Die Diskussion sollte man jetzt gar nicht anfangen", rät Matthäus: "Erstmal müssen die Schalke zusehen, dass sie weiter Spiele gewinnen. Dann kann man immer noch diskutieren. Er ist auf dem richtigen Weg und in einer guten Position."
Aber kann Schalke den Aufstieg schaffen? Und worauf wird es im Aufstiegsrennen ankommen? Matthäus hat eine klare und unkonventionelle Meinung: "Ich sage, man braucht schlichtweg Glück dieses Jahr. Weil es so ausgeglichen ist." Für den HSV, Bremen und Schalke sei der Druck aufzusteigen in etwa gleich hoch.
Setzt sich Schalke zu niedrige Ziele?
Und genau den scheinen die Verantwortlichen auf Schalke bewusst kleinhalten zu wollen. So weigert sich Asamoah trotz mehrerer Nachfragen, den Aufstieg als Saisonziel auszugeben. Man habe einen "Dreijahresplan".
Eine Zurückhaltung, die bei Sky Reporter Schlarmann auf Unverständnis stößt. Die Erwartungen von vor der Saison könne man nicht mehr als Maßstab nehmen. Jetzt, wo man so gut dasteht, müsse man die "Ziele anpassen", fordert er.
Unflexibles Erwartungsmanagement, fehlendes Selbstbewusstsein oder aber ein neuer, gesünderer Weg, um auf Schalke erstmals seit Jahren in Ruhe arbeiten zu können? Fans und Experten dürfen gespannt sein, wie sich Schalke im letzten Drittel der Saison schlägt. Und ob es doch noch zur unerwarteten Blitz-Rückkehr ins Fußball-Oberhaus kommt.
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