Greenbrier Classic: Bubba Watson will Heimvorteil nutzen

Der Heimschläfer ist der Top-Favorit

Heimschläfer und Top-Favorit: Bubba Watson will seinen Heimvorteil im Old White TPC nutzen.
Image: Heimschläfer und Top-Favorit: Bubba Watson will seinen Heimvorteil im Old White TPC nutzen.  © Getty

Zwischen den U.S. Open und der Open Championship liegen nur vier Wochen. Die Turniere, die zwischen den beiden Majors terminiert sind, buhlen daher immer um die Top-Stars. Das Greenbrier Classic wirbt mit dem Austragungsort, dem Old White TPC in White Sulphur Springs im Greenbrier County.

Dem zweimaligen Masters-Sieger Bubba Watson gefällt es hier so gut, dass er gleich auf die Anlage gezogen ist. Sky überträgt das Turnier exklusiv live und in HD. Kommentar: Carlo Knauss.

Das Turnier

Stuart Appleby, Scott Stallings, Ted Potter Jr., Jonas Blixt, Angel Cabrera und Danny Lee - das ist die komplette Liste aller bisherigen Sieger des Greenbrier Classic. Das Turnier ist erst seit 2010 als Nachfolger der Buick Open Teil der US PGA Tour. Dass es erst sechs und nicht sieben Sieger gibt, liegt daran, dass das Turnier im vergangenen Jahr buchstäblich ins Wasser fiel, nachdem sintflutartige Regenfälle über West Virginia niedergegangen waren und eine Sturzflut nach sich zogen.

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Der zweimalige Major-Sieger landet nur auf Platz 57.

Dafür erlebten die Fans zum Auftakt vor sieben Jahren eine golferische Sternstunde, als Stuart Appleby mit sieben Schlägen Rückstand in den Sonntag ging und das Turnier dank einer 59er Schlussrunde noch gewann. Bei den Pros ist das Turnier vor allem wegen des Austragungsortes White Sulphur Springs in West Virginia sehr beliebt. Nick Faldo etwa hat sich "eine kleine Hütte auf dem Hügel" gebaut. Er habe den Ort schon vorher gemocht, aber seitdem er als Experte für CBS alljährlich zum Greenbrier Classic komme, "bin ich noch mehr verliebt", erklärt der sechsfache Major-Sieger.

Das Preisgeld beim Greenbrier Classic beträgt in diesem Jahr 7,1 Millionen US-Dollar, davon sind 1.278.000 Dollar für den Sieger reserviert.

Der Platz

Was dem Turnier an Tradition fehlt, bringt dafür der Platz im Übermaß mit. Der Old White TPC wurde im Jahr 1914 eröffnet. Der damalige US-Präsident Woodrow Wilson war einer der Ersten, die auf dem Platz spielten.

Gebaut wurde der Kurs von Charles Blair Macdonald, seinerzeit der wohl bekannteste Golf-Architekt des Landes. Macdonald, Sohn eines Schotten und einer Kanadierin, kam während eines Studienaufenthaltes von 1872 bis 1874 im schottischen St. Andrews zum Golf-Spiel. Zurück in den USA konnte er den Sport jedoch nicht weiter verfolgen, weil es schlicht noch keine Plätze gab. Erst knapp 20 Jahre später wurden in den Staaten die ersten Klubs gegründet und Plätze gebaut.

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Macdonald mischte von Anfang an mit und gehörte auch zu den Gründern des US-Golfverbandes USGA. 1902 reiste er erneut nach Schottland, um sich auf den neuesten Stand beim Golfplatzbau zu bringen. Ein Merkmal seiner Architektur war, dass er bekannte britische Löcher imitierte. So auch beim Bau des Old White TPC: Loch acht etwa ist dem "Redan Loch" Nummer 15 in North Berwick nachempfunden, die 13 dem "Alps" in Prestwick und die 15 dem „Eden" von St. Andrews.

Insgesamt zeichnet sich der 6.663 Meter lange Old White TPC (Par 70) durch breite Fairways und wellige Grüns aus. Gute Annäherungen zu spielen, ist hier genauso wichtig, wie gut zu putten. Wie unterschiedlich der Weg zum Erfolg sein kann, zeigt ein Vergleich der Sieger von 2013, Jonas Blixt, und 2014, Angel Cabrera. Während Blixt seinen Erfolg mit dem Putter auf den Grüns sicherstellte, sezierte Cabrera den Platz vom Abschlag weg.

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Der Titelverteidiger

Er habe schon einige Hurricanes erlebt, erklärte Bubba Watson, "aber so etwas habe ich noch nie gesehen." Der zweifache Masters-Sieger hat seine Sommerresidenz in den Bergen West Virginias oberhalb des Greenbrier-Resorts. Als zwei Wochen vor dem Greenbrier Classic sintflutartige Regenfälle über West Virginia niedergingen und für eine Sturzflut sorgten, waren Watson und seine Familie vier Tage ohne Strom. Damit erging es ihm noch verhältnismäßig gut. In Anbetracht der Verwüstungen auch auf dem Old White TPC sagte die PGA Tour das Greenbrier Classic 2016 ab. Somit muss der Neuseeländer Danny Lee, der Sieger von 2015, als Titelverteidiger gelten.

Das Feld

Natürlich ist Bubba Watson beim Greenbrier Classic dabei. Der zweimalige Masters-Sieger genießt es, als Heimschläfer täglich in gewohnter Umgebung aufzuwachen. "Es ist schön, in deinem eigenen Bett zu schlafen", freut er sich auf ein behagliches Heimspiel. Und obwohl er alle seine bisherigen zwölf Wettkampfrunden im Old White TPC unter Par spielte, reichte es bislang bei zwei Teilnahmen noch zu keinem Top-10-Resultat. Das soll sich in diesem Jahr ändern.

Weitere Stars und Favoriten sind Phil Mickelson, Jimmy Walker und Patrick Reed. Zum Kreis der Siegkandidaten zählen außerdem Kevin Kisner, Kevin Chappel, Brian Harman, Si Woo Kim und Luke Donald.