UEFA-Untersuchung nach Fan-Kontrollen bei CL- Spielen von BVB und VfB

Die Fan-Kontrollen in Zagreb und an der serbischen Grenze sollen überzogen und extrem scharf gewesen sein.

Image: Die Fans von Borussia Dortmund beschwerten sich in Zagreb über "grenzüberschreitendes Verhalten" des Ordnungsdiensts.

Im Vorfeld der Champions League Spiele von Dortmund und Stuttgart wurden zahlreiche Fan-Beschwerden vermeldet. Die UEFA will nun beide Fälle überprüfen.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) untersucht eine Beschwerde von Borussia Dortmund bezüglich überzogener Einlasskontrollen vor dem Champions-League-Spiel bei Dinamo Zagreb. "Die UEFA steht mit den Vereinen in Kontakt", teilte der Kontinentalverband dem SID am Donnerstag mit. Im Interesse der BVB-Fans werde auch die Organisation Football Supporters Europe (FSE) eingeschaltet, um die Erfahrungen aus Kroatien zu schildern.

Der BVB selbst hatte am Mittwochabend in einem Tweet auf Missstände aufmerksam gemacht. Der Verein habe "im Rahmen der Personenkontrollen während der Einlassphase zahlreiche Beschwerden über grenzüberschreitendes Vorgehen des Ordnungsdienstes" erhalten. "Wir verurteilen diese Form der Kontrollen und stehen im Austausch mit der UEFA und Dinamo Zagreb, um die Vorkommnisse zu melden und aufzuarbeiten." Weitere betroffene Fans sollen sich an die Fanbeauftragten wenden.

Mehrere Hundert Meter vor dem Auswärtsblock des Maksimir-Stadions waren Zelte aufgestellt, in denen sich Fans Augenzeugen zufolge teilweise sogar entkleiden mussten. Etwa 2500 Dortmund-Anhänger waren vor Ort, der BVB gewann 3:0.

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VfB-Fans erleben an der Grenze ähnliches

Ähnliche Vorfälle wurden nur wenige Stunden vorher auch von Fans des VfB Stuttgart berichtet. Etliche VfB-Fans hatten die Reise zum Champions-League-Spiel nach Belgrad abgebrochen, weil es an der Grenze überzogene Kontrollen gegeben haben soll.

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Stuttgart hat mit Empörung auf die Vorfälle rund um die Anreise seiner Fans zum Champions-League-Spiel bei Roter Stern Belgrad reagiert. "Solche Zustände sind nicht hinnehmbar", wurde der Stuttgarter Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle in einer Mitteilung des Vereins zitiert: "Wir wollen den Fußball in einem freizügigen Europa erleben. Stattdessen sehen wir uns immer häufiger mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Fans, Vorverurteilungen, Schikanen und nun offenbar sogar mit Gewaltanwendung und Erniedrigungen konfrontiert."

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Protest bei der UEFA vorstellbar

Ein Teil der Anhänger war am Mittwoch auf dem Weg zum Auswärtsspiel an der Grenze zu Serbien wieder umgekehrt. "Nach vielfacher Darstellung von VfB-Fans" sei es dort zu "unverhältnismäßigen und auch menschlich entwürdigenden" Kontrollen gekommen, teilte der Vizemeister mit. Auch vom Einsatz körperlicher Gewalt gegen die Fans sei berichtet worden. Anschließend hätten die Fans beschlossen, auf eine Anreise zu verzichten, betroffen waren demnach zehn Busse mit rund 500 Anhängern. Darüber hinaus sei es auch in der Innenstadt von Belgrad zu "mehreren gewalttätigen Übergriffen auf VfB-Fans" gekommen.

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Der Verein kündigte an, bei der UEFA Protest einzulegen, sollte sich der Verdacht auf unverhältnismäßige Maßnahmen und die Duldung von Gewalt erhärten. Schon jetzt sei seitens der UEFA eine Prüfung der Vorkommnisse eingeleitet worden. "Die Politik, die UEFA und die Klubs müssen ihre Verantwortung ernst nehmen, damit solchen Vorkommnissen wie gestern in Belgrad nicht allein mit gut gemeinten Kommunikations-Kampagnen und Lippenbekenntnissen begegnet wird", sagte Wehrle.

SID

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