Union Berlin ist zurück an der Spitze der Bundesliga – zumindest für ein paar Stunden. Nach einem knappen Sieg gegen Mainz ließen sich die Fans nach Abpfiff der Partie auf den Rängen der Alten Försterei deshalb sogar zu Meister-Gesängen hinreißen. Dabei stehen dem Team der Stunde der Bundesliga die großen Highlights nun gerade erst so richtig bevor.
Die Überflieger aus der Hauptstadt konnten auch den fünften Sieg im fünften Pflichtspiel einfahren. Der Start in das Jahr 2023 ist damit für das Team von Trainer Urs Fischer dank eines späten Treffers von Joker Jordan Siebatcheu zum 2:1-Sieg gegen den FSV Mainz 05 perfekt. Union Berlin zog so am FC Bayern vorbei und steht zumindest bis Sonntagnachmittag sogar an der Tabellenspitze der Liga.
Ekstase nach Abpfiff - Fans lassen sich zu Meister-Gesängen hinreißen
Kurz vor Ende der umkämpften Partie feierten die Fans nach dem späten Treffer Siebatcheus auf den Rängen bereits ausgiebig. "Unsere Mannschaft, unser Stolz, unsere Liebe, Union Berlin" ertönte es dort immer lauter, als wollten die Anhänger des Hauptstadtklubs den Schlusspfiff mit ihren Chören regelrecht erzwingen.
Als Schiedsrichter Florian Badstübner das Spiel dann endlich beendete, war es so weit: Die Alte Försterei schien kein Halten mehr zu kennen und die Fans ließen sich aufgrund der überwältigenden Tatsache, Tabellenerster der Fußball-Bundesliga zu sein, kurzerhand zu Meister-Gesängen ("Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!") hinreißen.
Fischer: "So weit sind wir noch nicht"
Auch Kapitän Christopher Trimmel ließ sich von der Euphorie im Stadion mitziehen, wie er nach der Partie am Sky Mikrofon offenbarte: "Natürlich habe ich mitgesungen, da ist auch ein bisschen Ironie dabei, aber wir genießen den Moment."
An einen möglichen Titelerfolg will der 35-jährige Routinier derzeit allerdings nicht denken: "Ich glaube, das ist noch ein sehr langer Weg. Wir wollen uns verbessern und haben zuletzt zwei Jahre international gespielt. Wir möchten natürlich so lange wie möglich oben bleiben, aber von der Meisterschaft sprechen wir nicht."
Auch Coach Fischer dämpfte trotz des enormen zwischenzeitlichen Erfolgs die allgemeine Euphorie rund um Köpenick: "Bayern-Jäger fühlt sich zwar gut an, aber ich glaube, so weit sind wir noch nicht.", so der 56-jähriger Schweizer nach der Partie.
Für Sky Experte Didi Hamann nähern sich die Bayern und Union auf dem Rasen indes immer näher an: "Es ist sagenhaft, was sie Woche für Woche zeigen und was sie für einen Willen haben. Diese Selbstverständlichkeit nach dem Ausgleich noch einen Treffer zu erzwingen, können die wenigsten. Das hat Bayern München über Jahre hinweg von den anderen Mannschaften unterschieden."
Leipzig, Amsterdam, Bayern: Highlight-Monat steht bevor
Union Berlin stehen die großen Highlights dabei nun erst so richtig bevor. Der Februar hat es für die Berliner in sportlicher Hinsicht nämlich ordentlich in sich.
Am kommenden Samstag (11.02.) tritt man im Spitzenduell (ab 18:30 LIVE auf Sky) gegen RB Leipzig an. Nur fünf Tage danach (16.02.) wartet im Hinrunden-Spiel der K.o.-Runden-Playoffs der Europa League dann auch schon Ajax Amsterdam. Es folgt das Aufeinandertreffen mit Schalke 04 (19.02.) und das Rückspiel gegen den niederländischen Rekordmeister am 23. Februar in Köpenick. Die Highlight-Wochen werden dann schließlich weitere drei Tage später im Top-Duell gegen den FC Bayern (26.02.) abgeschlossen.
Aufgrund des perfekten Starts in das Jahr und dem jüngsten Erfolg der Tabellenspitze dürften die Köpenicker dabei jedoch völlig zurecht mit breiter Brust in die bevorstehenden Partien gehen. Die Fischer-Elf würde ohnehin "in jedem Spiel ans Limit gehen", wie der Coach nach der Partie erklärte. Union Berlin steht zweifelsohne vor wegweisenden Wochen. Ob sich die Fans an der Alten Försterei am Ende des Monats dann auch immer noch zu Meister-Gesängen hinreißen lassen dürfen?