Mega-Bock und Kroatien-Klatsche: Messi droht WM-Aus
Messi am Rande des Abgrunds
22.06.2018 | 11:05 Uhr
Für Argentinien um Superstar Lionel Messi wird es bei der WM 2018 immer enger. 3:0 verlor der Vize-Weltmeister gegen Kroatien. Die Kroaten stehen damit vorzeitig im Achtelfinale.
Ein Pokalheld von Eintracht Frankfurt, Zauberfuß Luka Modric und Ivan Rakitic haben Lionel Messi bei der WM in Russland an den Rand des Abgrunds und Kroatien vorzeitig ins Achtelfinale geschossen. Dank eines kuriosen Treffers von Ante Rebic (53.), eines schönen Weitschusses des Regisseurs von Real Madrid (80.) und eines Last-Minute-Treffers des Ex-Schalkers (90.+1) demütigte das abgebrühte "Team Bundesliga" Argentinien und seinen weitgehend unsichtbaren Superstar mit 3:0 (0:0).
Fehler von Caballero, Maradona kaut Nägel
Der Vize-Weltmeister muss nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Island nun sein letztes Gruppenspiel gegen Nigeria gewinnen, um noch eine Chance auf den Einzug in die K.o.-Runde zu haben. Argentinien war zuletzt 2002 in der Vorrunde gescheitert. Die Kroaten stehen bei ihrer sechsten WM-Teilnahme erstmals seit ihrer Premiere 1998 wieder im Achtelfinale.
Ein nägelkauender Diego Maradona verfolgte mit ausdrucksloser Miene auf der Tribüne, wie einer seiner Landsleute das drohende Unheil für Argentinien noch beschleunigte: Ein schlimmer Fehler von Torhüter Wilfredo Caballero, dessen Chip zu einem Mitspieler dramatisch verunglückte, verhalf Rebic zum Treffer. Rebic hatte beim Sieg der Eintracht im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München (3:1) zwei Tore erzielt.
Messi findet keine Bindung zum Spiel
Beim fast verzweifelten Drängen auf den Ausgleich verhinderte der ehemalige Schalker Ivan Rakitic in Nischni Nowgorod den Ausgleich durch Messi (64.), der wenigstens in der letzten halben Stunde aktiver und sichtbarer war. Auch der eingewechselte Paulo Dybala (71.) besaß die Chance zum 1:1. Kroatien blieb derweil durch Konter gefährlich - Modric krönte die gute Leistung seiner Mannschaft. Rakitic (86.) traf noch die Latte und kurz darauf gegen völlig desolate Argentinier ins Tor.
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Argentinien hatte mit einer Dreierkette begonnen und versucht, sofort Druck zu machen. Das Vorhaben wäre beinahe grandios gescheitert, als Ivan Perisic plötzlich im Strafraum auftauchte, Caballero im argentinischen Tor den Ball aber gerade noch mit dem linken Arm zur Ecke abfälschen konnte (5.). Der Angriff war eher zufällig entstanden, beide Mannschaften hatten zunächst erhebliche Mühe, ihrem Spiel Struktur zu gaben.
Sampaoli nimmt Schuld auf sich
Nach der Partie gab sich Argentiniens Trainer selbstkritisch: "Ich bin verantwortlich für die Entscheidungen. Es ist nicht menschlich, Caballero die Schuld zu geben. Ich hatte große Hoffnungen, und diese Niederlage schmerzt sehr. Wir haben nicht das beste Team gefunden, um Messi zu unterstützen. Unser Matchplan ist nicht aufgegangen. Dieses Spiel sollte uns Auftrieb geben, aber das hat es nicht. Das erste Tor hat uns hart getroffen. Wir wollten dann das Spiel drehen, aber das hat nicht funktioniert."
Für Zlatko Dalic war der Torwartfehler der Knackpunkt des Spiels: "Der Torwartfehler hat uns den weiteren Weg geöffnet, aber das Tor war verdient, da das nicht unsere erste Chance, sondern unsere vierte war. Drei Chancen hatten wir in der ersten Halbzeit, die von Mario Mandzukic war schwerer zu vergeben als zu verwerten. Wir haben alles verdient, was wir aus diesem Spiel mitgenommen haben."
Kroaten machen es Messi schwer
Messi wurde selbstverständlich gesucht von seinen Mitspielern, fand aber keine Bindung zum Spiel. Er ließ sich ins Mittelfeld zurückfallen, um besser angespielt werden zu können, doch auch von dort blieb sein Einfluss eher begrenzt. Wenn es nicht Messi wäre, der von Ikone Diego Maradona nach dem 1:1 gegen Island arg angefeindete Trainer Jorge Sampaoli hätte den bisweilen auch lustlos wirkenden Kapitän zur Pause vom Feld nehmen müssen. Erst nach dem Rückstand ging ein Ruck durch den "Floh".
Die Kroaten machten es Messi auch nicht gerade leicht, sie standen hinten in der Regel sicher, hatten nach eher seltenen Unsicherheiten freilich auch großes Glück, dass etwa Enzo Perez nach einer halben Stunde knapp am leeren Tor vorbeischoss (30.). Der frühere Wolfsburger und Münchner Mandzukic besaß kurz darauf die große Gelegenheit zur Führung, köpfte allerdings unbedrängt neben das Tor (33.). Was sich am Ende als nicht weiter schlimm erwies. (sid)