Die Nachricht von Kingsley Comans Beraterwechsel dürfte beim FC Bayern nicht besonders gut angekommen sein. Der Name Pini Zahavi weckt bei den Münchnern nämlich böse Erinnerungen.
Nach Sky Informationen wird Coman künftig nicht mehr von seinem Vater sondern von Star-Berater Zahavi vertreten. Die Zusammenarbeit kam auf ausdrücklichen Wunsch des Spielers zustande - und das nicht ohne Hintergedanken.
Zahavi soll nämlich nicht nur die Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit dem FC Bayern führen (Comans Vertrag läuft 2023 aus), sondern auch mit interessierten Klubs aus der Premier League verhandeln. "Das ist das Wunschziel bei einem Wechsel und da ist Zahavi bestens vernetzt", berichtet Sky Transfer-Experte Max Bielefeld.
Coman lehnt zwei Bayern-Angebote ab
Die Vertragsverhandlungen mit den Bayern waren zuletzt ins Stocken geraten. Die beiden bisherigen Angebote der Münchner lehnte Coman ab. Mit Zahavi bringt der Franzose nun eine neue Dynamik in die Gespräche.
"Ein Spieler holt sich keinen Pini Zahavi, wenn er unbedingt bei einem Verein bleiben will", sagt Bielefeld. "Der ist dazu da, Angebote von anderen Klubs einzuholen und das auch als Verhandlungstaktik bei einer Vertragsverlängerung zu nutzen."
FC Bayern kennt Zahavis Taktik
Dieses Muster sollte den Bayern bestens bekannt vorkommen, denn genauso agierte Zahavi bei seinen Klienten David Alaba und Robert Lewandowski - mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Anfang 2018 hatte Lewandowski Zahavi als Berater verpflichtet. Der Israeli sollte dem Stürmer den Weg für einen Wechsel zu Real Madrid ebnen. Der FC Bayern blieb allerdings hart und konnte Lewandowski im Spätsommer 2019 mit einem "vergoldeten Vertrag", wie es Bielefeld ausdrückt, schließlich sogar von einem Verbleib überzeugen.
Anders liefen die Verhandlungen mit Alaba. Das Eigengewächs der Bayern wäre grundsätzlich einer Vertragsverlängerung gegenüber offen gewesen, fühlte sich aber von den Angeboten des Klubs laut eigener Aussage nicht genügend wertgeschätzt. Die Vorstellungen der beiden Parteien lagen so weit auseinander, dass die Münchner Alaba nun sogar ablösefrei ziehen lassen mussten.
Coman steigert seinen Wert für den FC Bayern
Ein ähnliches Szenario wird man in der Causa Coman vermeiden wollen. Dass es bereits in diesem Sommer zu einem Wechsel kommt, kann sich Bielefeld aber nicht vorstellen: "Da müsste sehr viel zusammenpassen und es würde sehr teuer werden für einen interessierten Klub."
Allerdings weiß Coman auch, dass er für den Rekordmeister in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden ist. Der Flügelstürmer hat vor allem in Sachen Torgefahr ordentlich zugelegt - und das nicht nur aufgrund seines goldenen Treffers im Finale der Champions League.
"Dann kommt mit Leroy Sane ein Superstar, der natürlich entsprechend viel verdient" und mit dem sich Coman gehaltstechnisch wohl gerne auf Augenhöhe sehen würde, vermutet Bielefeld. Und das, wenn man die Leistungen der beiden vergleicht, auch nicht ganz zu Unrecht.
Es bleibt abzuwarten, wie weit sich die Bayern strecken werden, um Coman zu halten. Aber strecken werden sie sich müssen, dafür wird Zahavi sorgen.