Der FC Bayern sucht eifrig eine Trainer-Lösung für den Sommer. Und jetzt das: Völlig überraschend bringt sich Jupp Heynckes selbst für ein längeres Engagement ins Gespräch. Plötzlicher Sinneswandel oder pure Taktik? Das könnte hinter den neusten Aussagen stecken.
"Ich habe nie gesagt, dass ich am 30.06. aufhöre!" Mit diesen Worten hat Jupp Heynckes auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen den HSV ein Fass aufgemacht, das eigentlich schon verschlossen schien.
Immer wieder wiegelte Heynckes die öffentlichen Umwerbungsversuche von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge ab. Auftrag und Rahmen seines Engagements seien klar: den FC Bayern bis zum Saisonende wieder in die Erfolgsspur bringen - und fertig.
Heynckes verabschiedete sich bereits von Streich
Vor wenigen Tagen verabschiedete sich der 72-Jährige sogar vor der versammelten Presse von seinem Freiburger Trainerkollegen Christian Streich, sagte es sei "sicher die letzte Begegnung" der beiden in der Liga gewesen. Damit schien die Angelegenheit endgültig geklärt zu sein. Pustekuchen.
Die große Frage: Welches Spiel spielt Heynckes und warum?
- Möglichkeit 1: Der Bayern-Coach hat seine Meinung schlichtweg geändert und kann sich vorstellen, doch über den Sommer hinaus Trainer zu bleiben. Dagegen spricht, dass Heynckes mit einzelnen Spieler schon über seinen Abschied zum Saisonende gesprochen hat.
- Möglichkeit 2: Wahrscheinlicher ist folgende Theorie: Den Bayern-Verantwortlichen wird zu sehr über die Nachfolge spekuliert. Hoeneß und Rummenigge wünschen sich für die entscheidende Saisonphase Ruhe und noch mehr Zeit für die Trainersuche. Das meint auch Sky Reporter Torben Hoffmann.
Heynckes' PK-Auftritt lässt viel Raum für Interpretationen. Am Wahrscheinlichsten scheint ein Verwirrspiel, um die Medien vor potentiellen Nachfolgern wie Thomas Tuchel, Lucien Favre, Jürgen Klopp oder Joachim Löw abzulenken. Fest steht aber: Noch haben die Bayern tatsächlich keine Eile und nach wie vor viele Optionen.