Vor elf Jahren hat Martin Kaymer die US PGA Championship gewonnen, es war sein erster Major-Sieg. Am Donnerstag beginnt in Kiawah Island die 103. Austragung. Auf die Spieler warten womöglich ernste Gefahren.
Ein "Monster", starker Wind und Alligatoren: Wenn Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer ab Donnerstag bei der US PGA Championship in Kiawah Island abschlägt, warten nicht nur der längste Kurs der Major-Geschichte und eine steife Atlantikbrise auf den Sieger von 2010. Auf den Fairways könnten Krokodile seinen Weg kreuzen. Angst hat Kaymer nicht. Er weiß genau, wie er sich schützen will. "Wenn Alligatoren in der Nähe sind, schicke ich Craig vor", sagte der 36-Jährige dem SID scherzhaft.
Dass Kaymer seinen Caddie Craig Connelly niemals den Alligatoren zum Fraß vorwerfen würde, gilt als sicher. Zu eng und zu freundschaftlich ist die Beziehung der beiden. Und Kaymer weiß, er braucht seinen Craig, will er nach mittlerweile sieben Jahren ohne Toursieg endlich wieder ganz oben stehen.
Mit der US PGA Championship verbindet Kaymer intensive Gefühle. 2010 in Kohler/Wisconsin feierte er seinen ersten Major-Triumph. Sechs Monate später wurde er zur Nummer eins der Golfwelt, als zweiter Deutscher nach Bernhard Langer (1986). "Ich freue mich jedes Jahr sehr auf die PGA Championship, da es mit guten Erinnerungen verbunden ist", sagte Kaymer.
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Der Mettmanner weiß um die Schwere der Aufgabe. "Der Ocean Course ist ein sehr schöner Platz", sagte Kaymer. Vor allem schön lang. Mit 7876 Yards (7201 m) ist er der längste Platz, auf dem jemals ein Majorsieger gekürt wird. "Entsprechend wird es auf die Drives ankommen", sagte Kaymer.
Kaymer: "Fokus auf Driven und Putten legen"
Und so reiste er bereits am vergangenen Samstag über den Atlantik. In den Tagen bis zum Turnier wird er den "Fokus auf Driven und Putten legen", sagte Kaymer. Zuletzt erlebte er wieder ein Wechselbad der Gefühle. In Österreich stand er Mitte April kurz vor dem Turniersieg, in der Vorwoche beim British Masters scheiterte er am Cut. Kaymers knappe Analyse: "Das kurze Spiel und besonders das Putten nicht gut genug."
Aber Kaymer wäre nicht Kaymer, wäre nicht sein Optimismus ungebrochen. "Wenn ich die Zeit bis Donnerstag gut nutze, dann glaube ich, dass es eine gute Woche werden kann", sagte er.
Ungeachtet überraschender Begegnungen mit Alligatoren warten auf den Fairways 155 hochkarätige Konkurrenten auf den einzgen deutschen Starter. 99 der Top 100 der Weltrangliste sind am Start, darunter 35 Major-Gewinner. Besser geht kaum. Der Sieger kassiert 1,98 der elf Millionen Dollar Preisgeld.
McIlroy einer der Favoriten
Besonders ambitioniert ist Rory McIlroy. Der Nordire weiß als einziger Starter, wie man auf dem Ocean Course siegt. 2012 gewann "Roars" bei der bislang einzigen Austragung in South Carolina mit acht Schlägen Vorsprung. Passend zu seiner Rückkehr in die Sümpfe feierte McIlroy jüngst in Charlotte mit seinem ersten Turniersieg nach 553 Tagen seine sportliche Auferstehung.