Der VfB Stuttgart wird bald einen weiteren Nationalspieler in seiner Mannschaft haben: Kapitän Atakan Karazor.
Bereits auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Sparta Prag sagte der Mittelfeldspieler vielsagend: "Natürlich mache ich mir Gedanken über die Nationalmannschaft. Da müssen wir uns einfach mal überraschen lassen, was meine Personalie betrifft. Das ist auch ein Riesenlob in Richtung des Trainers, er hat hier ein paar Nationalspieler geformt. Und was mich betrifft: Schauen wir mal."
Karazor wird für die Türkei auflaufen
Nach Sky Informationen ist die Entscheidung bereits gefallen: Der VfB-Kapitän wird in Zukunft für die Türkei auflaufen und soll für die anstehenden Länderspiele gegen Montenegro und Island nominiert werden. Die endgültige Entscheidung für das Geburtsland seiner Eltern fiel nach einem Gespräch mit Verbandspräsident Ibrahim Hacıosmanoglu und Sportdirektor Ceyhun Kazancı. Am 04. Oktober gibt der türkische Verband seinen Kader offiziell bekannt.
Auch in den Überlegungen von Bundestrainer Julian Nagelsmann hat der gebürtige Essener zuletzt eine Rolle gespielt. Karazor wäre sowohl für die Türkei als auch für Deutschland spielberechtigt. Der VfB-Star hatte sich aber bereits frühzeitig für das Geburtsland seiner Eltern entschieden. Schon vor zwei Jahren sagte Karazor in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung: "Ich würde sehr gerne für die türkische Nationalmannschaft spielen. Wir sind eine sehr große Familie. Menschen, die ich liebe, leben in diesem Land. Ich spreche die Sprache und fühle mich der Türkei sehr verbunden".
Unumstrittener Stammspieler und Kapitän
Karazor hat sich beim VfB Stuttgart vom Ergänzungsspieler zum unumstrittenen Stammspieler und Leitwolf entwickelt und in der laufenden Saison bis auf die (unberechtigte) gelb-rote Karte gegen Wolfsburg jede Minute absolviert. Beim VfB übernimmt er die defensivere Rolle im zentralen Mittelfeld und gehört zu den zweikampfstärksten Spielern der Schwaben. In der vergangenen Saison gewann Karazor pro Spiel zehn Zweikämpfe, spulte 10,3 Kilometer ab und brachte 92 Prozent seiner Pässe an den Mann- allesamt Topwerte in der Bundesliga.
In dieser Saison hat er seine Qualitäten auch in der Champions League bereits unter Beweis gestellt: Gegen Real Madrid überzeugte er mit einer Passquote von 96,8 Prozent - nur Toni Kroos hatte jemals als Gästespieler (damals bei Bayern München) eine bessere Passquote im Santiago Bernabeu.
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