Nach der Entlassung von Carlo Ancelotti sucht der FC Bayern München nach einem neuen Coach. Viele Namen werden an der Säbener Straße gehandelt, zwei Favoriten kristallisieren sich immer mehr heraus. Eine Entscheidung steht kurz bevor.
Die Frage, wer neuer Bayern-Trainer wird, hängt vor allem davon ab, ob die Bosse wünschen, dass der neue Coach sofort übernimmt oder ob eine Interimslösung bis zum Sommer bevorzugt wird. Derzeit scheinen vier Optionen denkbar.
Option 1: Thomas Tuchel übernimmt sofort
Entscheiden sich die Bayern für eine sofortige Lösung, ist Tuchel der Topfavorit auf den Job. Der Ex-Coach des BVB ist vertraglich nicht gebunden und könnte direkt an der Säbener Straße einsteigen. Zudem hat Tuchel in Dortmund bewiesen, dass er Titel holen und Spieler entwickeln kann.
Gegen den Ex-Trainer des BVB spricht laut Hoffmann allerdings, dass man von Ex-Vereinen hört, dass es beim 44-Jährigen "menschlich das ein oder andere Problem gibt und er im Umgang mit Spielern oder Bossen schwierig ist".
Option 2: Julian Nagelsmann übernimmt sofort
"Ein sofortiger Wechsel noch in der Länderspielpause ist sehr unwahrscheinlich und aus Sicht der TSG Hoffenheim nicht darstellbar", schließt Sky Reporter Alexander Bonengel diese Möglichkeit im Grunde aus.
"Die TSG hat große Ziele und die Chance, sich in dieser Saison als eine Top-Adresse zu positionieren. Alles steht und fällt aber mit dem Trainer und daher wäre es total unverantwortlich, Nagelsmann jetzt abzugeben."
Zudem haben die Kraichgauer keinen Plan B. "Vor einem halben Jahr sah das noch etwas anders aus, als Domenico Tedesco die U19 trainierte", weiß Bonengel. "Aber der ist ja jetzt bekanntlich Trainer auf Schalke."
Bonengel traut dem 30-Jährigen das Traineramt beim Rekordmeister aber zu. "Er hat das gewisse etwas, ein besonderer Trainer und ein überragendes Gesamtpaket", erklärt der Sky Reporter. "Er ist eine absolute Persönlichkeit, verfügt über eine große Sozialkompetenz und weiß, wie er die Spieler anpacken muss."
Besonders die Tatsache, dass Nagelsmann fast alle Spieler im Kader der TSG besser gemacht und Topspieler geformt habe, mache ihn für einen Verein wie den FC Bayern interessant.
Option 3: Interimslösung bis Sommer - dann übernimmt Nagelsmann
Für Torben Hoffmann wäre dies eine gute Variante. "Nagelsmann hat in Hoffenheim bewiesen, dass er ein Fachmann ist und der Erfolg gibt ihm recht." Als vorübergehender Trainer wäre Jupp Heynckes denkbar, der sich mit dem Triple-Gewinn mit dem FC Bayern ein Denkmal gesetzt hat."
Sorgen, dass Nagelsmann mit den ausgeprägten Egos von Spielern wie Franck Ribery oder Arjen Robben nicht zurecht kommt, hat Hoffmann nicht. "Es ist sicher nicht einfach, alles zu moderieren und Carlo Ancelotti ist auch daran gescheitert, weil er den Stars zuletzt nicht vermittelt hat, warum sie nicht gespielt haben", erläutert Hoffmann.
"Wenn Nagelsmann das unter vier Augen machen würde, bin ich sicher, dass auch Leute wie Robben oder Ribery Entscheidungen mittragen würden und sich auch ohne Murren auf die Bank setzen."
Option 4: Überraschungskandidat übernimmt sofort
Bei Luis Enrique sollen die Bayern laut spanischen Medien angefragt haben. Auch Louis van Gaal oder Vicente Del Bosque werden gehandelt. "Es gibt viele Nebelkerzen derzeit und zahlreiche Namen geistern durch die Gegend", erklärt Sky Bayern-Experte Torben Hoffmann, der an diese Varianten nicht so recht glauben will.
Gegen van Gaal spricht vor allem, dass Hoeneß am Niederländer nach dem Ende seiner ersten Amtszeit kein gutes Haar ließ. Del Bosque und Luis Enrique sprechen kein Deutsch. Es erscheint derzeit so, dass die Bayern-Bosse einen deutschsprachigen Kandidaten bevorzugen würden.
Pep Guardiola weiß schon, wer der Nachfolger seines Nachfolgers in München wird. Uli Hoeneß bestätigte, dass er dem Spanier verraten habe, wie der Rekordmeister auf der Trainerposition plant. Die Öffentlichkeit wird es wohl auch bald erfahren. Hoffmann ist sich sicher, dass es "zeitnah eine Entscheidung" gibt.