Die USA wollen ihren Auswärtsfluch besiegen und im Ryder Cup (live und exklusiv auf Sky) nach 25 Jahren erstmals in Europa triumphieren.
25 Jahre. 300 Monate. 9131 Tage. Eine Ewigkeit, die an diesem Wochenende ein für alle Mal zu Ende gehen muss. "Wir haben so lange nicht mehr in Europa gewonnen", sagte US-Star Tiger Woods - und schickte die logische Devise für den 42. Ryder Cup gleich hinterher: "Wir wollen das ändern." Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ein Vierteljahrhundert warten die Golfer aus den Staaten mittlerweile nun schon auf diesen erlösenden Triumph auf fremdem Terrain. Die Gier ist in all den Jahren, nach all den schmerzhaften Niederlagen ins Unermessliche gestiegen. Und wenn es in diesen Tagen vor den Toren von Paris nicht klappen wird, dann wahrscheinlich nie.
US-Kapitän Jim Furyk schickt schließlich "das wohl beste Team der Geschichte" in den prestigeträchtigen Kontinentalkampf mit den Europäern. Branchenprimus Dustin Johnson ist dabei, Rekordmann Phil Mickelson, Jungstar Jordan Spieth - und natürlich Ikone Woods, von dem nicht zuletzt aufgrund des jüngsten Erfolgs beim FedEx-Cup in Atlanta einiges erwartet wird.
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Beim Ryder Cup geht das europäische Team als Underdog ins Rennen. Denn die Amerikaner bieten die absolute Creme de la Creme des Sports auf - unter anderem mit dem Weltranglistenersten Dustin Johnson und Tiger Woods.
Woods "echte Waffe"
"Dass Tiger dabei ist, gibt allen einen Boost. Mit dem Status und dieser Anzahl von Siegen kann er in dieser Woche den Unterschied machen", sagte Furyk. Zwar ließ der 80. Turnier-Erfolg des Kaliforniers, mit dem er am Sonntag sein Comeback gekrönt hatte, die Gastgeber kalt. Ein Woods in Bestform ist allerdings ohne Zweifel eine echte Waffe - die der Titelverteidiger auch braucht.
Denn immer wieder waren die US-Boys in den vergangenen Jahren als Favorit über den großen Teich gereist, immer wieder nach drei bitteren Tagen als geprügelte Hunde zurückgeflogen. "Die lange Zeit ohne Sieg in Europa ist natürlich eine Motivation", sagte Patrick Reed, der aber nicht nur deshalb ein emotionales Duell erwartet.
"Der Ryder Cup ist das Größte. Wir können uns vollkommen vergessen, unsere Leidenschaft für das Land und unsere Teamkameraden zeigen", sagte Reed. Für Bubba Watson ist der Kampf mit dem Rivalen sogar "so wichtig wie der Kriegseinsatz meines Vaters in Vietnam".
Tatsächlich erinnerte der Gentlemen-Sport bei zwei Auflagen - beide fanden allerdings in den USA statt - an eine feindselige Rivalität. 1991, als das US-Fernsehen das Duell in Kiawah Island zum "Krieg an der Küste" überhöhte und Golfer Corey Pavin mit der vielsagenden Aufschrift "Desert Storm" auf seiner Mütze provozierte. Zu allem Überfluss warfen die Zuschauer schlecht liegende Bälle ihrer Heroen auf die Fairways zurück.
Heimfans als Nachteil
Das war aber noch nichts im Vergleich zur "Battle of Brookline" 1999, als Europas Kapitän Mark James bespuckt und seine Spieler bepöbelt wurden. Zudem trampelten Fans und Spieler im entscheidenden Spiel am letzten Loch über das Grün und machten es dem Spanier Jose Maria Olazabal dadurch unmöglich, seinen Putt einzulochen.
Furyk ist sich sicher, dass sich solche Szenen von Freitag bis Sonntag nicht wiederholen werden - auch wenn er sein Team aufgrund der exzentrischen Heimfans im Nachteil sieht. "Die tolle Unterstützung des Publikums beflügelt die Europäer", sagte Furyk, der aber noch einen anderen Grund als Hindernis sieht. "Die Europäer waren immer so schlau, Plätze auszuwählen, auf denen die European Tour Turniere austrägt und die wir nicht kennen."
25 Jahre lang ist diese Rechnung aufgegangen, hat diese Strategie Erfolg gehabt. Ob das Ende naht? Die USA sind bereit. (sid)
Sky Experte Carlo Knauss schätzt die Stärken und Schwächen der Teams ein: