Die letzte Spielzeit endete für den VfL Wolfsburg mit einer gewaltigen Enttäuschung. Zudem verließ mit Felix Nmecha ein Top-Mann den Klub in Richtung Dortmund. Dennoch wollen die Wölfe zurück nach Europa und haben dafür schon einiges getan, sind aber noch nicht fertig.
Am Ende war es ein Tor, das den Unterschied machte. Mit der 1:2-Niederlage am letzten Spieltag gegen die bereits abgestiegene Hertha hat der VfL Wolfsburg sein Saisonziel in der vergangenen Spielzeit verpasst. Ein Unentschieden gegen den Tabellenletzten hätte für Platz sechs gereicht - so gingen die Wölfe mit Platz acht leer aus. Das nicht erreichte Ziel könnte Auswirkungen auf den Kader haben, dennoch greifen die Niedersachsen erneut an.
Gehen zwei defensive Säulen?
Zwei Spieler, die in der vergangenen Spielzeit großen Anteil an der defensiven Stabilität hatten, könnten dann aber nicht mehr dabei sein. Innenverteidiger Micky van den Ven und Torhüter Koen Casteels könnten den VfL nämlich im Sommer verlassen.
Beim Rückhalt zwischen den Pfosten gibt es immer wieder Spekulationen, dass er den nächsten Schritt gehen möchte, seinen Vertrag, der 2024 ausläuft, hat der Belgier jedenfalls noch nicht verlängert.
Noch konkreter kokettiert van de Ven mit einem Abgang. "Ich fühle mich natürlich sehr wohl in Wolfsburg. Es macht mir also nichts aus, noch ein Jahr in Wolfsburg zu spielen", so der Shootingstar Mitte Juni in einem Interview mit ESPN. "Aber wenn ich die Chance habe zu gehen, würde ich das gerne tun."
Und die Chance scheint nicht abwegig: So sollen sich mehrere Vereine für den niederländischen Innenverteidiger interessieren. Vor allem Tottenham Hotspur ist Medienberichten zufolge ein heißer Kandidat für den Kauf des Abwehrspielers. Noch liegt dem VfL jedoch kein Angebot vor.
Für die Innenverteidigung ist vorgesorgt
In Wolfsburg scheint der Wechsel des 22-jährigen Defensivmannes aber bereits eingeplant, denn mit Sebastiaan Bornauw, Maxence Lacroix und den Neuzugängen Moritz Jenz und Cedric Zesiger mangelt es den Wölfen nicht an Innenverteidigern.
Sollte van de Ven wider Erwarten den VfL nicht verlassen, wäre er nach seiner vergangenen Saison vermutlich gesetzt und Bornauw oder Lacroix könnten noch den Absprung machen. Scheitern könnte es an der Ablösesumme: So erhofft sich der VfL Wolfsburg eine höhere Ablöse als bei Felix Nmecha, der Anfang Juli für etwa 30 Millionen Euro zu Borussia Dortmund gewechselt ist.
Mit dem jüngeren Nmecha verlässt bereits ein unter den Fans höchst umstrittener, aber in der Rückrunde auch ein entscheidender Spieler den Verein. Seine Lücke könnte von Aster Vrancks gefüllt werden, der nach seiner Leihe beim AC Mailand wieder nach Wolfsburg zurückkommt. Inwiefern dieser aber unter Cheftrainer Nico Kovac eine Rolle spielt und ob nicht doch noch weiter nach einem Ersatz geschaut wird, bleibt abzuwarten. Der belgische Mittelfeldspieler hatte zu Anfang von Kovacs Amtszeit keine große Rolle gespielt.
Aus Leihe mach Abgang
Ebenso endet die Leihe von Bartosz Bialek bei Vitesse Arnhem. Da Bialek nicht die Entwicklung genommen hat wie erhofft, plant der VfL laut kicker eine erneute Leihe für den U21-Nationalspieler. Auch Maximilian Philipp wird trotz seines Leihendes in Bremen vermutlich nicht nach Wolfsburg zurückkehren. Nach Informationen von Sky Sport sollen der FC Augsburg und der VfL Bochum an dem 29-Jährigen interessiert sein. Bei Marin Pongracic steht bereits fest, dass dieser beim italienischen Erstligisten US Lecce bleiben wird. Und auch der 1. FC Heidenheim hat Tim Siersleben nach seiner Leihe fest verpflichtet.
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Mit Saisonende haben auch Kapitän Josuha Guilavogui (Vertragsende), Paulo Otavio (ablösefrei zu Al-Sadd SC) und Omar Marmoush (ablösefrei zu Eintracht Frankfurt) den VfL Wolfsburg verlassen. Luca Waldschmidt, der sich nicht als Stammspieler durchsetzen konnte, ist für die nächste Saison an den 1. FC Köln ausgeliehen.
Fokus auf junge Spieler
Der VfL, der in der vergangenen Saison hinter dem VfB Stuttgart den jüngsten Bundesligakader stellte, setzt damit weiter auf junge Spieler. Auch unter den aktuellen Neuzugängen weist niemand ein höheres Alter als 25 Jahre auf.
Mit Jenz (FC Lorient), Vaclav Cerny (Twente Enschede) und Tiago Tomas (Sporting) sind die ersten Neuzugänge getätigt worden. Der Wechsel von Zesiger von den Young Boys Bern steht bereits seit Anfang Mai fest. Kommen könnte noch Robin Gosens von Inter Mailand. Wie Sky Sport berichtete, befindet sich der VfL momentan im Rennen mit Union Berlin. Da Inter eine Ablöse von 15 bis 18 Millionen fordert, besteht auch die Option einer Leihe mit anschließender Kaufpflicht.
Unabhängig von einer Verpflichtung Gosens' wird sich beim VfL in Sachen Neuzugänge noch etwas tun. Ebenso müssten die Wölfe bei einem Abgang von Casteels nach einem Ersatz suchen. In einem Interview mit der Wolfsburger Allgemeine Zeitung deutete Geschäftsführer Marcel Schäfer an, sechs bis sieben Spieler in diesem Sommer verpflichten zu wollen. Damit sind die Wölfe zwar schon fortgeschritten, aber mit ihren Transfers für diesen noch nicht abgeschlossen. Und auch um im Hinblick darauf wieder europäisch zu spielen, muss sich beim VfL noch einiges tun.
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