Laut übereinstimmenden Medienberichten sagt Thomas Tuchel dem FC Bayern ab und wird in der kommenden Saison bei einem europäischen Topklub anheuern. Wohin es den Ex-Coach des BVB genau zieht, ist jedoch noch offen. Sky Sport beleuchtet die Optionen genauer.
Der Kicker vermeldet, dass Tuchel beim FC Arsenal im Wort steht. Laut Informationen von Sky Sport verhandeln beide Parteien zumindest. Die Süddeutsche Zeitung oder auch Sportbuzzer dagegen behaupten, dass die Gunners auf keinen Fall neuer Arbeitgeber des 44-Jährigen werden.
Auch zu den Chancen von Paris St. Germain auf ein Engagement Tuchels gibt es widersprüchliche Informationen. Die Bild geht davon aus, dass Tuchel Nachfolger von Unai Emery wird. Nach Sky Informationen ist ein Engagement in Frankreich eher unrealistisch. Höchste Zeit also, alle Optionen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Option 1: FC Arsenal
Pro: Bei den Gunners läuft es in den letzten zwei Jahren unter Arsene Wenger gar nicht. In der aktuellen Saison liegt Arsenal bereits 13 Punkte hinter den Champions-League-Plätzen nur auf Rang sechs. Tuchel müsste also wohl nicht gegen eine überzogene Erwartungshaltung ankämpfen. Zudem würde er mit Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhitaryan auf zwei alte Bekannte aus seiner Dortmunder Zeit treffen. Beide Offensiv-Stars blühten unter dem gebürtigen Krumbacher auf und zeigten starke Leistungen.
Contra: Bei Arsenal würde Tuchel wieder mit Sven Mislintat zusammenarbeiten. Der Streit mit dem Chefscout war für Tuchel beim BVB der Anfang vom Ende. Zudem ist fraglich, ob der Kader der Gunners - trotz Stars wie Mesut Özil, Auba & Co. - den allerhöchsten Ansprüchen genügt. Wenn Tuchel um die Champions League mitspielen will, ist Arsenal sicherlich die falsche Adresse.
Option 2: FC Chelsea
Pro: Beim Arsenal-Stadtrivalen steht Coach Antonio Conte stark in der Kritik. Der mit Stars nur so gespickte Kader verabschiedete sich in der Königsklasse bereits im Achtelfinale und liegt in der Premier League nur auf Platz fünf. Dennoch zeigt die Vorsaison, in der die Blues souverän Meister wurden, welche Qualitäten in der Mannschaft schlummern. Tuchel könnte also sofort um Titel mitspielen. Auch das nötige Kleingeld stünde dank Oligarch Roman Abramowitsch zur Verfügung.
Contra: Geld ist zwar an der Stamford Bridge vorhanden, Druck aber auch. Tuchel müsste sofort liefern, sonst ist er seinen Job wohl schnell wieder los. Das zeigt das Beispiel von Conte nur zu deutlich. Auch Jose Mourinho vor ihm musste nur wenige Monate nach dem Meistertitel die Koffer packen. Zudem ist das Team zwar qualitativ stärker einzuschätzen als Arsenal, aber das Duell gegen Barcelona zeigte deutlich, dass bis zur absoluten europäischen Spitze noch etwas fehlt.
Option 3: Paris St. Germain
Pro: Neymar, Mbappe, Cavani oder auch Marco Verratti - das Starensemble aus der französischen Metropole genügt allerhöchsten Ansprüchen. Und Präsident Nasser Al-Khelaifi kündigte nach dem Aus gegen Real Madrid bereits an, weiter kräftig in die Mannschaft investieren zu wollen. PSG bietet Tuchel wohl die beste Chance auf den Champions-League-Sieg.
Zudem könnte Tuchel seine eigene Trophäen-Vitrine in Paris durch nationale Meisterschaften und Pokalsiege aufhübschen. Bislang hat er lediglich den DFB-Pokal-Triumph mit dem BVB in der Vita stehen. Trotz des enormen Erfolgsdrucks hat der PSG-Boss bei Emery bewiesen, dass er bereit ist, einem Trainer Zeit zu geben, eine Mannschaft zu entwickeln.
Contra: Tuchel spricht weder Portugiesisch, was bei den vielen Brasilianern ein Vorteil wäre, noch Französisch. Für einen Detail versessenen Trainer wie Tuchel ist aber die Sprache besonders wichtig, um seine Ideen an den Mann zu bringen. Zudem ist der Sprung vom BVB zu PSG gewaltig. Tuchel hat zwar bewiesen, dass er mit egozentrischen Stars wie Aubameyang arbeiten kann, geriet aber beispielsweise mit Weltmeister Mats Hummels aneinander. Und Ikonen wie Neymar oder Cavani sind nochmal eine ganz andere Kragenweite. Denkbar, dass Tuchel sich diesen Sprung (noch) nicht zutraut.