Transfer News: Ersetzt Matthias Jaissle Oliver Glasner bei Eintracht Frankfurt?

Glasner vor Abgang? Top-Kandidat auf Nachfolge steht bereit

Von Peer Kuni

Oliver Glasner zögert - Eintracht Frankfurt führt Gespräche mit Matthias Jaissle.

Eintracht Frankfurt steht im Sommer vor einem großen Umbruch. Neben zahlreichen Leistungsträgern könnte auch Trainer Oliver Glasner die Hessen verlassen. Die SGE-Bosse haben bereits Kontakt zu möglichen Nachfolgern aufgenommen. Ein Kandidat wird besonders heiß gehandelt.

Nach dem siebten Ligaspiel in Folge ohne Dreier wirkte Eintracht-Trainer Oliver Glasner genervt, als ihm erneut die Frage nach seiner Zukunft gestellt wurde.

"Es ist Fakt, dass ich bis 2024 bleibe. Da muss ich doch kein Commitment geben. Wir planen doch schon den Kader und das Trainingslager. Ich wiederhole mich gerne: Ich fühle mich wohl hier. Es ist eine super Mannschaft, mit der die Zusammenarbeit Spaß macht. Ich denke, dass ich auch nächstes Jahr hier Trainer bin", erklärte der Österreicher am Sky Mikrofon.

Was sich auf den ersten Blick wie ein Treuebekenntnis anhört und liest, lässt zwischen den Zeilen viel Raum für Spekulationen. In Frankfurt kennt man solche Situationen nur zu gut. Auch die Ex-Trainer Niko Kovac (2018) und Adi Hütter (2021) hatten betont, dass sie ihre Zukunft bei den Hessen sehen, beide wechselten kurz nach ihren Aussagen zum FC Bayern bzw. zu Borussia Mönchengladbach.

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Hinter den Kulissen brodelt es

"Oliver Glasner ist ein Perfektionist, der will, dass das alles hundertprozentig stimmt und deswegen ist er so ein guter Trainer. Er möchte eine Perspektive mit dem neuen Kader haben. Das ist die Basis dieser Hängepartie. Glasner ist auch ein schlauer Mensch, der weiß ganz genau, was Kovac und Hütter mal gesagt haben. Der würde solche Treueschwüre nicht einfach ohne Grund sagen, er weiß, dass diese auf ihn wie ein Bumerang zurückfliegen können, wenn es dann mal doch anders kommen würde", sagt Sky Reporter Alexander Bonengel.

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Hinter den Kulissen brodelt es allerdings beim Europa-League-Sieger. Denn die Bosse wollen zeitnah eine Glasner-Entscheidung haben, damit die langfristig planen können. "Frankfurt will sich weiterentwickeln. Und deswegen wollen sie Klarheit in Sachen Trainer, weil was bringt es dir, wenn du den neuen Kader mit Glasner planst, dich dann von Glasner trennst und der neue Trainer in Sachen Kader ganz andere Vorstellungen hat. Dann hast du den Salat und das wollen die Eintracht-Bosse vermeiden", so Bonengel.

Der 48-jährige Trainer will sich hingegen noch eine Hintertür offenlassen, denn er träumt von einem Wechsel in die Premier League. Dort suchen unter anderem der FC Chelsea und Tottenham Hotspur im Sommer einen neuen Coach. Glasner könnte auf der Insel wohl rund das Doppelte von dem verdienen, was er bei der SGE bekommt. "Wir wissen alle, dass die englischen Vereine ihn mit Interesse beobachten. Ich glaube aber, dass er bis 2024 bleibt und Frankfurt dann verlassen wird, wenn er etwas mehr Erfolg hat als jetzt", schätzt Jan Arge Fjörtoft die Situation ein.

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Jaissle könnte auf Glasner folgen

"Die Aussagen von Glasner kommen bei der Eintracht aber so an, dass man sagt: 'Es klingt eher nach Zeitspiel als nach einem hundertprozentigen Commitment'. Die SGE-Bosse vermissen das hundertprozentige 'Ja, ich bleibe'. Glasner hat noch nicht verlängert bis 2026, daher sondieren sie den Markt. Markus Krösche und die Frankfurt-Bosse machen ihren Job und deswegen beschäftigen sie sich mit Optionen", erklärt Sky Transfer-Experte Florian Plettenberg.

Der Plan A ist zwar weiterhin mit Glasner bis 2026 zu verlängern und mit dem Österreicher den großen Umbruch im Sommer einzuleiten. Das Ende Februar vorgelegte Angebot der SGE-Bosse an Glasner steht weiterhin, nachgebessert wird dieses nach Sky Informationen allerdings definitiv nicht mehr. Heißt für Glasner: Wenn er dieses in den kommenden Wochen nicht annimmt, wird die Eintracht reagieren.

Eine favorisierte Lösung haben die Verantwortlichen bereits parat. "Matthias Jaissle ist der Top-Kandidat bei Eintracht Frankfurt. Er ist der Schattentrainer von Glasner, sollte es zu einer Trennung kommen", machte Plettenberg deutlich. Mit dem 35-jährigen Coach von RB Salzburg fanden auch bereits positive Gespräche statt. Jaissle kann sich einen Wechsel zur SGE vorstellen und würde von Salzburg auch keine Steine in den Weg gelegt bekommen.

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Frankfurt steht großer Umbruch bevor

Wie auch immer der Trainer der Hessen in der neuen Spielzeit heißt: Personell wird es definitiv große Veränderungen beim Europa-League-Sieger geben. "Daichi Kamada ist sicher weg, Evan N'Dicka wird sehr wahrscheinlich folgen. Djibril Sow, Jesper Lindström und viele mehr - das sind alles Stammspieler, die den Verein verlassen könnten", betont Bonengel. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Gerüchte um mögliche Abgänge und Neuverpflichtungen.

ZUM DURCHKLICKEN: Mögliche Zu- und Abgänge bei der SGE

ANSGAR KNAUFF: Der Mittelfeldspieler ist aktuell vom BVB an die Eintracht ausgeliehen, muss aber im Sommer zurück nach Dortmund. Frankfurt will nach Sky Infos allerdings ein Angebot im hohen einstelligen Millionenbereich für Knauff abgeben.
RANDAL KOLO MUANI: Nach Sky Infos sind PSG, Manchester United, Chelsea und Real Madrid am Stürmer dran, die Bayern haben ihn auf dem Zettel. Allerdings ist noch kein konkretes Angebot bei der SGE eingegangen. Kolo Muanis Zukunft ist weiterhin offen.
RAFAEL BORRE: Der Europa-League-Held hat seinen Stammplatz verloren, darf und soll im Sommer gehen.
LUCAS ALARIO: Wie Borre darf und soll auch Alario im Sommer gehen. Hinter Kolo Muani und Borre im Sturmzentrum nur die Nummer drei.
DAICHI KAMADA: Der Japaner wird Frankfurt nach dieser Saison definitiv verlassen. Seine Karriere wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit im Ausland fortsetzen.
JESPER LINDSTRÖM: Die Eintracht ist bereit, den Dänen im Sommer trotz seines Vertrags bis 2026 ziehen zu lassen. Mit Liverpool und Arsenal hat es bereits Kontakt gegeben. Realistisch dürfte eine Ablöse zwischen 35 bis 40 Mio. Euro sein.
EVAN N'DICKA: Er steht noch bis Sommer unter Vertrag. Auch beim 23-Jährigen ist die Tendenz klar: N'Dicka geht ablösefrei im Sommer.
DJIBRIL SOW: Sein Management führt nach Sky Infos bereits Gespräche mit Teams aus Frankreich, Italien und England. Der Schweizer, dessen Vertrag bis 2024 läuft, plant keine Verlängerung. Tendenz: Verkauf im Sommer - Preisschild: 15 Mio. Euro.
VICTOR BONIFACE: Der Stürmer von Saint-Gilloise könnte zur SGE wechseln. Umschaltspieler Boniface würde gut nach Frankfurt passen.
ELYE WAHI: Der französische Angreifer von HSC Montpellier passt ins Profil, die SGE beschäftigt sich nach Sky Infos mit einem Wahi-Transfer.
FARES CHAIBI: Der algerische Nationalspieler vom FC Toulouse ist nach Sky Infos auf dem Radar der Fankfurter.
HOUSSEM AOUAR: Lyons Aouar hat seinen Medizincheck bei der SGE bereits absolviert, dennoch nimmt Frankfurt Abstand von einer Verpflichtung, da die Eintracht nicht länger auf die endgültige Entscheidung des Spielers warten will.
MATEO RETEGUI: Die Eintracht wird den Argentinier nicht verpflichten, da das Gesamtpaket für eine Transfer einfach zu teuer ist.
WILLIAN PACHO: Der 21 Jahre alte Defensivspieler wechselt vom belgischen Erstligisten Royal Antwerpen nach Hessen und kommt für eine Ablöse von neun Millionen Euro. Pacho erhält einen Vertrag bis 2028.
OMAR MARMOUSH: Der 24-jährige Ägypter ist kurz davor, ablösefrei von Wolfsburg zur Eintracht zu wechseln.
KONSTANTINOS MAVROPANOS: Der Grieche könnte im Sommer die Nachfolge von N'Dicka übernehmen. Mavropanos hat in Stuttgart noch einen Vertrag bis 2025. ''Ich könnte mir vorstellen, dass das richtig heiß wird'', sagt Transfer-Experte Florian Plettenberg.
DENNIS GEIGER: Die Eintracht hat den 24-Jährigen von der TSG Hoffenheim im Blick. Bereits seit 2009 spielt der Mittelfeldmann für die Kraichgauer. Sein Vertrag bei der TSG endet im Sommer.
ELLYES SKHIRI: Der 27 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler des 1. FC Köln wäre im Sommer ablösefrei zu haben, ein Wechsel an den Main ist aktuell allerdings eher kalt.
CHRISTOPH BAUMGARTNER: Der Österreicher soll bei der TSG im kommenden Sommer eine Ausstiegsklausel in Höhe von 30 Millionen Euro besitzen. Ein Wechsel zur SGE ist im Moment noch kein Thema.

Dabei hängt natürlich auch viel am sportlichen Abschneiden der Frankfurter im Saisonendspurt ab. Nach dem Aus im Champions-League-Achtelfinale hat die Eintracht noch über den DFB-Pokal (Halbfinale beim VfB Stuttgart) und die Liga (aktuell Platz sieben) zwei Chancen, sich für die kommende Saison und das internationale Geschäft zu qualifizieren. Dafür braucht die Glasner-Elf nach ihrer nun langen Sieglos-Serie unbedingt mal wieder einen Dreier.

Die nächste Möglichkeit gibt es im Bundesliga-Topspiel am kommenden Samstag beim BVB (ab 17.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky). In der aktuellen Situation würden Glasner und Co. ein Sieg besonders guttun.

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