Uwe Gensheimer präsentiert sich nach der Heim-WM weiter in Top-Form. Nach dem Spiel gegen Polen schafft er den Sprung auf Platz vier in der ewigen Bestenliste.
Der DHB-Kapitän trifft und trifft und trifft: Ob zuletzt bei der WM oder jetzt in der EM-Quali - Gensheimer ist da, wenn man ihn braucht. Mit seinen neun Toren gegen Polen schob sich der 32-Jährige in der ewigen Bestenliste an Stefan Kretzschmar vorbei. Im Rückspiel winkt neben der vorzeitigen EM-Quali auch der Sprung in die Top 3.
Für Gensheimer zählt nur die EM-Mission
Doch seine Treffer beim souveränen 26:18-Erfolg in Polen interessierten ihn nur am Rande. Ganz im Stile eines Anführers dachte er nur an die EM-Mission - schon am Samstag soll die Quali für die nächsten Titelkämpfe perfekt gemacht werden.
"Die größte Gefahr ist, dass wir nicht mit dem gleichen Level an Disziplin und Fokus rangehen", sagte Gensheimer mahnend und ließ keinen Zweifel daran, die Aufgabe "jetzt meistern zu wollen". Ein Punkt reicht der DHB-Auswahl im Rückspiel am Samstag in Halle/Westfalen um 14 Uhr schon, um sich vorzeitig das Ticket für die Endrunde 2020 in Schweden, Österreich und Norwegen (9. bis 26. Januar) zu schnappen.
Es geht um historische Marke
Für Gensheimer geht es am Wochenende vor eigenem Publikum auch um eine historische Marke. Nachdem der Weltklasse-Linksaußen am Mittwochabend in seinem 171. Länderspiel mit Treffer Nummer 818 im DHB-Dress am legendären Stefan Kretzschmar (817 Tore/218 Länderspiele) vorbeizog, fehlen ihm noch vier Tore zum Dritten Florian Kehrmann (822/223). Erster der Rangliste ist Frank-Michael Wahl (1412/344), Zweiter Christian Schwarzer (966/319).
Doch viel wichtiger als diese Zahlen, von denen er selbst erst nach dem Spiel erfuhr, war Gensheimer die konzentrierte Pflichterfüllung seines Teams in Gleiwitz. "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, wir können zufrieden sein mit unserem Auftritt", urteilte der Paris-Legionär, der mit seiner Leistung nahtlos an seine starke WM-Form anknüpfte.
Gensheimer derzeit mit Form seines Lebens
Gensheimer präsentiert sich momentan in der Form seines Lebens. Schon im Januar war er in sechs von zehn WM-Spielen, darunter natürlich auch die beiden Partien der Medaillenrunde, zum besten deutschen Torschützen avanciert. Diese Form bestätigte er nun im ersten Länderspiel danach. Die Bundesliga, so viel steht fest, kann sich schon jetzt auf die Rückkehr ihres Superstars im Sommer freuen.
Auch Bundestrainer Christian Prokop war nach bestandenem Teil eins der Polen-Probe "sehr zufrieden". Vor allem die Abwehr und das Gegenstoßspiel gefielen dem 40-Jährigen. "Es freut mich am meisten, dass die Mannschaft richtig Lust auf den Handballabend hatte", sagte Prokop und verteilte sogar ein für ihn seltenes Sonderlob an seine beiden Außenspieler Gensheimer und Patrick Groetzki (6 Tore): "Beide haben sehr flink und konsequent gespielt und zielstrebig. Das hat uns sehr geholfen und mir gut gefallen."
Sport-Informations-Dienst (SID)