Der 2. Tag der 118. US Open im Shinnecock Hills Golf Club hat sich unerwartet spektakulär entwickelt. Unser Sky Experte Adrian Grosser hat die wichtigsten Fakten für Euch zusammengefasst.
Zum einen war da natürlich der Auftritt des Topfavoriten Dustin Johnson. Der Weltranglistenerste konnte am Vormittag unter kühlen Temperaturen, Wind und Regen seine Leistung vom Vortag nochmal steigern und brachte eine herausragende 67er Runde ins Clubhaus. Mit der 69 vom 1. Tag liegt "DJ" bei vier unter Par in Führung und geht sogar mit vier Schlägen Vorsprung in den heutigen Samstag.
Johnson weiter souverän
"Bei diesem Regen spielte sich der Platz wirklich sehr lang", so Johnson, "aber ich bin sehr zufrieden. Mein langes Spiel war erneut präzise, ich traf die meisten Grüns und der Putter funktionierte noch besser als gestern. Ich mag diesen Platz, auf dem Par an jedem Loch ein Top Ergebnis ist." Diese Leistung ist umso höher einzuschätzen, da er mittlerweile der einzige Spieler überhaupt mit einem Gesamtergebnis unter Par ist. Und das obwohl die Bedingungen am Mittag und Nachmittag besser wurden, das heißt die Sonne kam heraus und der Wind nahm ab.
Dabei sah es lange so aus, als könnte Ian Poulter mit dem Amerikaner mithalten. Der Engländer lag 2 Löcher vor Schluss nur einen Schlag hinter Johnson, bevor er sich noch ein Triplebogey und ein Bogey leistete und mit eins über nach 2 Runden auf den geteilten 4. Rang zurückfiel. "Natürlich waren die Fehler unnötig", so Poulter, "ich kam einfach nicht aus dem Rough hinter dem Grün heraus. Aber das ist eine US Open und ich nehme das Positive mit ins Wochenende".
Das sahen die anderen Verfolger genauso, konnte doch immerhin der ein oder andere eine vergleichbare Tagesleistung wie die von Johnson abrufen. So zum Beispiel der Engländer Thommy Fleetwood mit einer 66, die ihn um 42 Plätze auf den geteilten 4. Rang nach vorne spülte. Auch Titelverteidiger Brooks Koepka spielte mit 66 Schlägen äußerst stark und startet heute ebenfalls von Rang 4 mit 5 Schlägen Rückstand. "Ich fühle mich bereit, am Wochenende kann soviel passieren, wir werden Druck auf Dustin machen", zeigte sich Koepka zuversichtlich.
Favoritensterben bei der US Open
Obwohl der Cut am Ende des Tages bei 8 über Par lag, erwischte es den ein oder anderen Mitfavoriten oder hochgehandelten Profi, die die beiden Schlussrunden am Fernseher verfolgen müssen. Allen voran Jordan Spieth (9 über), Rory McIlroy und Tiger Woods (beide 10 über), Bubba Watson (11 über) und Jason Day (12 über).
Der einzige Deutsche im Feld, Martin Kaymer, konnte sich nach der verheerenden 83 vom Donnerstag zwar gestern mit 75 Schlägen etwas steigern, doch war sein Spiel in dieser Woche einfach zu ungenau für diesen anspruchsvollen Golfplatz. Nun kann der Rheinländer früher in die Heimat zurückfliegen und sich auf die BMW International Open kommende Woche in Köln/Pulheim vorbereiten.