VfB Stuttgart: So moderieren die Schwaben den Umbruch ohne Endo und Mavropanos

Traumstart beim Umbruch: Der schmale Grat des VfB Stuttgart

Von Nico Ditter

Image: Wie moderiert Sebastian Hoeneß die VfB-Transformation?

Kapitän Wataru Endo, Abwehr-Säule Konstantinos Mavropanos und möglicherweise auch noch Borna Sosa. Während der VfB Stuttgart in diesem Transfersommer einen Umbruch auf vier Ebenen meistern muss, stellt sich für Fans und Verantwortliche eine entscheidende Frage: Wird es erneut Abstiegskampf bis zum Schluss?

Ebene 1: Die Rochade im Tor - Hoeneß hat eine neue starke Nummer eins

Die Torhüter-Position hat sich beim VfB in diesem Sommer rundum verändert. Der häufig unglücklich agierende Florian Müller ist an den SC Freiburg verkauft worden, mit der Leihe von Bayern-Torhüter Alexander Nübel ist diese Baustelle zumindest mittelfristig geschlossen worden. Der 26-Jährige gilt in dieser Saison vor Fabian Bredlow und dem hochtalentierten Dennis Seimen (ihm gehört die Zukunft) als starke Nummer eins.

"Nübel ist sehr ruhig, sehr souverän und hat sich von dem medialen Hype nicht verrückt machen lassen", betonte Sky Reporter und VfB-Experte Dennis Bayer. In seinen ersten beiden Pflichtspielen konnte er sich zwar kaum auszeichnen, blieb aber jeweils ohne Gegentreffer. Im Pokal skandierten die VfB-Anhänger sogar Nübel-Sprechchöre. "Für den VfB ist die Leihe ein cleverer Deal und Nübel ein absolutes Upgrade zu Müller", schätzte Bayer ein.

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Ebene 2: Veränderung in der Innenverteidigung - wer wird der neue Mavropanos?

Im Defensivzentrum werden die Stuttgarter in Zukunft ohne Innenverteidiger-Säule Mavropanos auskommen müssen. Der Grieche wechselt in die Premier League zu West Ham United. Der VfB wird für den 25-Jährigen eine Transferentschädigung in Höhe von 20 Millionen Euro einstreichen. Hinzu kommen fünf Millionen Euro Boni.

Aus zwei der größten Fragezeichen werden langsam Ausrufezeichen beim VfB Stuttgart. Während Konstantinos Mavropanos kurz vor dem Abschied steht, bleibt Serhou Guirassy den Schwaben wohl erhalten.

Mavropanos hat sich in seinen drei Jahren (89 Pflichtspiele für den VfB) als absolute Stütze entwickelt. Robustheit, Wille, Torgefahr - der Wegfall wiegt schwer. Ersatz soll, muss und wird allerdings zur Mannschaft stoßen: So haben die Weiß-Roten St. Gallen-Verteidiger Leonidas Stergiou unter Vertrag genommen. Der 21-jährige Innenverteidiger soll in Stuttgart perspektivisch aufgebaut werden. Der 1,81 Meter große Verteidiger gilt allerdings nicht als Eins-zu-Eins-Ersatz für Mavropanos. Folglich soll neben Stergiou ein weiterer Innenverteidiger an den Neckar wechseln.

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Ebene 3: Beben im zentralen Mittelfeld - wer macht den Endo?

Natürlich besteht die größte Baustelle nach dem plötzlichen Abgang von Kapitän Wataru Endo zum FC Liverpool im zentralen Mittelfeld. Hier gilt es für die Verantwortlichen um Sportdirektor Fabian Wohlgemuth und Trainer Sebastian Hoeneß eine "Mammutaufgabe" zu lösen und den Weggang von "Legendo" mit neuen Stars und im Kollektiv kompensieren zu können. "Wir müssen uns sehr intensiv auf dem Transfermarkt umschauen und es müssen andere Spieler die freigewordene Verantwortung annehmen", betonte Wohlgemuth im exklusiven Sky Interview.

Der VfB Stuttgart verliert mit Wataru Endo seinen Kapitän. Für Sportdirektor Fabian Wohlgemuth wird es nun eine ''Mammutaufgabe'', die Lücke im Team gleichwertig zu besetzen. Immerhin sei Endo eine große Identifikationsfigur.

Mit Lautsprecher Waldemar Anton ist immerhin die Kapitänsfrage geklärt worden, dazu sollen Spieler wie Atakan Karazor, Lebensversicherung Serhou Guirassy und Vorbereitungsgewinner Dan-Axel Zagadou vorangehen. Auf Verstärkung auf der Sechser-Position warten die Fans aber Stand jetzt vergebens.

Mit Karazor steht dem VfB aktuell nur ein defensiver Mittelfeldspieler zur Verfügung. "Das ist ein großes Problem", machte der Sky Reporter deutlich. So musste Enzo Millot beim furiosen 5:0-Erfolg gegen den VfL Bochum eine Position zurückrücken und den defensiveren Part übernehmen. Der Franzose ist allerdings eher Achter und Spielmacher als Aufräumer. Das könnte sich gegen offensivstarke Gegner bemerkbar machen - vielleicht schon am Freitag bei RB Leipzig (um 20:30 im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App).

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Verstärkung soll in der Folge in den letzten Tagen des Transferfensters an den Neckar gelotst werden. Nach Sky Informationen haben die Schwaben mit Hoffenheims Angelo Stiller und Europa-League-Sieger Kristijan Jakic (Eintracht Frankfurt) zwei potenzielle Nachfolge-Kandidaten ins Visier genommen.

Trainer Hoeneß gilt als großer Stiller-Fan, kennt den 22-Jährigen aus gemeinsamen Zeiten bei Bayern II und in Hoffenheim. Der Mittelfeldmotor hat sich bei der TSG allerdings zum Startelfkandidat entwickelt und dürfte nicht günstig zu bekommen sein. Jakic gilt dagegen als zweikampfstarkes Mentalitätsmonster, ist technisch aber nicht der Allerstärkste. Der VfB forciert eine Leihe mit Kaufoption. In die Personalie dürfte schon bald neue Bewegung reinkommen, schließlich fehlt der Defensivallrounder der SGE im Kader für das anstehende Europa-League-Playoff-Spiel in Lewski.

Ebene 4: Kein Platz für Sosa? Ito als Trumpf auf der Linksverteidigerposition

Auf der Linksverteidigerposition hat sich der von Ajax Amsterdam umworbene Hiroki Ito den Stammplatz gesichert. Für Wechselkandidat Borna Sosa blieb dagegen zuletzt nur die Jokerrolle. Der Kroate fühlt sich vor allem auf Position des linken "Wing Backs" wohl, kann seine Stärken am besten in einer Fünferkette ausspielen. Hoeneß setzte zuletzt allerdings auf eine Viererkette - der defensiv stärkere Ito erhielt in der Folge den Vorzug.

Ajax Amsterdam möchte weiterhin Stuttgarts Innenverteidiger Hiroki Ito verpflichten. VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hat dem Transfer jetzt endgültig eine Absage erteilt.

Sosa ist also ohnehin nicht mehr unantastbar. Auch ein Verkauf dürfte in der Folge zu verschmerzen sein, wenngleich es nach Sky Informationen noch keine Angebote gibt. Für den Fall der Fälle wäre der VfB aber vorbereitet, könnte neben Ito auf den neu verpflichteten Maximilian Mittelstädt setzen.

VfB strebt Transfer-Überschuss von 40 Millionen Euro an

Viele Veränderungen, viele offene Baustellen und weiter kein Ende in Sicht: Beim VfB wird sich bis zum Deadline Day (am 1. September live auf Sky Sport News, skysport.de und in der Sky Sport App) noch einiges tun. Das Ziel ist klar: Einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen und gleichzeitig einen Transferüberschuss von 40 Millionen Euro zu generieren - ein schmaler Grat.

Neben Endo, Mavropanos (und Sosa?) dürften zusätzlich jüngere Ergänzungsspieler verliehen und Wintertransfer Gial Dias verkauft werden. Auch das würde noch einmal Geld in die klammen Kassen der Schwaben spülen.

Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth berichtet im exklusiven Interview mit Sky, wie viel die Schwaben durch Transfers erwirtschaften müssen.

Gute Nachrichten gibt es dagegen in der Offensive. Lebensversicherung Guirassy hat sich nach Sky Informationen entschieden, beim VfB zu bleiben und Offerten aus der Premier League abzulehnen. Dazu verstärkten die Schwaben ihre Offensivabteilung mit Deniz Undav (aktuell verletzt), Woo-yeong Jeong, Jamie Leweling und Talent Jovan Milosevic sowohl qualitativ als auch in der Breite.

Reicht es am Ende endlich wieder für eine sorgenfreie Saison? "Sollte die Stuttgarter Endo ersetzen können, ist der VfB besser aufgestellt als in der vergangenen Saison", schätzte Bayer ein. "Sie haben einen besseren Keeper, vorne mehr Alternativen und genau den richtigen Trainer." Dennoch gelte weiterhin das Ziel Klassenerhalt - am besten über den direkten Weg und nicht erst wieder zum Schluss in der Relegation.

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