Torsten Mattuschka, Sky Experte und ehemaliger Union-Profi, findet sowohl für die aktuelle Krise seines Ex-Klubs deutliche Worte als auch für die viel diskutierten Personalien David Fofana und Leonardo Bonucci.
Torsten Mattuschka leidet mit seinem Herzensklub. Union Berlin steckt nicht nur in einer sportlichen, sondern auch in einer Identitätskrise. Der Sky Experte will in der Sendung Prime Time nichts an der Situation der Köpenicker beschönigen.
Zudem findet Mattuschka deutliche Worte zu den Vorfällen um David Fofana, der nach seiner Auswechslung in der Champions League gegen die SSC Neapel (0:1) den Handschlag mit Trainer Urs Fischer verweigert hatte, und Leonardo Bonucci, der seine Unzufriedenheit ob der Nichtberücksichtigung in jener Partie kundgetan haben soll. Letzteres hatte der italienische Europameister von 2021 in einem Text via Instagram-Story dementiert.
Denkpause von ein, zwei Spielen für Fofana?
"Solche Baustellen brauchst du nicht. Gib' dem Trainer die Hand - auch wenn er Frust hat. Das verstehen wir alle", äußert Mattuschka sein Unverständnis für den verweigerten Handschlag Fofanas.
Gerade in der Situation, in der sich die Unioner momentan befinden, seien solche Nebenkriegsschauplätze alles andere als hilfreich. "Das ist einfach respektlos seinem Trainer gegenüber - auch seinen Teamkollegen und den Fans gegenüber. Das braucht kein Mensch, schon gar nicht in dieser Situation", sagt der 43-Jährige. "Er ist ein junger Spieler, er hat den Fehler eingesehen. Es wird sicherlich eine Geldstrafe geben, die sollte es auch geben."
Als zusätzlichen Denkzettel empfiehlt Mattuschka: "Vielleicht sollte man den Jungen auch mal ein, zwei Spiele nicht mitnehmen, damit er wach wird."
Bonucci - ein Vollprofi, aber (noch) kein Anker
Anders hören sich da seine Töne zum vermeintlichen Vorfall um Innenverteidiger Bonucci an. "Leonardo Bonucci ist der erste richtige Superstar bei Union Berlin", hält Mattuschka zunächst fest und führt fort:
"Ich glaube Bonucci in dem Fall. Denn ich habe ihn in Wolfsburg erlebt. Da ist er abgegangen, obwohl er gerade einmal eine Woche da war. Und ich denke, dass das ein Vollprofi ist. Natürlich ist er enttäuscht, aber Urs Fischer kann ihn nicht aufstellen, nur weil es gegen eine italienische Mannschaft geht. Es gilt immer noch das Leistungsprinzip. Und in den Spielen, in denen er gespielt hat, war er jetzt auch nicht wirklich der Anker in der Abwehr. So ehrlich muss man auch sein."
Kein Schlüsselspiel für Fischer in Bremen
Für Trainer Urs Fischer wird derweil das Eis nach der mittlerweile neunten Pflichtspielniederlage in Folge zusehends dünner. Mattuschkas Meinung nach gehe es für die Köpenicker nun in dieser Saison erstmal darum, den Abstieg aus der Bundesliga zu vermeiden.
Dazu sollte im besten Fall im kommenden Ligaspiel am Samstag (15.30/Live und exklusiv auf Sky) bei Werder Bremen ein Sieg her. Eine entscheidende Partie für Fischer? "Nein", sagt Mattuschka: "Schlüsselspiel schon, aber es geht nicht um Urs Fischer. Du musst eigentlich dieses Spiel gewinnen, weil Werder Bremen ein Konkurrent ist um den Abstieg."
Aber selbst bei einer Niederlage ist der Sky Experte der Meinung, dass der Köpenicker Coach seinen Stuhl nicht verlieren würde. "Kontinuität ist ganz, ganz wichtig bei Union Berlin", meint Mattuschka, schließt aber eine spätere Trennung nicht aus, sollten die Hauptstädter tatsächlich bis zur Winterpause keinen Sieg mehr einfahren.
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