WM News: Mutter kritisiert Roberto Mancini nach Italien-Aus öffentlich
Mancini-Mutter kritisiert Italien-Trainer für Balotelli-Verzicht
Von Sky Sport
Marianna Puolo, Mutter von Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini, hat ihren eigenen Sohn nach dem blamablen Aus in der WM-Qualifikation gegen Nordmazedonien öffentlich kritisiert.
Puolo erkannte ihrer Meinung nach einen schweren Fehler von Mancini bei der Kader-Nominierung. "Ich hätte Mario Balotelli aufgeboten. Er hat eine unglaubliche physische Stärke und vor dem Tor kann ihn niemand aufhalten", erklärte Puolo gegenüber Radio Uno.
Italien hatte das Duell gegen Nordmazedonien zwar nach Belieben dominiert, trotz 32:4 Schüssen allerdings kein eigenes Tor erzielt und in der Nachspielzeit dann das entscheidende 0:1 kassiert. Vor allem die Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor ließ die Squadra Azzurra dabei vermissen.
Balotelli, der aktuell bei Adana Demirspor in der türkischen Süper Lig spielt, hat dort in 25 Spielen elfmal getroffen. Über eine mögliche Nominierung des Mittelstürmers für die WM-Playoffs wurde in Italien viel spekuliert, Mancini entschied sich letztendlich jedoch dagegen. Sein letztes Länderspiel hatte Balotelli im September 2018 bestritten. Insgesamt kommt der heute 31-Jährige in 36 Partien für die Squadra Azzurra auf 14 Tore.
Puolo nahm bei ihrer Kritik allerdings nicht nur ihren Sohn ins Visier: "Unglücklicherweise kommen uns Fehler wie die von Jorginho teuer zu stehen." Europas Fußballer des Jahres hatte in der Gruppenphase gleich zwei Elfmeter in den direkten Duellen mit der Schweiz verschossen - beide Partien endeten Remis. Am Ende gewann die Schweiz die Qualifikationsgruppe mit zwei Zählern vor Italien und sicherte sich auf direktem Weg das WM-Ticket.
Auch Torhüter Gianluigi Donnarumma bekam von Puolo eins ausgewischt: "Nordmazedonien hatte nur einen gefährlichen Abschluss. Vielleicht hätte er diesen halten können." Donnarumma machte beim Distanzschuss von Aleksandar Trajkovski (90.+2), der letztendlich zum Siegtor im italienischen Tor landete, tatsächlich nicht die beste Figur.
Zudem verriet die Mancini-Mutter, welche Nation sich wohl am meisten über das Scheitern der Squadra Azzurra gefreut habe. "Ich glaube, die Engländer haben am meisten gefeiert", vermutete Puolo. Die Three Lions hatten im vergangenen Sommer das EM-Finale in London gegen Italien im Elfmeterschießen verloren.
Mancini lässt Zukunft weiter offen
Mancini selbst hat seine Zukunft nach der verpassten WM-Teilnahme derweil weiter offengelassen. "Nehmen wir uns die Zeit, um mit Klarheit zu reflektieren und zu verstehen", schrieb Mancini zwei Tage nach der Niederlage gegen Nordmazedonien auf Instagram und fügte hinzu: "Wir müssen den Kopf heben und für die Zukunft arbeiten."
Die Niederlage sei nur "schwer zu akzeptieren", so der 57-Jährige, aber sie gehöre "zum Leben und zu einer Entwicklung dazu". Mancini genießt in Italien nach dem EM-Titel im Vorjahr ein hohes Ansehen. Schon direkt nach dem WM-Aus in Palermo am Donnerstag hatte er erklärt, dass er sich "verantwortlich fühle". Auf die Frage nach seiner Zukunft antwortete er: "Wir werden sehen."