Der FC Bayern München sucht für die kommende Saison einen Nachfolger für Übergangs-Trainer Jupp Heynckes. Doch was wäre die beste Lösung für den deutschen Rekordmeister? Sky Sport stellt verschiedene Trainer-Typen vor.
Der verfrühte Weihnachtswunsch von Uli Hoeneß wird nicht in Erfüllung gehen. Auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern am vergangenen Freitag brachte der Präsident eine mögliche Verlängerung mit Jupp Heynckes ins Spiel. "Ich halte das für möglich, da ist nichts ausgeschlossen."
Diese Idee stößt bei seinem guten Freund allerdings auf wenig Gegenliebe. "Es gibt eine klare Vereinbarung, und dabei bleibt es", schloss der 72-Jährige bei Sky eine Weiterbeschäftigung über die Saison hinaus aus.
Der deutsche Rekordmeister wird sich also einen neuen Trainer suchen müssen. Stellt sich die Frage, welchen Trainer-Typen die Bayern in der kommenden Saison brauchen. Sky Sport stellt mögliche Varianten vor.
Variante A: Ein junger, deutscher Trainer
Für diese Lösung sprach sich Heynckes erst kürzlich aus: "Ich hoffe auf einen deutschen Trainer, wir haben gute junge Trainer", sagte der 72-Jährige und ergänzte: "In der Bundesliga gibt es viele junge Trainer, deren Handschrift zu erkennen ist. Die spielen einen strukturierten, methodischen Fußball."
In Frage würden Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco kommen. Der Haken: Nagelsmann erlebt mit der TSG Hoffenheim seine erste Krise und Tedesco ist erst seit Sommer bei Schalke im Amt. Für beiden könnte der Schritt zum deutschen Rekordmeister noch zu früh kommen.
Variante B: Ein Trainer mit Mia-san-mia im Blut
Suchen die Bayern einen Trainer mit Stallgeruch, dann würde Ralph Hasenhüttl ins Spiel kommen.
Der 50-jährige Österreicher spielte von 2002 bis 2004 für die Bayern-Amateure und mischt mit RB Leipzig seit anderthalb Jahren die Liga auf. Sein Vertrag beim Vize-Meister läuft noch bis 2019 und soll schnellstmöglich verlängert werden. Hasenhüttl spielt allerdings auf Zeit und vermied zuletzt ein klares Bekenntnis.
Ein weiterer Kandidat wäre Niko Kovac. Der 46-Jährige leistet bei Eintracht Frankfurt seit seiner Anstellung im März 2016 hervorragende Arbeit und überzeugt durch eine klare Ansprache, sympathisches Auftreten sowie taktische Variabilität.
Kovac kennt den FC Bayern aus seiner aktiven Zeit bei den Münchnern bestens. Er spielte sogar noch mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic zusammen. Ob das für eine Anstellung reicht?
Variante C: Ein Laptop-Trainer
Entscheiden sich die Bayern für diese Lösung, dann wäre Thomas Tuchel der absolute Top-Kandidat. Detailversessen und immer auf der Suche nach Lösungen sowie neuen Strategien - der Ex-BVB-Trainer ist genauso gestrickt wie sein großes Vorbild Pep Guardiola.
Dagegen spricht, dass sich Hoeneß und Co. mit dem derzeit vereinslosen Fußball-Lehrer einen schwierigen Charakter an die Säbener Straße holen würden. Fraglich, ob sich die Bayern-Bosse damit anfreunden können.
Variante D: Ein Emotionsbolzen
Das Gegenstück zu Tuchel wären Typen wie Jürgen Klopp und Diego Simeone. Beide sind bekannt für ihre Emotionalität an der Seitenlinie, allerdings: Bei beiden wäre es schwierig, sie von ihren Vereinen loszueisen.
Klopp gilt als vereinstreu und war in Mainz sowie in Dortmund sieben Jahre lang tätig. Der 50-Jährige ist beim FC Liverpool noch bis 2022 gebunden, stand wegen den Defensiv-Problemen zuletzt aber häufiger in der Kritik.
"Rumpelstilzchen" Simeone hat seinen Kontrakt bei Atletico Madrid zwar erst im September bis 2020 verlängert, davor soll der Argentinier aber mit einem Abschied geliebäugelt haben.
Variante E: Ein Welt-Trainer
2014 wurde Joachim Löw zum "FIFA-Welttrainer des Jahres" ausgezeichnet. Auch sein Name wurde in der Öffentlichkeit zuletzt immer wieder gehandelt.
Dagegen spricht aber erstens: Sein Vertrag beim DFB läuft noch bis 2020. Zweitens: Nach der WM, die bis Mitte Juli geht, wird Löw zunächst eine schöpferische Pause brauchen.
Auf dem Markt wäre Luis Enrique. Der 47-Jährige gewann 2015 mit dem FC Barcelona das Triple und ist derzeit vereinslos.
Variante F: Ein Routinier
Mit diesem Trainer-Typen sind die Bayern zurück in die Erfolgsspur gekehrt. Unter Heynckes wurden neun von zehn Pflichtspielen gewonnen. Kein Wunder, dass Hoeneß die Zusammenarbeit am liebsten verlängern würde.
Man darf gespannt sein, für welche Variante sich die Bayern-Bosse entscheiden werden.