Joao Palhinha beim FC Bayern aktuell nur Bankdrücker
Sitting Six
30.09.2024 | 12:11 Uhr
Mit einem Jahr Verzögerung hatte der FC Bayern endlich seine Holding Six! Stolze 50 Millionen überwiesen die Münchner für Joao Palhinha an den FC Fulham, doch bisher spielt der Portugiese kaum eine Rolle unter Trainer Vincent Kompany und wird immer mehr zur Sitting Six.
Das haben sich alle Beteiligten beim FC Bayern sicherlich anders vorgestellt.
Max Eberl sprach bei der Vorstellung von Joao Palhinha vom "fehlenden Puzzlestück". Der 29-Jährige war als absoluter Schlüsselspieler eingeplant. "Bayern hat immer einen Typ Stabilisator, einen Zweikämpfer in diesem zentralen Bereich gehabt. Einer, der da steht, der die Kontrolle des Spiels hat, der die Viererkette ein Stück weit entlastet mit seiner Präsenz, mit seiner Kopfballstärke. Das alles bringt Joao mit", so Bayerns Sportvorstand damals.
Gegen Leverkusen erneut nur Bankdrücker
Doch in den bisherigen sieben Pflichtspielen sind die Qualitäten des Portugiesen nur sporadisch gefragt. Im Topspiel gegen Bayer Leverkusen saß die hochgelobte Holding Six zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit über 90 Minuten auf der Bank.
Auch zum Bundesligaauftakt in Wolfsburg und im ersten Champions-League-Spiel gegen Zagreb hatte Vincent Kompany keine Verwendung für den Abräumer. Gegen Freiburg (16 Minuten), in Bremen (20 Minuten) und im DFB-Pokal bei Zweitligist Ulm (13 Minuten) kam Palhinha nur zu Kurzeinsätzen, durfte nur in Kiel durchspielen.
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Dabei schien die Partie gegen Double-Sieger Leverkusen ein perfektes Spiel für den zweikampfstarken Mittelfeldspieler zu sein. Dachte zumindest Rekordnationalspieler Lothar Matthäus: "Ja, von der Qualität des Spiels. Da steht eine Mannschaft gegenüber, die auf Augenhöhe ist", so der Sky Experte bei Sky90 - die Fußballdebatte.
Matthäus mit interessanter Fragestellung
Kompany hatte andere Vorstellungen, so dass Matthäus die Frage in den Raum wirft, ob der Belgier Palhinha - bekanntermaßen absoluter Wunschspieler von Ex-Coach Thomas Tuchel - überhaupt wollte. "Ich frage mich eins: Wann ist er verpflichtet worden? Wann hatte man die Zusage? Wann ist was fixiert worden? Joshua Kimmich spielt auf seiner Position und der wurde davor immer als Rechtsverteidiger gesehen..."
Thomas Strunz geht sogar noch weiter und hinterfragt den 50-Millionen-Transfer - wie Sky Experte Didi Hamann auch schon - komplett. "Ich habe ihn bei der Europameisterschaft beobachtet und mir gedacht: 'Warum kommt der zum FC Bayern?' Dadurch, dass jetzt Kimmich und Pavlovic dort spielen, fühle ich mich in meiner Meinung bestätigt", wird der Ex-Bayern-Star bei Sky90 deutlich und ergänzt:
"Ich weiß nicht, welche Rolle er dort einnehmen soll. Die Innenverteidiger waren gegen Leverkusen in der gegnerischen Hälfte am Mittelkreis, wo soll die Holding Six überhaupt spielen? Ich habe aktuell die Fantasie nicht und lasse mich mal überraschen, wie es weitergeht."
Eberl beschwichtigt
Wird die Holding Six also zur Sitting Six? Eberl will davon im Interview mit Sky Sport nichts wissen und beschwichtigt: "Joao ist für uns ein extrem wichtiger Spieler, weil er von hinten Druck macht". Der 51-Jährige ist sicher, dass Palhinha noch wichtig sein wird für den Rekordmeister: "Wir haben jetzt gerade den fünften Spieltag in der Bundesliga, wir haben einen Champions-League-Spieltag. Die Crunch-Time in den Wettbewerben ist März, April, Mai", so der Sportvorstand im Gespräch mit Sky Moderator Sebastian Hellmann.
Auch Wolff Fuss würde erst die "Hinrunde abwarten", um ein Zeugnis über Palhinha abzugeben. "Es wird Palhinha-Spiele geben, ganz sicher", so der Sky Kommentator. Und auch Matthäus nimmt den aktuellen Bankdrücker in Schutz: "Es ist ein neues Land, neue Sprache, neue Kultur, neues Spielsystem, neuer Trainer. Natürlich muss man ihm Zeit geben, sich anzupassen. Es wäre nicht fair, jetzt zu sagen, er ist überflüssig. Absolut nicht."
Palhinha wird sicher auch die Zeit bekommen, sich in München zu akklimatisieren, aber bisher lässt sich sagen: Das haben sich alle Beteiligten beim FC Bayern sicherlich anders vorgestellt...
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