Nach rund 5,5 Jahren ist das Kapitel Urs Fischer bei Union Berlin zu Ende gegangen. Die Trennung verlief emotional. Für Sky Reporterin Lisa de Ruiter hat es einen Trainer-Abschied in dieser Form noch nie gegeben.
"Ich hatte immer Angst vor diesem Tag." Das sagte Union-Präsident Dirk Zingler als er die Fragen zur Trennung von Trainer Urs Fischer beantworten musste. Die Betroffenheit war nicht gespielt. Es ging dem ihm sichtlich nahe. Fischer und Zingler haben sich nach dem 0:4 bei Bayer 04 Leverkusen zusammengesetzt, der Schweizer Trainer hat sich dazu entschlossen, den Verein zu verlassen. Fischer ist der Meinung, dass die Mannschaft eine neue Ansprache braucht, neue Impulse nötig sind.
Zwei Tage wusste nur der internste Kreis, dass die Ära Fischer nach fünfeinhalb unfassbar erfolgreichen Jahren jetzt dieses Ende findet. Nichts ist nach außen gedrungen. Das ist selten heutzutage. Die Trennung war fair, respektvoll und vor allem wertschätzend. Das hat sich Fischer sportlich, aber auch menschlich verdient und Union mit Stil umgesetzt.
Emotionaler Fischer-Abschied
"Wir werden uns als Freunde verabschieden", sagte Zingler am Mittwoch auf der Pressekonferenz. Und genau das haben sie getan. Am Donnerstagmorgen ist Urs Fischer mit seinem Co-Trainer Markus Hoffmann ein vorerst letztes Mal zur Alten Försterei gefahren - um mit Dirk Zingler und Manager Oliver Ruhnert zu frühstücken und sich von jedem Mitarbeiter einzeln zu verabschieden.
Fischer und Hoffmann geben dem Vereinssender AFTV noch ein emotionales Interview im Stadion - um sich auch von den vielen Fans zu verabschieden. Hoffmann hatte Tränen in den Augen. Der Verein selbst und zahlreiche Mitarbeiten zeigten auf Social Media, wie weh dieser Abschied tut.
Fischer hat hohen Stellenwert in Köpenick
Ist Union ein ganz normaler Verein, weil sie nach dieser langen Negativ-Serie den Trainer wechseln und nicht wie der SC Freiburg an ihm festhalten, egal was passiert? Nein. Eine solche Bilderbuch-Trennung ist ebenso einmalig im sonst so rauen Fußball-Alltag.
Ich habe noch nie ein Trainer-Aus in dieser Form erlebt. Das war groß - und zeigt, welch Stellenwert Fischer in Köpenick hat und immer haben wird.
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