Die zurückliegende Saison hat den Spielern und der Klub-Spitze beim VfL Wolfsburg Kraft gekostet. Zum Saisonende haben die Wölfe immerhin etwas an Stabilität gewonnen. Doch die leichte Steigerung überzeugte die Klub-Führung nicht: Trainer Kohfeldt muss gehen.
Seine Vorfreude auf die neue Saison brachte Florian Kohfeldt am Ende nichts. Schon am Tag nach dem letzten Spieltag in der Bundesliga trennte sich der VfL Wolfsburg von seinem Trainer - damit hatte kaum jemand gerechnet. Am Sonntag kündigten die Niedersachsen an, die Zusammenarbeit "einvernehmlich" zu beenden. Sky hatte bereits vorab darüber berichtet.
Trotz der zuletzt besseren Ergebnisse zog die Klub-Spitze die Konsequenzen einer verkorksten Saison, die mit der Champions-League-Teilnahme begann und im Abstiegskampf endete. Die Verantwortlichen des VfL kamen am Samstagabend nach dem 2:2 (1:2) gegen Meister Bayern München und am Sonntag zusammen, um die Saison zu analysieren und baten den Coach zum Gespräch.
Drucksituation für Trainer & Mannschaft offenbar "zu große Bürde"
Das Ergebnis: Kohfeldt muss gehen. "Wir sind in vertrauensvollen und ehrlichen Gesprächen gemeinschaftlich übereingekommen, die Zusammenarbeit zu beenden", teilte Geschäftsführer Jörg Schmadtke mit.
Die VfL-Spitze habe die Analyse der Saison fortgeführt und intensiviert. "Dabei sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir von Beginn an einer Drucksituation ausgesetzt wären, die eine zu große Bürde für Mannschaft, Trainer und Klub bedeuten würde", teilte Schmadtke weiter mit.
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Kohfeldt, der im Herbst auf Mark van Bommel folgte, machte nach dem letzten Spieltag dieser Saison zumindest nicht den Eindruck, als ob sein Job beim VfL Wolfsburg schon bald beendet sein könnte. Am Samstag klang er nach dem Unentschieden gegen Bayern ganz anders, sprach euphorisch über die Vorbereitungen für die nächste Saison. "Ich freue mich vor allem auf den Start der neuen Saison, da wollen wir dann eher regelmäßig solche Leistungen wie in der zweiten Halbzeit abrufen", sagte er.
Hütter und Weinzierl Nachfolge-Kandidaten?
Dazu wird es nicht kommen. Für die Wolfsburger ist es bereits der zweite Trainerwechsel in dieser sportlich völlig missratenen Saison. Schon am Sonntag geisterten einige Namen zu einem Nachfolger durch die Gegend. Nun könnten beim VfL auch Markus Weinzierl (Augsburg) oder Adi Hütter (Gladbach) in den Fokus rücken. Bei beiden Trainern wurde am Samstag bekannt, dass sie demnächst vereinslos sein werden.
Die aktuellen Entwicklungen in Wolfsburg überraschen dann doch etwas, da Kohfeldt den Klub nach unbeständigen Resultaten wieder etwas stabilisiert und nach dem Abstiegskampf auf den zwölften Tabellenplatz geführt hat.
Sowohl Geschäftsführer Jörg Schmadtke als auch Sportdirektor Marcel Schäfer stärkten ihm zuletzt stets den Rücken und sprachen öffentlich davon, mit ihm die nächste Saison bestreiten zu wollen. "Wir bedauern diese Entwicklung und bedanken uns bei Florian Kohfeldt, dass er uns in einer schwierigen Situation geholfen und die richtigen Maßnahmen ergriffen hat, um den Klassenerhalt zu sichern", teilte Schmadtke mit.
Arnold mit gemischtem Saison-Fazit
Auch Wolfsburgs Dauerbrenner Maximilian Arnold stärkte Kohfeldt eher den Rücken: "Man hat es in den entscheidenden Situationen gesehen, dass wir da waren, dass wir ganz anders Fußball gespielt haben." Doch auch er zog ein kritisches Fazit der Saison:
"Es war eine sehr durchwachsene Saison, wir alle können nicht zufrieden sein", sagte der 27-Jährige. "Wenn man sieht, wie viele Niederlagen wir auf dem Konto stehen haben, dann ist das schon sehr, sehr bitter. Das ist einer der größten Punkte, die wir defensiv abstellen müssen."
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